Hans (Jeroen Spitzenberger) ist mit seiner Familie auf dem Weg zu seinen Eltern. Hans sitzt vorm Lenkrad. Als er von einem Lieferwagen ausgebremst wird, meldet sich sein großes Ego. Er ist überzeugt, im Recht zu sein und fordert den Lieferwagenfahrer heraus. Doch Hans hätte sich besser zusammengerissen. Denn der weiße Transporter wird von einem Psychopathen gelenkt. Er verfolgt Hans und dessen Familie. Bald wird aus der Verfolgung purer Terror. Hans verliert die Kontrolle. Sein Ego schrumpft zusammen und zum Vorschein kommt das Kind von früher, das Angst hat und verletzlich ist...
In der ersten Szene von "Ausser Kontrolle" wird der Bösewicht vorgestellt, ein Schädlingsbekämpfer, der auf einer Nebenstraße im Land der Windmühlen, Holzschuhe und holländischen Leckereien gnadenlos einen Radfahrer jagt. Er erwischt sein Opfer erwischt, das um sein Leben bettelt. Das funktioniert nie, nicht einmal in den Niederlanden. "Die Zeit für Entschuldigungen liegt hinter uns.", knurrt unser namentlich nicht genannter Kammerjäger (Willem de Wolf) und der erfahrene Zuschauer weiß schon,was das bedeutet. "Ausser Kontrolle" ist ein Thriller im Stil von "Duell"/"Breakdown"/"Unhinged". Und sein Slogan - "Road Rage Has its Consequences" - deutet etwas an, was die meisten seiner Vorgänger in diesem Subgenre meiden. Vielleicht hat nämlich das Monster, das Autofahrer quält, recht.
Der Autor und Regisseur Lodewijk Crijns erfindet mit seinem Horror-Thriller das Rad beileibe nicht neu. Aber er hält drauf, fängt die wachsende Wut und dann die Panik ein und hält seine extremen Nahaufnahmen - aus der Stoßstangenperspektive - für die Verfolgung, die Verfolgungsjagd, die hektischen Kämpfe und Fluchtversuche niedrig. Alles, was man sich von einem Film wie diesem wünscht, ist eine spannende und erschütternde Fahrt, ein wenig Mitgefühl für die Opfer und ein Gefühl der Erleichterung. Und das bekommt man. Crijns arbeitet hart daran, in dieser Hinsicht Bewährtes zu umgehen. Es verfügt über "High Tension"-Elemente, die es aus dem Bereich der geradlinigen "Duell"-Verfolgungsjagd mit seinem unerbittlichen Verfolger herausführen. Und er findet neue Wege für unseren Bösewicht, in die Köpfe seiner Opfer einzudringen. Aber manchmal führt die Vermeidung des Offensichtlichen zu Fehltritten, da die Spannung verpufft und Logik aus dem offenen Autofenster fliegt. Trotzdem hat der Film das gewisse Etwas.
6/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Lighthouse
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