http://www.imdb.com/title/tt3332064/
Der aufgeweckte 12-jährige Waisenjunge Peter (Levi Miller) lässt sich
nur selten etwas gefallen. Doch in dem trostlosen Heim, in dem er
aufwächst, wird jedes noch so kleine Anzeichen von Rebellion im Keim
erstickt. Eines Nachts verschwindet Peter wie von Zauberhand aus dem
Waisenhaus und findet sich plötzlich im magischen Nimmerland wieder, das
von Feen, Kriegern und Piraten bewohnt wird. Während er versucht, sich
an dem fremden und faszinierenden Ort zurechtzufinden, macht er
Bekanntschaft mit der kämpferischen Tiger Lily (Rooney Mara) und dem
charmanten James Hook (Garrett Hedlund). Das alles ist erst der Beginn
eines ebenso gefährlichen wie aufregenden Abenteuers, bei dem Peter
nicht nur etwas über seine verschwundene Mutter erfährt, sondern es auch
mit dem finsteren und erbarmungslosen Piraten Blackbeard (Hugh Jackman)
zu tun bekommt, dem er sich gemeinsam mit seinen neuen Freunden in den
Weg stellt, um Nimmerland zu retten...
Die Neuverfilmung des "Peter Pan" ist eine knallbunte, bildgewaltige und gleichwohl opulente Kinounterhaltung der Marke
Hollywood. Regisseur Joe Wrights sehr freie Kinderbuch-Interpretation eines Messias
der die Phantasie rettet, kann durchaus als seelenlose, bonbonfarbene
CGI-Leistungsshow abgetan werden. Aus der ursprünglichen Parabel über
Flucht in traumhafte Welten wegen traumatischer Kriegserlebnisse ist nämlich - nicht nur oberflächlich betrachtet - eine naive Abenteuergeschichte geworden, die in den
unendlichen Möglichkeiten und Weiten des Computers schwelgt.
Irgendwo zwischen Erwachsenwerden mit kindlichen Allmachtswünschen und Kriegsfilm mit
fliegenden Piratenschiffen erzählt "Pan" die etwas alternative Vorgeschichte zum allseits bekannten "Peter Pan". Ethno-Kitsch,
Genre-Klischees und "Indiana Jones" sorgen dafür, dass diese
3D-Blockbuster-Luftblase optisch enorm schillert. Die großartigen futuristischen
Szenarien sind in ihrer faszinierenden Künstlichkeit gewaltig. Leider kommt einem dabei auch der Soundtrack ungeheuer bekannt vor - oft scheint es, als hätte man diesen direkt aus der "Fluch der Karibik"-Saga entliehen. Wenn das
episodenhafte Spektakel dann mal pausiert, bricht es mangels
erzählerischen Qualitäten in sich zusammen. Die Computerlast ist zu groß, die Story an sich zu dünn, die Schauspieler recht blass, obgleich mit Hugh Jackman und Rooney Mara zwei große Namen auf der Besetzungsliste stehen. Doch auch Levi Miller als titelgebender Held ist nicht der ganz große Wurf, obwohl er seine Rolle lebt und immerhin für Sympathien beim Zuschauer sorgt. Weniger
künstliche Welten, mehr Herz für die (Original-)Kindergeschichte wäre
wohl besser gewesen. Trotzdem ist diese rauschhafte Opulenz, die den Film
vorantreibt, beachtlich.
6,5/10
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