http://www.imdb.com/title/tt0089489/
Eine britische Raummission zur Erforschung des Halley'schen Kometen entdeckt in seinem Schweif ein geheimnisvolles Flugobjekt. An Bord findet die Crew Leichen, zwei unbekannte Männer und eine verführerisch-schöne Frau im Tiefschlaf. Sie beginnt mit der Bergung und löst damit eine Katastrophe aus. Als das Raumschiff wieder auf der Erde landet, ist es ausgebrannt und die Besatzung bis auf Kommandant Carlsen (Steve Railsback) tot. Die drei Passagiere stürzen als blutsaugende Aliens London in ein apokalyptisches Chaos. Carlsen nimmt als einziger Überlebender der Forschungsmission den Kampf gegen die Vernichtung der Menschheit auf - und gegen Mathilda May, die den Zuschauern als erotische und furchterregende Außerirdische den Atem raubt.
Der Film basiert auf der Sci-Fi-Novelle "The Space Vampires" von
Colin Wilson, doch weil die Produzenten Menahem Golan and Yoram
Globus von Cannon Films davon träumten einen Mega-Blockbuster zu
kreieren, änderten die beiden den Filmtitel zum massentauglicheren "Lifeforce". Nebst der Änderung des Filmtitels zog das Filmstudio ein weiteres vermeintliches Ass aus dem Ärmel:
Regisseur Tobe Hooper ("Poltergeist", "The Texas Chainsaw Massacre"). Zum Zeitpunkt des Drehbeginns jedoch war
'Cannon-Films' bereits nahe am bevorstehenden Zerfall und somit auch
jenseits der nötigen Liquidität. Da Hooper aber bereits unterschrieben
hatte, blieb ihm nichts anders übrig, als das ehrgeizige Filmprojekt mit
einem Bruchteil des angestrebten Produktionsbudgets zu realisieren.
Trotz
Namensänderung und Star-Regisseur: wo Cannon draufsteht ist auch Cannon
drin. Horror, Action, nackte Brüste. Gepaart mit einem absurden Skript und
limitiertem Budget sind das optimale Grundlagen für eine cineastische Bruchlandung und gleichzeitig genauso köstliche Unterhaltung. Denn es macht Freude, dem nackten Alienmädchen
zuzusehen, wie es planlos irgendwelche Menschen mit ihren optischen Reizen bezirzt, um
ihnen anschliessend die Seele aus dem Körper zu saugen. Wie sich dann die
seelenlosen Zombiehüllen wiederum über andere Opfer hermachen, ist
ebenso grnadios anzusehen. Die Alienopfer sehen großartig aus und da 1985 meilenweit noch kein geeignetes CGI in Sicht war, glänzt "Lifeforce" mit handgemachten Special Effects und manuell gesteuerten Puppen.
Einigermassen bekannt ist keiner der involvierten Schauspieler, einzig
Patrick Stewart sollte dem einen oder
anderen Cineasten ein Begriff sein. Leider bekommt er nur ganze
18 Minuten Screentime. Der Mix zwischen Vampir- und Sci-Fi-Horror
kann sich somit durchaus sehen lassen: das Aussauge-Prozedere, das
"zu-Staub-zerfallen" oder auch die unfreiwillig spassigen Szenen in der
Schwerelosigkeit lassen Trash- und Hororofans gleichermaßen aufblicken. Ein schickes Artdesign, einige recht kreative Kamerafahrten,
das ansprechende Erzähltempo und viel nackte Haut runden das
audiovisuelle Erlebnis ab. Natürlich ist all dies grober Unsinn und weder die Geschichte noch einzelne Charaktere haben
Tiefgang, aber als trashiger Horror funktioniert "Lifeforce" wunderbar.
7/10
Von NSM Records kommt der Film endlich hierzulande ungeschnitten und in HD im auf 333 Stück limitierten und nummerierten "Limited Collector's Edition" Mediabook:
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