Freitag, 19. April 2019

Spider-Man: Into The Spider-Verse - Spider-Man: A New Universe (2018)

https://www.imdb.com/title/tt4633694/

Miles Morales (Stimme im Original: Shameik Moore) ist kein Teenager wie jeder andere: Seit er von einer mysteriösen Spinne gebissen wurde, verfügt er über übermenschliche Kräfte, einen Spinnensinn, der ihn vor Gefahren warnt, und kann an Wänden hochkrabbeln. Seine Fähigkeiten ähneln also denen von Peter Parker alias Spider-Man (Chris Pine), auf den Miles kurz nach dem Spinnenbiss zufällig trifft. Doch Spider-Man stirbt beim Kampf gegen den Green Goblin (Jorma Taccone) und den Kingpin (Liev Schreiber) und dem mächtigen Gangsterboss gelingt es, ein Portal in verschiedene Paralleldimensionen zu öffnen. Als Miles einige Zeit später auf einen anderen Spider-Man (Jake Johnson) trifft, ist er verständlicherweise hochgradig verwirrt. Doch Peter B. Parker stammt aus einer Parallelwelt, von einer anderen Erde, und muss schnellstens dorthin zurückkehren. Er nimmt Miles unter seine Fittiche und hilft ihm dabei, seine Fähigkeiten zu verbessern. Und wie sich herausstellt, gibt es noch andere in Miles' Dimension gestrandete Spinnenmenschen, darunter Gwen Stacy alias Spider-Gwen (Hailee Steinfeld), Spider-Man Noir (Nicolas Cage) und Spider-Ham (John Mulaney)...

"Die Spinne" - So hießen die "Spider-Man"-Comics zu Condor-Zeiten. Damals kämpfte die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft gegen einen Banken ausraubenden Doc Ock und hielt die Stadt New York vor sonstigem Superschurken sauber. Diesen geerdeten Pfad haben die Marvel-Comics aber schon seit Jahren verlassen - kosmische Schlachten, Mikroversen oder Multiversen - die Geschichten werden größer und abgedrehter. So auch im ersten Spider-Man-Animationsfilm aus dem Hause Sony, bei dem man sich mit dem Spider-Verse einem Multiversum-Thema widmet. Dabei orientiert man sich aber nicht an der Comic-Vorlage und dem gleichnamigen Event, sondern spinnt eine Story rund um den King Pin und seinen Forschungen und Machenschaften am Multiversum. Diese laufen natürlich nicht glatt und gleich mehrere Spider-Man-Inkarnationen aus unterschiedlichen Universen landen im Universum von Miles Morales. Dieser wurde frisch von einer radioaktiven Spinne aus einem anderen Universum gebissen und erforscht noch seine Kräfte. Zusammen mit den anderen Spider-Men und -Women versucht er den Multiversum-Supergau zu vermeiden.


Style und Substanz - "Spider-Man: Into The Spider-Verse" ist stylisch ohne Ende und trieft nur so vor audiovisueller Kreativität, dennoch folgt man dabei nicht dem Kredo "Style over Substance". Unter der bunten Comic-Haube schlummert ein, wie am Schnürchen laufender, Charakter- und Story-Motor. Den Kern bildet dabei Miles Morales, dessen Origin kreativ mit der Multiversums-Geschichte verwoben wird. Gerade die bunte Mischung an Spider-Man-Inkarnationen aus den unterschiedlichen Universen sorgt für viel Abwechslung und verhindert jeglichen Leerlauf. Überzeugen kann auch der Humor, der nie drüber ist und mit Selbstironie, Referenzen und einfach sympathischen Gags aufwartet. Zwischen all den Gags, der Action und dem Style sind aber auch immer wieder ruhige Momente versteckt, die den Charakteren Tiefe und Beweggründe liefern.


"Spider-Man: Into The Spider-Verse" ist tatsächlich der Superhelden-Film der letzten Jahre, der am meisten Spass macht. Die Geschichte ist deutlich frischer als die letzten beiden filmischen Neuaufgüsse und bietet mit Miles einen Charakter, der sich im Gegensatz zu einem x-ten neuen Peter Parker entwickeln kann. Die Geschichte, die "Spider-People" aus verschiedenen Universen aufeinander treffen lässt, ist zwar abseits der Grundprämisse nichts besonderes, aber trotzdem voller liebenswerter Charaktere und Detailverliebtheit. Und das Ende ist eines der ersten Superhelden-Enden seit längerem, das nicht auf irgend eine Art und Weise nervt.


Die Animationen bzw. die Effekte sind grossartig und lassen auf viele weitere Filme in dieser Form hoffen. Stilistisch ist "Spider-Man: A New Universe" einer der besten Animationsfilme überhaupt. Eine super Verschmelzung verschiedener Stile, die perfekt zu den Wurzeln (den Comics) passt.

Mit viel Liebe zum Detail und gehörig Selbstironie haben Marvel und Sony einen Weg eingeschlagen, den es weiter zu verfolgen gilt. Bunt, schrill und hip - Der Animations-Stil in Spider-Verse bietet ein einzigartiges und frisches Erlebnis. Noch nie wurden Comic-Bilder und -Elemente so kreativ und passend auf die große Leinwand gebannt. Es wurden Sprech- und Gedankenblasen, das blättern von Seiten und sonstige Comic-Elemente eingebaut und passen wunderbar zu dem kunterbunten Treiben. Der Animations-Stil ist nicht ganz flüssig und macht einen abgehakten Eindruck, passt so aber wunderbar zum einzigarten Look. Optisch geht man so einen komplett eigenen Weg und verbindet die Bilder mit einem passenden Soundtrack. Moderne Songs, Oldschool-Hip-Hop, oder Rock-Musik, jede Spider-Man-Inkarnation hat ihre eigene Begleitmusik und runden das audiovisuelle Erlebnis ab. Der Oscar dafür ist natürlich hoch verdient. Und auch der Soundtrack am Puls der Zeit und untermalt so manche Szene mit grossartigen Songs.

9/10

Exklusiv bei MediaMarkt / Saturn gibt es den Film in der 4K Ultra-HD Blu-ray-Fassung im limitierten Steelbook mit Spideykopf-Magnet.


Quellen
Inhaltsangabe: Sony Pictures / Marvel

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