http://www.imdb.com/title/tt0414852/
Paris in einer alternativen Variante des Jahres 2010. Aufgrund der hohen
Kriminalitätsrate wurden die problematischen Außenbezirke der Großstadt
durch eine hohe Mauer vom Rest der Stadt isoliert. Leito (David Belle)
versucht in einem dieser eingemauerten Vororte, nicht nur selbst sauber
zu bleiben, sondern auch keine Drogen des Gangsterbosses Taha (Bibi
Naceri) in seine Umgebung zu lassen. Dessen Handlanger K2 (Tony
D’Amario) kidnappt im Gegenzug Leitos Schwester Lola (Dany Verissimo).
Schließlich landet Leito im Knast, weil die korrupte Polizei mit Taha
zusammenarbeitet. Da bleibt er allerdings nicht lange, denn der
Bilderbuch-Polizist Damien (Cyril Raffaelli) braucht seine Hilfe als
Führer in das Ghetto von Taha. Dorthin ist nämlich eine gestohlene Bombe
gebracht worden, die bei ihrer Detonation alles Leben im Umkreis
mehrerer Kilometer bedroht. Äußerst widerwillig macht sich das ungleiche
Duo Infernale auf den Weg. Zurück bleibt eine Spur der Zerstörung...
"Ghettogangz: Die Hölle von Paris" ist ganz klar ein Film der Sorte, die man allein schon vom Namen her außer Acht lässt.
Da hat sich der deutsche Verleih leider selbst ins Knie
geschossen, denn abschreckender können Titel gar nicht mehr
klingen.
Dabei ist "Banlieu 13" (so der Originaltitel) allerfeinstes
Actionkino, das so noch nie gezeigte Parcouractionszenen mitsamt Martial
Arts-Techniken zeigt.
Da gerät die konfuse Story rasch in den Hintergrund, interessant ist sie sowieso nur im gesellschaftskritischen Ansatz. Der Film passt insgesamt in die Kategorie "Anspruchslos, aber hoher
Unterhaltungswert". Dass die Geschichte nicht sonderlich innovativ ist,
lässt sich angesichts des hohen Actionanteils auch gut verkraften. Der Film
besticht durch atemberaubendes Tempo, halsbrecherische Stunts,
erstklassige Martial Arts Szenen und selbst der Humor kommt nicht zu kurz.
Fakt ist, dass der Streifen seine 90 Minuten wunderbar hinter sich
bringt, was vor allem der Regie des Pierre Morel zu Gute kommt. Schon
hier zeigt sich sein außerordentliches Gespür für Timing und
Inszenierung wenn es um Schlägereien und Prügelszenen geht. Das konnte
er einmal mehr im bekannteren "Taken: 96 Hours" unter Beweis stellen.
Die zwei Hauptdarsteller sind beide schauspielerisch solide. Nicht
mehr, aber auch nicht weniger. Dafür machen sie in den
Actionszenen einen richtig guten Job, auf die der Film sowieso mehr Wert legt.
Hier geht vieles zu Bruch und es wird nicht gerade zimperlich zur Tat geschritten.
Das macht Spaß, sorgt für Kurzweil und ist herrlich unterhaltend.
Dazu noch ein paar eingestreute Oneliner und den einen oder anderen
Klischeebösewicht und fertig ist der Actionfilm zum runterschalten und
genießen. Fetzt.
8/10
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