http://www.imdb.com/title/tt0080455/
Gerade erst aus dem Gefängnis entlassen, gelobt der Ganove Jake (John
Belushi) endlich Besserung und hat dafür auch schon eine Idee. Gemeinsam
mit seinem Bruder Elwood Blues (Dan Aykroyd) will er ihre alte Band
wieder zusammenbringen, um an die 5000 Dollar zu kommen, die dem
Waisenhaus fehlen, in dem sie selber früher aufgewachsen sind. Die
Brüder setzen alles daran, ihren Plan umzusetzen. Problematisch daran
ist Zweierlei: Erstens wurde die ehemalige Band in alle Winde zerstreut,
zweitens haben Jake und Elwood bald die Polizei am Hals. Aber davon
lassen sich die beiden Musiker nicht beeindrucken, denn sie haben eine
wichtige Mission zu erfüllen. Gegen zahlreiche Widerstände, zu denen
Nazis, Countrymusikfans und andere verrückte Gestalten beitragen,
verfolgen sie ihr Ziel. Dabei hinterlassen sie eine Spur des Chaos immer
gigantischerer Ausmaße.
John Landis schuf 1980 - vor nunmehr über 35 Jahren - eine der Kultkomödien der Achtziger Jahre mit den "Blues Brothers". Eine Komödie, die eine aberwitzige Absurdität in jeglicher Form ist. Alles
ist überzeichnet, grotesk und absurd. Ein Festival der Verschrobenheit.
John Belushi und Dan Aykroyd, welcher sich zusammen mit Landis auch für das Drehbuch verantwortlich zeichnete, spielen hier die beiden Hauptakteure Jake und Elwood Blues in
beispielhafter Gleichgültigkeit. Es rummst, es kracht, es explodiert. Die beiden interessiert dies einen feuchten Kericht. Eine wunderbare und subtile
Humorführung, die sicher nicht jedem zusagt, aber dem Film Leben einhaucht.
Stellenweise natürlich übertrieben, aber immer passend. Die Dialoge sind ausgeklügelt banal geschrieben und die Situationskomik wie auch -mimik ist phänomenal.
"Wieviel wollen Sie für die Kleine da haben, und die Weiber? Wieviel für
die abgenudelten Bräute? Na die Bräute hier. Ich will das ganze
Gesummse kaufen! Die Kleine, die Trienen da... Na die werden Sie wohl
verscheuern, oder? ... Die kacken Ihnen eh bloß die Hütte voll."
Der Plot ist herrlich simpel. Die Brüder Jake und Elwood Blues wollen die
Steuerschulden für das Waisenhaus aufbringen in dem sie aufgewachsen
sind. Ansonsten muß das schließen. Wie könnte man das Geld am besten
beschaffen? "Die Band, Elwood, DIE BAND! - Die Band? Die Band!? DIE
BAND!" So machen sich Jake und Elwood "im Auftrag des Herrn" auf, ihre
ehemaligen Bandmitglieder zusammenzurufen.
Dabei treffen sie auf allerlei Gestalten (Polizei, Bewährungshelfer,
der Besitzer von "Bob's Country Bunker", die American White People
Party und Jakes verflossene Verlobte) und so wird ihre Aufgabe zu einer
wahren Odysee und ein Kontaktmarkt voller kurioser Spinner.
"Was hab ich
verbrochen?" - "Sie sind bei rot über ne Ampel gefahren." - "Das war
höchstens hellrot, Chef!"
Kurzum: was John Landis und Dan Aykroyd hier auf die Beine gestellt haben ist
aber auch einfach grandios. Der Streifen setzt fast in allen Belangen Superlative.
Die größte Verfolgungsjagd mit der wohl größten
folgenden Car-Crash-Szene der Filmgeschichte oder ein bis dato nie dagewesenes Staraufgebot mit James Brown, Ray Charles, Aretha
Franklin, John Lee Hocker, Cab Calloway... und - last but not least - der
"Blues Brothers"-Band, die aus einigen der damals wohl besten Musikern
bestand die in den USA zu finden waren. Das Auftauchen dieser musikalischen Größen wirken auch nie deplatziert oder seltsam. Eher wie ein Trip durch das musikalische Amerika der Achtziger. Überhaupt ist der Soundtrack
grandios und einer der besten und passendsten Filmsoundtracks aller Zeiten.
"Es sind 106 Meilen bis nach Chicago. Wir haben einen vollen Tank, eine
halbvolle Packung Zigaretten, es ist dunkel und wir tragen Sonnenbrillen
- Tritt drauf!"
Der Film hat auch heute nichts von seiner Faszination verloren.
Er bietet immer noch die wahnsinnigsten Autoverfolgungsjagdt der
Filmhistorie. Geniale Gags, unglaublich viele Musikweltstars in Nebenrollen.
Einen der besten Soundtracks ever. Dazu Sprüche, die längst Kult sind. Der Film steckt so viel Power, liebe zur Musik und Humor, dass es
einfach nur Spass macht, den Akteuren bei ihrem wilden Treiben zuzusehen
und Enttäuschung macht sich eigentlich erst breit, wenn der Zauber nach
viel zu kurzen 148 Minuten bereits ein Ende gefunden hat. Da macht sich die Langfassung bezahlt, die glatte 15 Minuten mehr Film bietet. Nie war eine längere Fassung willkommener. Für dieses überdrehte, musikalische, komische Action-Roadmovie ist die Betitelung "Kultfilm" mehr als berechtigt.
8/10
Das deutsche Label TURBINE hat weder Kosten noch Mühen gescheut und in liebevoller Arbeit die "Extended Fassung" von John Landis Kultkomödie wiederhergestellt und mehr noch, erstmal vollständig mit dem originalen deutschen Voicecast synchronisiert. Die Box ist ein Digipak und enthält neben dieser erweiterten Fassung den Kinocut und den Nachfolger "Blues Brothers 2000", dazu Dutzende Gimmicks zum Film, u.a. das Nummernschild des "Bluesmobiles", Ausweise, Poster, Postkarten und ist auf 5.555 Stück limitiert.
Quellen:
Inhaltsangabe: Turbine / Universal Pictures
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen