Donnerstag, 14. April 2022

[KINO] Morbius (2022)

https://www.imdb.com/title/tt5108870/

Seit seiner Kindheit leidet Dr. Michael Morbius (Jared Leto) an einer seltenen Blutkrankheit, die früher oder später unweigerlich zum Tod führen wird. Sein ganzes Leben hat er daher der Suche nach einer Heilung gewidmet, um sich und anderen Erkrankten wie seinem Kindheitsfreund Milo (Matt Smith) zu helfen. Nach jahrzehntelanger Forschung ohne Erfolg ist ein Durchbruch eines Tages zum Greifen nah. Eine Kreuzung von Menschen- und Vampirfledermaus-DNA scheint der Schlüssel zu sein. Doch als Michael sich selbst zum Testsubjekt macht, hat das verheerende Folgen. Zwar scheint seine Krankheit tatsächlich in den Hintergrund zu rücken, doch entwickelt er neben übermenschlichen Fähigkeiten plötzlich auch eine unersättliche Gier nach menschlichem Blut, die sich immer schwerer kontrollieren lässt...

Die Skepsis gegenüber "Morbius" war im Vorfeld groß, das Ergebnis ist dann auch noch ernüchternd. Auch wenn die Comic-Adaption um einen unfreiwilligen Vampir kein Totalausfall ist, ist sie  aufgrund der einfallslosen und uninspiriert wirkenden Story letztendlich doch ziemlich langweilig. Nachdem Jared Leto kürzlich eine Auszeichnung mit der goldenen Himbeere als schlechtester Schauspieler erhalten hat, stellt sich natürlich die Frage, ob er nach einem ziemlich verkorksten Auftritt im DC-Universum nun zumindest bei Marvel und Sony sich einen besseren Standpunkt erarbeiten kann. 

Doch auch nach Sichtung des Films kann hierüber nur schwer eine Aussage getroffen werden, denn weder brilliert noch enttäuscht der Oscar-Preisträger übermäßig und liefert dem Zuschauer im Grunde nur Dienst nach Vorschrift. Damit passt er sich allerdings bestens dem gesamten restlichen Film an, der einfach nur das ganz klassische Superhelden/-schurken-Schema herunterbetet, sich ein wenig an anderen, ähnlich gelagerten Filmen bedient und im Grunde nicht gerade durch Kreativität und Einfallsreichtum glänzen kann. Zwar ist es nett anzusehen, dass die deutlich düstereren Töne nach Filmen wie "Venom" immer mehr an Bedeutung gewinnen und eine Fantasyfigur etabliert wird, die so womöglich nicht im Superheldenuniversum erwartet würde, doch das macht eben noch lange keinen guten Film.

Dennoch ist die Halbwertszeit nicht gerade die Höchste und je mehr Zeit man hat sich mit diesem Werk zu beschäftigen, je mehr rutscht das qualitative Ansehen in den Keller. Spätestens beim Blick auf die vielen ernüchternden Spezialeffekte sollte dann die Einordnung des Films nicht mehr schwerfallen. Irgendwie fühlt man sich zwar unterhalten, verspürt ein wenig Spannung und ist nach den teilweise vernichtenden Kritiken deutlich positiver vom Gesamtwerk gestimmt, als man es hätte erwarten können, dennoch kann man sich des Eindrucks nicht verwehren, dass ein Solofilm für diese Figur die absolut falsche Wahl war, da sie einfach viel zu wenig interessante Inhalte mit sich bringt. Wenn die einzig wirklich interessanten Inhalte die sind, die am Ende als Mid-Credit-Sequenzen präsentiert werden, dann sollte man sich Gedanken bei Sony machen und vielleicht Marvel das Steuer in die Hand geben. Unterm Strich ist "Morbius" zwar letztlich auch nicht ganz schlecht, eben einfach ein 08/15-Film ohne wirklich große Emotionen, Twists, Spannung oder Überraschungen.

4,5/10

Quellen:
Inhaltsangabe:
Sony

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