Samstag, 10. Februar 2018

Payback - Payback: Zahltag (Straight Up: The Director's Cut) (1999)

http://www.imdb.com/title/tt0120784/

Jede Woche zur gleichen Zeit transportiert eine asiatische Verbrecherorganisation einen Koffer mit viel Geld quer durch die Stadt. Wer das weiß, ist natürlich auch daran interessiert, dieses Geld in seinen Besitz zu bringen. Mit einem guten Plan will Porter (Mel Gibson) den Koffer gemeinsam mit seiner heroinabhängigen Ehefrau Lynn und seinem Freund Val stehlen. Das klappt so weit auch ganz gut – wenn Porter nur seine Partner besser kennen würde. Lynn und Val wollen das Geld nämlich keineswegs mit ihm teilen, sondern ihn aus dem Weg räumen, damit sie die 140.000 Dollar nicht mit ihm teilen müssen. Die beiden hätten sich aber besser vom Tod Porters überzeugt, und ihn nicht schwerverletzt mit einer Kugel im Rücken liegen lassen, denn er überlebt unerwartet, und will jetzt nur zwei Dinge: seinen Anteil von 70.000 Dollar und vor allem Rache! Dummerweise können Lynn und Val ihm das Geld aber nicht geben, selbst wenn sie es wollten, denn Val hat sich mit fast der kompletten erbeuteten Summe in ein Verbrechersyndikat eingekauft, und das Geld bekommt er von denen sicherlich nicht zurück. Also muß Porter sich selbst auf den Weg nach ganz oben machen, und den "Dienstweg" des Syndikats von unten nach oben durchlaufen, um an das Geld zu kommen.

"Payback" von Brian Helgand ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich ein Filmstudio auch mal in die Produktion eines Films einmischen kann, weil der düstere Ton des Films nicht dem Geschmack des Studios entspricht. Dies bedeutete das Helgand nicht seine gewünschte Schnittfassung in die Kinos bringen konnte und er an dem Projekt kein Mitspracherecht mehr hatte. Es kam sogar soweit, das neue Szenen gedreht werden mussten um den Film in eine ähnliche Richtung wie die "Lethal Weapon"-Reihe zu bringen. Dabei wurde die Handlung im letzten Drittel verändert und neue Darsteller gecastet. Dieser Aufwand zwang Warner Brothers sowie die Produktionsfirma von Mel Gibson nochmal Millionen in das Projekt zu investieren um das gewünschte Produkt vom Filmstudio zu veröffentlichen. Der fertige Film war kein Kassenschlager, wurde von den Kritiker verhalten aufgenommen und sollte erst einmal so in Erinnerung bleiben. Erst im Jahre 2006 wurde über eine Veröffentlichung eines "Director's Cuts" nachgedacht - nämlich die gewünschte Schnittfassung des Regisseurs Brian Helgand.

Dieser hatte nun die Möglichkeit - mit der Rückendeckung von Mel Gibson - den Film für das Heimkino so herauszubringen, wie er es sich vorgestellt hat. Der "Director's Cut" ist etwas kürzer als die Kinofassung aber auch etwas härter und konsequenter, zudem wurde auch der Blaufilter der Kinoversion entfernt. Die Unterschiede werden durch den Vergleich beider Fassungen deutlicher, da einige Charaktere nun anders präsentiert werden. Ein großer Unterschied ist der Charakter Bronson. In der Kinofassung von Kris Kristofferson gespielt aber im Director's Cut nur gesprochen und im Hintergrund verbleibend von der Darstellerin Sally Kellerman. Zudem ist das Ende des Director's Cut anders als das der Kinoversion. "Payback" ist ein grandioses Beispiel dafür, dass ein Film durch Umschnitt und alternative Szenen, Filter und Rating völlig differenzierte Sichtweisen präsentieren kann.

Aber ob nun Kinofassung oder Director's Cut - "Payback" ist so oder so ein richtig guter Action-Thriller, der einen gut aufgelegten Mel Gibson zeigt. Er spielt seinen Charakter Porter herrlich zynisch, mit Köpfchen und nimmt den Zuschauer mit auf seinem Weg, um an seine 70.000$ heranzukommen. Der hier besprochene Director's Cut von "Payback" ist ironisch, weitaus härter und konsequenter. Absolut zu empfehlen. Welche Fassung von beiden aber nun die Bessere ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

8/10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen