Sonntag, 6. Mai 2018

[KINO FFFnights] Ruin Me (2017)

http://www.imdb.com/title/tt4807272/

Eine Gruppe Fremder wird mit verbundenen Augen mitten im Wald ausgesetzt. Dort liegt für jeden ein Rucksack bereit, ausgestattet mit jeweils einem speziellen Gegenstand, der im Laufe des Spiels zur Anwendung kommen soll. So sitzt die arme Alex dank ihres Freundes Nathan nun also mit einem Haufen Gruselfreaks fest, die untereinander über Filmzitate und Horror-Klischees fachsimpeln. Und selbst für die Geeks sind Realität oder Fake in diesem Schreckszenario kaum zu unterscheiden, so unglaublich einfallsreich und perfekt in allen Details ist das Event gestaltet. Aber darum geht der Spaß ja auch, oder...? 

Jedes Jahr strömen tausende Horrorfans in Spukattraktionen und nehmen an Horror-Events mit Freunden teil um sich zu gruseln. Aber was passiert, wenn eine dieser Erfahrungen offenbar doch nicht nur gespielt ist und sich fürchterlicher verkehrt anfühlt? Genau das passiert in Preston DeFrancis Spielfilmdebüt "Ruin Me". Im Film spielt Marcienne Dwyer Alex, eine Frau, die von ihrem Freund Nathan zu einem 36-stündigen Camping-Ausflug namens "Slasher Sleepout" gezerrt wird. Während des Campingausflugs lösen Alex, Nathan und eine kleine Gruppe Fremder Rätsel im Stile eines 'Escape Rooms' oder des 'Geocachings' lösen, während "Slasher Sleepout"-Mitarbeiter alles versuchen, sie vor Ablauf der 36 Stunden zum Aufgeben zu bringen. Es ist alles Spaß und Spiel, bis nach und nach Teilnehmer der Gruppe verschwinden. Doch es endet nicht beid er Frage, wer dafür verantwortlich ist und nun, da alle "Sleepout"-Teilnehmer brutal ermordet werden, muss Alex, die, wie man erfährt ein größeres Drogenproblem hatte, herausfinden, ob diese Ereignisse echt sind, ein Teil des Spiels, oder ob ihr Verstand ihr Streiche spielt.
Es ist schon früh offensichtlich, dass "Ruin Me" nicht zu wissen scheint, was er sein will. Manchmal fühlt es sich an, als ob es "The Final Girls" sein möchte, aber mit weniger Humor, manchmal "Freitag, der 13." mit weniger Blut und Finesse. Es gibt Momente, in denen sich der Film wie ein Melodram anfühlt und dann tatsächlich so behäbig wird, dass es Augenrollen hervorruft. Was die Schauspielerei betrifft, spielt Marcienne Dwyer Alex überzeugend genug, um den Zuschauer hinters Licht zu führen, während sie gleichzeitig einlädt, sich um ihre Vorgeschichte und ihr Überleben zu kümmern. Allerdings fällt keiner der Schauspieler wirklich sehr auf. Alle sind einfach in Ordnung und machen sich so zu anständigen, entbehrlichen Opfern für einen Slasherfilm. Erst wenn der Film sich ins Dramatische verschiebt, werden seine Schwächen sichtbar, vor allem innerhalb der Beziehung von Nathan (Matt Dellapina) und Alex 'Ex-Freund Jared (Sam Ashdown).


Trotz dieser Mängel ist dieser Film nicht schlecht. Im Gegenteil, "Ruin Me" ist zum größten Teil sehr unterhaltsam und macht sogar Spaß. Es gibt sogar einige Witze und Anspielungen für Horror-Fans und es ist im gesamten Film interessant, etwas über Alex 'zwielichtige Vergangenheit und die Motivation für die "Slasher Sleepout"-Morde zu erfahren. Das Problem ist, dass "Ruin Me" sich aus so vielen Filmen und Genres auf einmal anlehnt. Daher verliert sich "Ruin Me" im Meer der Meta-Horror- und Slasher-Filme und wird weiter begraben unter Filmen, die diese Idee viel erfolgreicher ausgeführt haben (wie "Scream" oder "The Final Girls"). Nichts bringt "Ruin Me" wirklich in Verlegenheit - er ist brauchbar, aber nicht überragend.

6,5/10

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