http://www.imdb.com/title/tt0407887/
Der junge Cop Billy Costigan (Leonardo DiCaprio) wuchs in einem kriminellen Milieu auf – die beste Voraussetzung, um sich als Maulwurf in das Syndikat des Mafiapaten Frank Costello (Jack Nicholson) einzuschleusen: Sobald er Costellos Vertrauen gewonnen hat, soll er zusammen mit seinen Einsatzleitern (Mark Wahlberg und Martin Sheen) den Paten hinter Gitter bringen. Gleichzeitig hat sich Colin Sullivan (Matt Damon) in der Ermittlungsspezialeinheit bestens bewährt – niemand vermutet, dass er Costellos Maulwurf ist. Martin Scorsese inszenierte eine Story um Schuld und Sühne, die uns kalt erwischt. Seine Bilder fesseln so unmittelbar, als ob uns ein Gangster – oder ein Cop – die Pistole an die Schläfe drücken würde.
"I don't want to be a product of my environment. I want my
environment to be a product of me."
Mit diesen brilliant formulierten Sätzen
führt uns der ebenso brilliante Jack Nicholson in das Geschehen von "The Departed" ein, einem Gangsterthriller alter Schule. Auch wenn es
ein Remake ist, und somit nicht selbst für die hervorragende Geschichte
verantwortlich ist, so ist es doch Regisseur Martin Scorsese zuzuschreiben, dass er
mit "The Departed" einen unglaublich spannenden Film
geschaffen hat - der auch nach wiederholtem Schauen nichts von seiner
Wirkung einbüßt. Der Film hat inhaltlich einiges zu bieten. Man kann der Story gut
folgen, aber es wird trotz der langen Laufzeit von knapp zweineinhalb Studnen nie langweilig oder kommt das Gefühl auf der Film
würde sich in die Länge ziehen.
Scorsese gehört einfach zu eben jenen Regisseuren, die wissen, wie man Geschichten erzählt (das hat man schon in seinen vorigen Werken, allen voran "Der Pate" gesehen) und vor allem wie man mit
Schauspielern umgeht. Er hat es einfach drauf, alle Hollywoodgrößen so in Szene setzen,
dass niemand zu kurz kommt, und jeder Charakter ausreichend beleuchtet
wird. Alle verfügen über die nötige Dreidimensionalität und Tiefe, um sie
dem Zuschauer gegenüber glaubwürdig erscheinen zu lassen. Noch dazu
lässt das Drehbuch allen Personen genügend Möglichkeiten seinen Charakter selbst
zu interpretieren und so werden vor allem Mark Wahlbergs dauerfluchender
Sergeant und Ray Winstones dauerrelaxter Mr. French zum kleinen
Höhepunkt des Films, wenngleich die schauspielerischen Leistungen von
Matt Damon, Martin Sheen, Leonardo DiCaprio und Vera Farmiga ebenso denkwürdig sind und sie
allesamt das Beste aus sich herausholen.
Wenn Martin Scorsese ein Remake produziert, dann aber richtig! Besonders
gut haben mir bei diesem Werk die Schnitte und die Musik (die Auswahl von Pink Floyd über Dropkick Murphys und The Rolling Stones bis hin zu Patsy Cline ist mehr als passend und genial zugleich!) gefallen, man merkt förmlich wieviel Schweiß und Blut für diesen Film aufgeopfert wurden. Man sieht, wie viel Liebe zum Detail in all
seinen Projekten steckt, und deshalb finde ich auch, dass er hierfür
völlig zu Recht so viele Oscars einstreichen konnte.
Noch dazu ist "The Departed" auch einer dieser Filme, die
das Prädikat - die Trophäe "Bester Film" eines Jahres - auch wirklich
verdient haben. Und diese doppelte Sicht der Geschehnisse macht den Streifen eben so
interessant, man sieht Costellos Spitzel bei den Cops, dann wieder den
Undercover Cop bei den Gangstern.
Ein weiterer so positiv zu erwähnender Punkt, ist der Realismus des
Films. Die Polizeiarbeit der State-Troopers ist realistisch geschildert
und die Gewaltszenen machen so einiges her. Gewalt kommt im Film so
schmerzhaft daher und wird doch nicht überstilisiert, was mir sehr gut
gefällt. Im Endeffekt ist Martin Scorseses Film über Gangster, Bullen
und Verrat ein muss für jeden Film-Fan. Ein richtig guter Thriller, der nicht nur durch seine Story sondern auch durch seine Darsteller glänzen kann.
"When you decide to be something, you can be it. That's what they
don't tell you in the church. When I was your age they would say we can
become cops, or criminals. Today, what I'm saying to you is this: when
you're facing a loaded gun, what's the difference?"
9/10
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