https://www.imdb.com/title/tt0448115/
Der 14-jährige Billy Batson (Asher Angel) ist ein Waisenjunge und lebt bei einer Pflegefamilie. Doch als er eines Tages auf einen jahrhundertealten Magier (Djimon Hounsou) trifft, verleiht ihm dieser eine mysteriöse Macht. Fortan kann sich Billy, wenn er das Wort SHAZAM! ruft, in den erwachsenen Superhelden Shazam (Zachary Levi) verwandeln. Plötzlich steckt er nicht nur in dem Körper eines durchtrainierten Hünen, sondern hat nahezu gottgleiche Superkräfte. Überschwänglich und etwas leichtsinnig geht Billy daran, gemeinsam mit seinem Freund Freddy (Jack Dylan Grazer) seine neugewonnenen Fähigkeiten als Shazam auszuprobieren, und tatsächlich ist es gar nicht so einfach, Superstärke, Fliegen und Blitze zu kontrollieren. Doch bald muss er seine Kräfte für mehr einsetzen als die Schule zu schwänzen. Denn in der Gestalt von Dr. Thaddeus Sivana (Mark Strong) naht eine tödliche Gefahr und nur Billy kann den Bösewicht stoppen...
Das hat DC mal wieder gebraucht. Ein gelungener Superheldenfilm, abseits der typischen DC-Dauerbrenner "Batman", "Wonder Woman" und "Superman". "Shazam!" zeigt mit liebenswerter Verspieltheit die Höhen und Tiefen des Superheldendaseins und kann nach einem nahezu desaströsen Beginn (in doppelter Hinsicht) mehr und mehr Punkte sammeln. Da stellt sich nur die Frage: kann man aus dem Genre des Superheldenfilms für uns noch irgendeinen neuen Impuls gewinnen? Vermutlich nicht, allerdings kann man aus dem Bestehenden unter der Verwendung der richtigen Zutaten trotzdem ein wenig Unterhaltung gewinnen und im Falle von "Shazam!" hat dies optimal funktioniert. Dabei überrascht die Story nicht wirklich: es geht um einen Waisenjungen, der quasi aus dem Nichts übermenschliche Kräfte erhält. Allerdings beschließt er damit nicht gleich die Welt zu retten, sondern erst mal jede Menge Spaß damit zu haben. Das ist dann auch gleich das bemerkenswerte und beeindruckende an diesem Film: er besitzt eine kindliche Ausstrahlung, eine Leichtigkeit und einen frechen Spaßfaktor, der zu einem unglaublich unbeschwerten Gefühl führt wie man es zuletzt beim ersten "Spider-Man"-Film zu sehen bekam und welches in seiner Gesamtheit sehr an "Big" erinnert. Da dies auch noch mit frischen unverbrauchten Darstellern geliefert wird und einem absolut humorigen Grundton macht der Film in der Tat einen unglaublichen Heidenspass.

Die Antwort erscheint stückweise in "Shazam!", einem weiteren Film über einen Superhelden mit "kleineren" Identitätsproblemen. Hier beginnt die Geschichte um das geteilte Selbst mit Billy (Asher Angel), einem Waisenjungen mit Herz, Liebenswürdigkeit und einer herzzerreißenden Geschichte. Er ist auf einer Mission, seine Mutter zu finden, eine Reise, die - wie manchmal bei ähnlichen Quests - zu einer Ersatzfamilie führt. Und dann ist da ein uralter Zauberer namens - ta-da! - "Wizard" (Djimon Hounsou), der seine magischen Kräfte an Billy weitergibt. Zurück auf der nicht ganz so magischen Erde entdeckt Billy, dass er über große Kräfte verfügen kann, indem er das Wort "Shazam!" ausspricht, was ihn zu einem Helden in einem Erwachsenenkörper (Zachary Levi) macht. Wenn sich das bekannt anhört - der Retter, der erfährt, dass er für Großartiges gedacht ist -, liegt es daran, dass die Figur dazu gedacht war, mit "Superman" zu konkurrieren. Da Shazam jedoch nicht so bekannt ist wie "Superman", ist er mit den Erwartungen der Fans, dem Schicksal der Welt und den damit verbundenen auteuristischen Bestrebungen nicht so belastet. Die Filmemacher (Henry Gayden schrieb das Drehbuch, Regie führte David F. Sandberg) halten sich an die heroische Vorlage, was bedeutet, dass es einen Regulationsschurken (den immer verlässlichen Mark Strong) mit obligatorischen Schemata gibt. Das ändert nichts daran, dass sich das Aufeinandertreffen der beiden etwas konstruiert anfühlt.

Sobald Billy preisgibt, dass das Zauberwort sein übergroßes Alter Ego auftauchen lassen, nimmt der Film eine glückliche Wendung und umarmt zufrieden seine eigene Identität als leichte, witzige und bescheidene Unterhaltung. Levi ist vor allem für seine Fernsehrollen bekannt, lässt sich aber leicht für die große Leinwand skalieren. Er kann wie ein muskulöserer, härterer John Krasinski aussehen; als "Shazam" ist Levi jedoch ein reiner Zeichentrickfilm, von seinen Stiefeln bis hin zu seiner glatten Frisur. Wie eine Ken-Puppe aus Plastik und hübsch. Er ist die ideale, absurde Figur, an die man einen altmodischen Helden mit einem satinierten Cape mit hohem Kragen und einem dicken gelben Pfeil hängen kann, der auch noch suggestiv nach unten zeigt.

7,5/10
Von WARNER BROS. Home Entertainment kommt der Film auch als "Limited 2-Disc-Edition" mit Ultra HD Blu-ray und Blu-ray im Steelbook.
Quellen:
Inhaltsangabe: Warner Bros.
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