http://www.imdb.com/title/tt2888046/
Hong Kong, 1959: Der legendäre Wing-Chun-Kampfsportler Ip Man (Donnie
Yen) führt ein beschauliches Leben mit seiner gesundheitlich
eingeschränkten Frau Wing-sing (Lynn Hung) und seinem Sohn Ip Ching
(Wang Yan Shi). Doch als der korrupte US-Bauspekulant Frank (Mike Tyson)
und seine Schergen das Land, auf dem die Schule von Ips Sohn steht, an
sich reißen wollen, schreitet der Meister ein. Zusammen mit dem
talentierten Wing-Chun-Kämpfer Cheung Tin-chi (Jin Zhang) und dem Vater
von Ip Chings Mitschüler Cheung Fung, macht es sich der
Martial-Arts-Meister zur Aufgabe, die Schule mit allen Mitteln vor dem
raffgierigen Frank zu schützen und für Gerechtigkeit zur sorgen. Als Ip
schließlich Frank gegenübersteht, kommt es zu einem ausufernden Kampf,
der über das Schicksal der gesamten Schule entscheiden soll.
Der neueste Beitrag in die Saga um Wing-Chun-Ikone Ip Man ist ein adäquater dritter (fünfter) Teil, der die im Vorgänger eingeschlagene
Fahrtrichtung, weg vom westlichen Biopic hin zum ikonischen Genrefilm,
konsequent weiter geht. Vom unangenehmen Nationalismus hat man sich hier
aber dankenswerter Weise verabschiedet.
Inhaltlich ist "Ip Man 3" sehr simpel und wenig ambitioniert. Mehr als üblicher
Genrestandard ist kaum zu erwarten. Der Film wirkt mit seinen drei
Handlungssträngen zudem reichlich inkohärent. Zuerst baut man den Plot
um Tysons Schlägertruppe als Hauptstrang auf, nur um ihn dann nach zwei
Dritteln wieder zu beenden. Dem Film tut dies allerdings gut, denn dieser
Part bietet die eindeutig schwächsten Minuten. "Iron" Mike Tyson spielt
unfassbar schlecht, was wegen seiner geringen Screentime zum Glück nicht weiter ins Gewicht fällt. Wenn dann die Nebenhandlung um Zhang Jin
ins Zentrum rückt wird "Ip Man 3" deutlich besser und man bekommt endlich
ganz klassisches Kung-Fu-Kino geboten. Zwischenzeitlich gibt es noch
reichlich familiäres Melodrama, das aber immerhin ganz ordentlich
verpackt wurde und nicht ganz so rührselig ausgefallen ist wie üblich.
Darstellerisch wird dabei solide Kost serviert. Donnie Yen hat die Rolle
seines Lebens gefunden und schlägt sich für seine Verhältnisse recht
wacker. Für die nötige Qualität sorgt vor allem Patrick Tam, der leider
nie den verdienten Durchbruch geschafft hat. Ebenfalls herausragend ist
Zhang Jin, der wie schon in "Saat Po Long 2" den anderen Akteuren die Show stiehlt.
Für die
Action sorgt dieses Mal niemand geringeres als Yuen Woo Ping. Dem Thema
angemessen ist seine Inszenierung erstaunlich bodenständig ausgefallen. Anfangs sind die
Auseinandersetzungen allerdings eher Beiwerk, werden aber
spätestens mit dem druckvollen Kampf im Fahrstuhl zur Augenweide. Alles
was folgt ist überaus stilvoll choreographiert und in
abwechslungsreichen Locations angesiedelt. Das Finale zwischen Yen und
Zhang ist aber dann wirklich sagenhaft und vermutlich der spektakulärste Wing-Chung-Kampf seit Ewigkeiten. "Ip Man 3" hebt damit wieder das Niveau, dass seine beiden Vorgänger "Ip Man Zero" und "Ip Man: Final Fight" so heruntergezogen hatten - allein schon durch die Anwesenheit von Donnie Yen.
7,5/10
Von SPLENDID erschienen die fünf Teile der "Ip Man"-Saga im limitierten Mediabook im Vinyl-Format als "IP MAN - THE COMPLETE COLLECTION" mit 60-seitigem Bildband.
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
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