Sonntag, 26. Juni 2016

The Voices (2014)

http://www.imdb.com/title/tt1567437/

Jerry Hickfang (Ryan Reynolds) ist ein liebenswürdiger, aber schizophrener Angestellter in einer Fabrik, die Badewannen herstellt. Aufgrund seiner psychischen Krankheit wurde von einem Gericht angeordnet, dass er psychologisch betreut wird. Auf der Arbeit kämpft er schon länger um die Aufmerksamkeit seiner Kollegin Fiona (Gemma Arterton) aus der Buchhaltung. Als er sie dann endlich zu einem Date überreden kann, lässt sie ihn jedoch sitzen. Doch in ihrer Kleinstadt laufen sich die beiden am selben Abend trotzdem noch über den Weg, woraufhin Jerry Fiona anbietet, sie nach Hause zu fahren. Auf dem Weg kommt es allerdings zu einem tragischen Zwischenfall, der Jerrys Leben völlig außer Kontrolle geraten lässt. Dazu tragen auch die fragwürdigen Ratschläge seines gutherzigen Hundes Bosco und seines bösartigen Katers Mr. Whiskers bei, die zu ihm sprechen seit Jerry ohne Zustimmung seiner Ärztin (Jacki Weaver) die ihm verordneten Medikamente abgesetzt hat.

"The Voices" liefert eindrucksvoll, etwas krank und ganz schön makaber Einblicke in das Innenleben eines pyschopathischen Killers, glaubhaft verkörpert von Ryan Reynolds. Zunächst bekommt man den Eindruck eines Dr. Doolittle-Films: Reynolds spricht mit seinen Haustieren, aber es wird schnell klar, dass das nur Ausdruck einer Art Schizophrenie ist, in der er seinen Tieren erfundene Charaktere zuweist und glaubt mit ihnen zu kommunizieren. Er ist in Behandlung, in welcher sein Gefahrenpotential aber nicht erkannt wird, und auch nicht mit dem nötigen Nachdruck dafür gesorgt, dass er seine Pillen nimmt. Das rächt sich natürlich und soll wohl als Seitenhieb auf die Psychiatrie verstanden werden, die immer wieder Psychopathen in selbstgerechter Fehleinschätzung auf die Gesellschaft loslässt.

Die Kommunikation mit seinen projizierten Charakteren ist in einem grotesk-zynischen Stil angelegt, der so etwas wie Lockerheit oder Humor in diesen Plot bringen soll. Das etwas überrissen-albern und leider nicht ganz so witzig, wie die Vorschau versprach. Das Thema klingt interessant, aber die Umsetzung ist es kaum, denn es wird recht schnell klar wie Reynolds tickt und was er machen wird. Dementsprechend ist der Plot kaum spannend und hat auch nur wenige Überraschungsmomente, ganz zu schweigen von Twists. "The Voices" ist einer dieser Crossover-Filme, die Psycho-Thriller und Komödie auf einmal sein wollen, aber auf der einen Seite viel zu harmlos sind, auf der anderen kaum einen Lacher hervorbringen. Allerdings muss man dem Film eine gewisse Innovativkraft zugestehen - die Art und Weise, wie das Thema hier angepackt wird, ist tatsächlich mal etwas ganz Neues.

6,5/10

Von BIRNENBLATT in Kooperation mit ASCOT ELITE kommt der Film im limitierten Mediabook.

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