[KINO FFFnights] 범죄도시4 - Beomjoedosi 4 - Beomjoe Dosi 4 - The Roundup: Punishment (2024)

https://www.imdb.com/title/tt27811040/

Ma Seok-do (Ma Dong-seok) und sein Ermittlerteam stoßen auf interessante Zusammenhänge zwischen einer illegalen Online-Glücksspielorganisation und einem App-Entwickler, der auf den Philippinen getötet wurde. Baek Chang-gi (Kim Moo-yul) verbreitet Angst und Schrecken, indem er dafür sorgt, dass Geschäftsleute entführt oder sogar getötet werden und regiert somit den koreanischen Online Glücksspielmarkt. Zusammen mit seinem Partner, dem das IT-Genie Chang Dong-cheol (Lee Dong-hwi), schmiedet er große Pläne. Um diese zu stoppen, muss Detective Ma eine ungewöhnliche Allianz eingehen.

Die "The Roundup"-Reihe hat sich so rasend schnell zu einer lächerlich-unterhaltsamen Detektivserie gemausert, es ist beinahe unglaublich. Der koreanische Megastar Don Lee lässt dabei zum vierten Mal in einer aktuellen Variation eines Bud Spencers die Fäuste fliegen und Verbrecher zu Boden gehen. "The Roundup" und "The Roundup: No Way Out", die ersten beiden Fortsetzungen von "The Outlaws" aus dem Jahr 2017, schienen einem platonischen Ideal der reinen Action-Filme jedes Mal ein wenig näher zu kommen. Und jetzt, mit Lee (alias Ma Dong-seok) und seinen Fäusten unter der Regie von Heo Myeong-haeng, einem Stuntchoreografen, der an Lees Durchbruch "Train To Busan" gearbeitet hat, kommt "The Roundup: Punishment", welcher unnötige Originalität minimiert und gleichzeitig auf herrliche Weise die Gelegenheiten für Lee, seine fleischigen Arme in Vorschlaghämmer zu verwandeln, maximiert.

Bis heute hat sich Detective Ma‘s äußerst engmaschiges Team von "Metro Investigations" mit Kredithaien, Entführern und Drogenhändlern auseinandergesetzt. Dieses Mal bringt sie der Messermord an einem jungen Koreaner auf die Spur eines Online-Glücksspielbetrugs, der von dem skrupellosen, messerfreudigen, verrückten Baek (Kim Moo-yul) auf den Philippinen betrieben wird. Baeks Chef, ein Arbeiter namens Chang (Lee Dong-hwi), der sich nicht damit zufrieden gibt, in seinem Casino-Imperium Unsummen einzustreichen und zu waschen, möchte seine eigene Kryptowährung auf den Markt bringen. All das sorgt für jede Menge Witze auf Kosten des verwirrten digitalen Dinosauriers Detective Ma.

Ma hört vielleicht, wie er die "Cloud" von "Cloud-Speicher" falsch mit "Menge" (Crowd") verwechselt, und stellt sich vor, dass eine Menschenmenge irgendwie daran beteiligt sein wird, seine Kontakte mit einem neuen Telefon zu synchronisieren, aber er ist kein Dummkopf: Es braucht einen klugen Kerl, um hier zu ermitteln. Nachdem er seine Task Force um ein paar Experten für Cyberkriminalität erweitert hat, widmet er sich mehr Besorgungen in seinem Steuerhaus, wie dem Herausreißen von Toren, dem Verwüsten von Flugzeugkabinen der ersten Klasse und dem Verbinden von Fingerknöcheln mit viel Weichgewebe. Die meisten seiner Gegner, insbesondere Baek, sind schlank und durchtrainiert und es ist eine Freude zu sehen, wie sie zu Brei zerschlagen werden.

Unterwegs trifft Ma wieder auf  Jang I-su (Park Ji-hwan), einen Kleinkriminellen mit einer Vorliebe für seine Designer-Handtasche und dem geheimen Wunsch, in die Truppe aufgenommen zu werden, den Ma amüsant ausnutzt. Aber die Handlung, die wie alle "The Roundup"-Geschichten einschließlich der (Aber Hallo!) vier weiteren in der Entwicklung sehr lose auf einem realen Fall basiert, ist nur ein Vorwand. Es sind die Fäuste von Ma, die von einem Bösewicht zum anderen krachen, ohne dass der Zuschauer zwischen den Begegnungen jemals zu lange warten müssen. Wenn mal eine nicht kämpferische Pause droht, etwas länger zu dauern, ersinnt Oh Sang-hos Drehbuch einen völlig unabhängigen Aufruhr, der gerade dann beginnt, als Ma zufällig verärgert vorbeigeht.

Heo Myeong-haeng erweist sich als äußerst effizienter Action-Regisseur, und DP Lee Sung-je hat ein untrügliches Gespür dafür, die Kamera dort zu platzieren, wo sie den Kontrast zwischen der Geschwindigkeit von Lees Bewegungen und der resignierten Stoizismus seines Gesichtsausdrucks am besten ausnutzen kann. Ganz zu schweigen davon, dass der clevere, bewegliche Bildausschnitt jede Menge Blut impliziert, ohne jemals direkt aufgeschnittene Halsschlagadern oder klaffende Brustwunden zu zeigen. Aber wenn es einen herausragenden Handwerker unter dem Strich gibt, dann ist es wahrscheinlich Sounddesigner Gong Tae-won, der es schafft, durchweg zufriedenstellende Schlaggeräusche zu fälschen, vermutlich indem er Rindfleischstücke von hohen Gebäuden fallen lässt und sie aufzeichnet, wenn sie auf den Boden fallen. 

Lee war einer der besten Charaktere in Marvels "Eternals", aber sein Streben zum Hollywood-Star hat dennoch das Charisma zunichte gemacht, das dieser speziell entwickelten, maßgeschneiderten Franchise zugrunde liegt. Weit entfernt von dem kichernden Vorbild von John McClane klingt Lees Vortrag weniger wie eine Verspottung als vielmehr wie eine leicht bestürzte Zurechtweisung. Er ist nicht böse auf seinen Gegner. Er ist enttäuscht. Das sollte er auch sein, wenn man bedenkt, dass die koreanischen Gesetze Schusswaffen so gut wie ausschließen und Messer das Nonplusultra ist, was man zu einer Schlägerei mitbringt. Und wenn es um Waffen geht, ist Don Lees Waffenshow alles, was jeder jemals brauchen wird.

7/10

Quellen: 
Inhaltsangabe: Capelight
Poster/Artwork: MarVista Entertainment