Dienstag, 9. April 2019

The Hitcher - Hitcher, der Highway Killer (1986)

https://www.imdb.com/title/tt0091209/

Der junge Jim Halsey (C. Thomas Howell) fährt eines Nachts alleine auf dem Highway, als er einen Mann per Anhalter mitnimmt. Er stellt sich als John Ryder (Rutger Hauer) vor, entpuppt sich jedoch als geistesgestörter Wahnsinniger, der Jim mit dem Tode droht. Der panische junge Mann schafft es gerade noch so den mutmaßlichen Killer aus dem Auto zu befördern, doch damit hat für Jim der Alptraum erst begonnen. Der geisteskranke Anhalter schafft es Jim zu folgen und hinterlässt auf seinem Weg eine Schneise voller Leichen und Blut. Natürlich fällt der Verdacht schnell auf den jungen Mann, mehren sich doch die Morde immer da, wo genau er auftaucht. Auch die Polizei scheint für Jim keinen Schutz zu bieten, hat er doch ständig das Gefühl, dass der wahnsinnige Highway-Killer ihm immer dicht auf den Fersen ist und ihm sowieso keiner Glauben schenken würde. Ein mörderisches Katz- und Mausspiel beginnt…

Bis die Story soweit gekommen ist, sind kaum fünf Minuten vergangen. Ohne eine ausschweifende Einleitung legt man sofort los. Da muss nichts erklärt, die Figuren brauchen nicht eingeführt werden und bekommen auch im späteren Verlauf auch keinerlei Hintergrund. Was in vielen Filmen negativ ist, gefällt hier irgendwie und es passt zu der simplen Herangehensweise, denn "Hitcher, der Highway Killer" setzt nicht auf Ballast. Das Drehbuch bietet Möglichkeiten zu Interpretationen, löst aber überhaupt nichts auf und deshalb kann man es auch sein lassen und diesen Film als unterhaltsamen Psychothriller ansehen. Angenehm ist auch, dass man Logik und Realismus etwas lockerer nahm.

C. Thomas Howell spielt die Hauptrolle ordentlich und facettenreich, doch der wahre Star des Filmes ist ganz klar Rutger Hauer. Selbst wenn seine Leinwandzeit gar nicht so groß ausgefallen ist, reißt er die Szenen komplett an sich und strahlt dabei so dermaßen viel aus, dass man diesen Killer schon fast als sympathisch einschätzen könnte. Sowieso hat man mit dem Hitcher eine coole Figur erschaffen, die etwas Mysteriöses besitzt und gerade weil man hier nichts aufklärt, bleibt es auch so mystisch. Da wechselt sich der normale Thriller mit ein paar psychopathischen Motiven ab, ja wenn man so will, kann man sogar ein bisschen Horror darin erkennen und das als eine eigene Form des Slashers ansehen. Übernatürlich geht es zwar nicht zur Sache, doch ein wenig Mystery schwingt da schon mit.

So flott wie das Szenario beginnt, endet es auch. Anfangs gönnt man Jim überhaupt keine Pause, hetzt ihn von Bedrohung zu Bedrohung, dann wird auch noch die Polizei zur Gefahr. Dieses hohe Tempo hält man nicht komplett durch, denn in der zweiten Hälfte nimmt sich das stets ein paar Ruhepausen, doch diese sind sinnvoll und langweilen dennoch nicht. Das kurze Finale kann überzeugen, an Action mangelt es nicht, nur sonderlich spannend ist der Film dann leider nicht. Dafür gibt es ein paar Momente zum Schmunzeln und so ganz ernst nehmen, kann ich das Werk sowieso nicht. Ist aber alles wunderschön inszeniert, dient mit guten Road-Movie-Aufnahmen, ein paar etwas derberen Szenen und der Score weiß ebenfalls zu gefallen.

"Hitcher, der Highway Killer" ist ein seltsames Filmchen, welches sich genretechnisch gar nicht entscheiden will und gerade deshalb so abwechslungsreich erscheint. Das Drehbuch besitzt einige Stärken, man sollte nur nichts Realistisches erwarten. Dafür bekommen wir einen tollen Rutger Hauer zu sehen und die simple Figurenzeichnung erfüllt ihren Zweck, tut sogar gut daran nichts zu erklären. Handwerklich ist das stark gemacht, kurzweilig ist es ebenfalls, nur besitzt das Ganze für mich nicht besonders viel Substanz. Kurz: hier ist ein simpler, aber durchaus effektiver Film entstanden, der auch von der Machart her gut zu gefallen weiß.

8/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 777 Stück limitierten Mediabook:

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