Nyad (2023)

https://www.imdb.com/title/tt5302918/

Die 64-jährige Langstreckenschwimmerin Diana Nyad (Annette Bening) macht sich trotz ihres Alters und Hindernissen auf, einen Traum zu verwirklichen, den sie schon lange hat: von Kuba nach Florida zu schwimmen, eine Strecke von etwas mehr als 177 Kilometer über den gefährlichen offenen Ozean, bei der sie nicht nur Haie, sondern auch giftige Quallen überwinden muss. Dabei macht sie sich auf den Weg, um einen Traum zu verwirklichen, den sie seit ihrem 28. Lebensjahr hat. Zuvor ist dies noch keinem Menschen gelungen, doch Nyad lässt sich von ihrer Entscheidung nicht abbringen. Nur ihre langjährige Freundin und Trainerin Bonnie Stoll (Jodie Foster) steht ihr dabei zur Seite. So beginnt ein außergewöhnliches Training, um diese extreme Distanz bewältigen zu können.

In "Nyad", einem ernsthaft gespielten, realen Motivationsdrama, geht es um Diana Nyad, eine pensionierte amerikanische Schwimmmeisterin, die heute Sportmoderatorin ist und sich im Alter von 60 Jahren das Ziel gesetzt hat, von Kuba nach Florida zu schwimmen - 103 Meilen - und dabei Haien, Quallen und Sexisten zu trotzen - und altersbedingter Herablassung. Während dieser gesamten Geschichte drängen sich ihr Menschen auf: ihre beste Freundin Bonnie, der mürrische Kapitän John im Begleitboot, Erinnerungen an ihren Vater, der sie inspiriert hat, und ihren Trainer, der sie misshandelt hat. Und natürlich erhält die ganze Idee, dass Menschen Nyad nahe kommen, eine neue Bedeutung. Sie muss alleine schwimmen - und dabei allen Widrigkeiten, die im Wasser auf sie warten, entgegen treten - und das alles ohne Berührungen, denn wenn sie jemand berührt, ist der ganze Versuch ungültig.

Annette Bening spielt die teitelgebende Diana Nyad als harte, grenzwertig verrückte Person, die auch nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen niemals aufgibt. (Erst der fünfte Versuch dieses Ereignisses sollte erfolgreich sein.) Sie schaut Menschen an, deren Augen sich in ungläubiger und wahnsinniger Verachtung zusammenziehen, wie Clint Eastwood, der die Zeichenkrte bei einem Optiker liest. Bening setzt alle Hebel in Bewegung, als Nyad beinahe zusammenbricht, während sie das obsessive Ziel verfolgt, das sie töten könnte. Leider gibt es für Jodie Foster als ihre Trainerin, Freundin und ehemalige Geliebte Bonnie, die sie umschmeichelt und ermahnt, aber nie so verärgert oder gestresst wirkt, viel weniger zu tun. Es ist ein Teil, der sie wirklich nicht auf die Probe stellt. Rhys Ifans schlüpft in die Rolle des Robert Shaw und spielt den ergrauten alten Kapitän, der alle durch Gewässer voller Haie, Müdigkeit und Versagen steuert. 

Dies ist eine kraftvolle, mitreißende Geschichte, vor allem ganz am Ende, aber vielleicht gelingt es ihr nicht, die schreckliche Tatsache des Missbrauchs von Diana als Kind zu verarbeiten. Der Punkt ist natürlich, dass sie eine Gewinnerin ist; Sie trotzt der Grausamkeit und dem Missbrauch, indem sie voranschreitet und etwas erreicht, das alle inspiriert. Aber es erfordert eine dramatische Schnelligkeit und Geschmeidigkeit, die schmerzhaften Erinnerungen so reibungslos wie möglich zu verarbeiten. Regie bei "Nyad" führen Elizabeth Chai Vasarhelyi und Jimmy Chin, die 2018 den Dokumentarfilm "Free Solo" über den waghalsigen Freikletterer Alex Honnold drehten. Das ist natürlich eine vergleichbare Geschichte, aber es gibt hier viel mehr Hollywood-Schinken und -Kitsch und es hat nicht das gleiche authentische Gefühl. Dennoch ist "Nyad" großartig, spannend und man fiebert mit ihr (trotz des bekannten Ausganges) mit und das macht diese herzliche Geschichte sehenswert.

8/10

Quellen: 
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/Artwork: Netflix