https://www.imdb.com/title/tt1865567/
Tief in der Wildnis West Virginias richten drei deformierte Mutanten in
einem einsam gelegenen Krankenhaus ein Blutbad an, der zum Ausbruch
sämtlicher Patienten führt. Jahrzehnte später nutzt eine Gruppe junger
Freunde die Winterferien für spaßige Touren mit Ski und Schneemobil.
Doch als sie eine falsche Abzweigung nehmen, verirren sie sich in den
Bergen. Als ein Blizzard aufzieht suchen sie Zuflucht in einer
verlassenen alten Heilanstalt. Rasch machen sie es sich in dem
Gebäudekomplex bequem. Was sie nicht ahnen: Sie befinden sich in jener
verlassenen Psychiatrie, die dreißig Jahre zuvor Schauplatz eines
Blutbades geworden war und inzwischen zur Heimstätte grausig
entstellter Mutanten mit Appetit auf Menschenfleisch geworden ist. Nun
heißt es für die gar nicht mehr so partygestimmten Jugendlichen:
Zurückschlagen oder Sterben!
Der neueste Teil der "Wrong Turn"-Reihe lässt von Beginn an erneut die Handschrift von Declan O'Brien erkennen, der auch schon bei "Wrong Turn 3" die Regie übernommen hatte. Und so ist es wenig verwunderlich, dass man es nicht unbedingt mit einer tiefsinnigen Geschichte zu tun bekommt, denn wie schon in Teil 3 ist die Story im Prinzip eine leicht ausgedünnte Rahmenhandlung ohne viel Substanz. Dafür wird der Horror- und Splatterfilmfan einmal mehr mit jeder Menge teil ultra-blutigen Passagen verwöhnt, die man allerdings nur in der ungeschnittenen (und in Deutschland indizierten) Version des Streifens sehen kann. Und auch wenn dies nun der vierte Teil der "Wrong Turn"-Reihe ist, kann man diesen Film allein schon wegen der Tagline "Bloody Beginnings" als eine Art Prequel ansehen, selbst wenn die einzelnen Filme der Reihe in sich abgeschlossen sind und ansonsten kaum einen Bezug zueinander aufweisen.
"Wrong Turn 4" bedient so ziemlich sämtliche Klischees, die man sich nur vorstellen kann. So sind natürlich die handelsüblichen sexgeilen, trinkenden und kiffenden Jugendlichen mit an Bord, die sich in unlogischen Handlungsweisen gegenseitig unterbieten, sodass man sich als Zuschauer ein ums andere Mal an den Kopf greift. Irgendwie macht dies aber auch teile des Genres aus. Trotz der Vorhersehbarkeit der Ereignisse wartet der Film dann mit einem recht guten Spannungsaufbau auf und entfacht in der ehemaligen Irrenanstalt auch eine herrlich bedrohliche Grundstimmung, denn die Location sorgt doch für den ein oder anderen Gänsehaut-Moment. Die teils düstere, dreckige Optik verstärkt die Intensität, die zudem streckenweise extrem hart in Szene gesetzt wurden.
Das äußert sich schon in der Anfangs-Sequenz des Filmes, die zeitlich gesehen im Jahre 1974 spielt. Hier wird man Zeuge einer Stacheldraht-Vierteilung. Bei der Ansicht dieser Szene bekommt man selbst vor dem heimischen Bildschirm dezente Gelenkschmerzen und fühlt sich nicht ganz wohl in seiner Haut. Ganz generell hat Declan O'Brien hier das Hauptaugenmerk auf den Härtegrad gelegt, was einem in der Folge mehr als eindrucksvoll unter Beweis gestellt wird. Geschickt werden so Schwächen im Inhalt und Story kaschiert. Im darstellerischen Bereich gibt es keine Wunder zu erwartet, jedoch ist das Schauspiel der akteure für einen Film dieser Art jederzeit vollkommen ausreichend. Damit ist "Wrong Turn 4" letztendlich und sicherlich keine filmische Offenbarung und beinhaltet ziemlich wenig Story und Substanz. Doch im Bezug auf den Unterhaltungswert gibt es rein gar nichts zu beanstanden; ein äußerst ansehnlicher Härtegrad tut sein Übriges. Kurzum: ein handelsüblicher Backwood-Slasher mit viel Blut und sehenswerten SFX ist manchmal vollkommen ausreichend, um einen guten Gesamteindruck zu hinterlassen. Wer jedoch auch im Bezug auf die vorhandene Geschichte etwas höhere Ansprüche stellt, wird in vorliegendem Fall eher enttäuscht sein. Mehr als eine klischeebeladene Rahmenhandlung ist nicht drin, aufgrund anderer Qualitäten kann man aber sicher großzügig darüber hinwegschauen.
7/10
Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 333 Stück limitierten Mediabook:
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