Das Fotografenpaar Anne (Alice Eve) und Patrick Caulder (Joel Fry) setzt eine mysteriöse Verkettung von Ereignissen in Gang, als sie zusammen mit ihrem jungen Sohne Lukas (Lenny Rush) an Board des berühmten und geschichtsträchtigen Passagierschiffes Queen Mary kommen. Diese scheinen irgendwie in Verbindung zur Vergangenheit des Schiffes zu stehen, in der offenbar zahlreiche dunkle Geheimnisse verborgen sind. Plötzlich findet sich die Familie also inmitten schrecklichen Terrors wieder und muss mit der sich Stück für Stück offenbarenden Wahrheit umgehen: Der glamourösen Geschichte des Luxusdampfers liegt jede Menge Gewalt zugrunde...
"The Queen Mary" erinnert stark "The Shining" auf einem Boot - ohne aber jemals dessen Klasse zu erreichen. Mit einer unruhigen Schriftstellerin, die an Bord der permanent angedockten Queen Mary geht, auf der Suche nach ihrem Sohn, der von den Geistern, die sie heimsuchen, "entführt" worden zu sein scheint, einer mit einer Axt ermordeten Familie, gruseligen Barkeepern, geheimnisvollen Ballsälen und einem Tapetendesign, das verdächtig wie der Teppich im "Overlook Hotel" aussieht, gibt es hier einige sehr deutliche Einflüsse. Doch der Film leidet ein wenig an Struktur und Handlung, er ist nicht so schlecht, wie es die Kritiken vermuten lassen, und er hat einiges zu bieten, wenn man bereit ist, sich auf die zweistündige Reise zu begeben.
"The Queen Mary" beginnt in der Halloween-Nacht des Jahres 1938 und folgt einer Familie an Bord des titelgebenden Schiffes, wo seltsame Dinge passieren und Passagiere und Besatzung ermordet wird, und Geister verschwören sich, um das Schiff auf den Meeresgrund zu bringen. Zwischen den Berichten darüber, was in dieser schrecklichen Nacht passiert ist, springt man nun in die Gegenwart und trifft Anne und Patrick Calder (Alice Eve und Joel Fry), ein entfremdetes Paar, das alles riskiert, um die Nacht auf der dauerhaft angedockten Queen Mary zu verbringen, die jetzt eine Touristenattraktion in L.A. ist. Warum tun sie das? Nun, während eines früheren Besuchs wurde ihr Sohn Lukas (Lenny Rush) entführt und nun sind sie zurück, entschlossen, ihn zu finden und von dem verwunschenen Schiff zu retten. Was sich erst einmal extrem seltsam liest, ergibt irgendwann Sinn, aber anfangs kommen einem die Handlungsabläufe doch reichlich "blöd" vor.
Wie man sich ja nun vielleicht denken kann, wird dieses Unterfangen angesichts der verschiedenen Geister und bösen Geister, die auf dem Schiff lauern, nicht einfach sein. Wenn man noch einen ziemlich gruseligen Hausmeister/Wachmann/Kapitän (Dorian Lough) hinzufügt, wird es schnell chaotisch, denn Vergangenheit und Gegenwart kollidieren auf erschreckende und blutige Weise. In "The Queen Mary" passiert viel, gelegentlich verwischt die Handlung, sodass nicht immer klar ist, worum es geht. Die meisten Dinge werden jedoch irgendwann klar. Mit knapp zwei Stunden fühlt es sich zwar etwas überlang an, aber die doppelschichtige Handlung brauchte diese Zeit, um sich zu entfalten. Man könnte argumentieren, dass eine anständige Spukhaus-(Boots-)Geschichte geradezu danach schreit, nur aus dem Jahr 1938 erzählt zu werden, in dem ein Vater besessen ist, verrückt wird und die Sicherheit aller an Bord gefährdet. Der Grund für seinen Wahnsinn ist interessant und stellt eine tickende Zeitbombe für den Kapitän und die Besatzung dar, die kaum Zeit haben, das Schiff vor dem Untergang zu retten. Es ist eine interessante Idee und auf die hätte sich der Film mehr fokussieren können.Es ist nun auch nicht so, dass die moderne Hälfte des Films unnötig ist, alles funktioniert im Kontext der größeren Geschichte, aber es trägt zu der Menge an Informationen bei, die dem Publikum vermittelt werden müssen, und selbst nach fast zwei Stunden Dies ist manchmal etwas gehetzt oder verwirrend und am Ende des Films bleiben ein paar lose Enden hängen. "The Queen Mary" hat also seine Schwächen, aber nicht genug, um einen Verriss zu rechtfertigen. Es gibt eine großartige Besetzung bekannter Charaktere, die alle einen fantastischen Job machen, und die Atmosphäre in beiden Zeitreihen ist angemessen gruselig, aber auf etwas unterschiedliche Weise. Der Abschnitt von 1938 erinnerte immer wieder an die Ästhetik der Bioshock-Spiele und es gibt auch genug Blut und Schocks, um einen auf Trab zu halten. "The Queen Mary" ist ein solider, wenn auch etwas überlanger Horrorfilm, der möglicherweise versucht, mehr herauszubekommen, als das Drehbuch liefern kann. Nicht übel, aber auch nicht wirklich gut.
5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Splendid
Poster/Artwork: Splendid
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