http://www.imdb.com/title/tt1567437/
Jerry Hickfang (Ryan Reynolds) ist ein liebenswürdiger, aber
schizophrener Angestellter in einer Fabrik, die Badewannen herstellt.
Aufgrund seiner psychischen Krankheit wurde von einem Gericht
angeordnet, dass er psychologisch betreut wird. Auf der Arbeit kämpft er
schon länger um die Aufmerksamkeit seiner Kollegin Fiona (Gemma
Arterton) aus der Buchhaltung. Als er sie dann endlich zu einem Date
überreden kann, lässt sie ihn jedoch sitzen. Doch in ihrer Kleinstadt
laufen sich die beiden am selben Abend trotzdem noch über den Weg,
woraufhin Jerry Fiona anbietet, sie nach Hause zu fahren. Auf dem Weg
kommt es allerdings zu einem tragischen Zwischenfall, der Jerrys Leben
völlig außer Kontrolle geraten lässt. Dazu tragen auch die fragwürdigen
Ratschläge seines gutherzigen Hundes Bosco und seines bösartigen Katers
Mr. Whiskers bei, die zu ihm sprechen seit Jerry ohne Zustimmung seiner
Ärztin (Jacki Weaver) die ihm verordneten Medikamente abgesetzt hat.
"The Voices" liefert eindrucksvoll, etwas krank und ganz schön makaber Einblicke in das Innenleben eines pyschopathischen Killers, glaubhaft
verkörpert von Ryan Reynolds. Zunächst bekommt man den Eindruck eines Dr. Doolittle-Films:
Reynolds spricht mit seinen Haustieren, aber es wird schnell klar, dass
das nur Ausdruck einer Art Schizophrenie ist, in der er seinen Tieren
erfundene Charaktere zuweist und glaubt mit ihnen zu kommunizieren. Er
ist in Behandlung, in welcher sein Gefahrenpotential aber nicht erkannt wird,
und auch nicht mit dem nötigen Nachdruck dafür gesorgt, dass er seine
Pillen nimmt. Das rächt sich natürlich und soll wohl als Seitenhieb auf
die Psychiatrie verstanden werden, die immer wieder Psychopathen in
selbstgerechter Fehleinschätzung auf die Gesellschaft loslässt.
Die Kommunikation mit seinen projizierten Charakteren ist in einem
grotesk-zynischen Stil angelegt, der so etwas wie Lockerheit oder Humor
in diesen Plot bringen soll. Das etwas überrissen-albern und leider nicht ganz so witzig, wie die Vorschau versprach. Das Thema klingt interessant, aber die Umsetzung ist es kaum, denn
es wird recht schnell klar wie Reynolds tickt und was er machen wird.
Dementsprechend ist der Plot kaum spannend und hat auch nur wenige
Überraschungsmomente, ganz zu schweigen von Twists. "The Voices" ist
einer dieser Crossover-Filme, die Psycho-Thriller und Komödie auf
einmal sein wollen, aber auf der einen Seite viel zu harmlos sind, auf
der anderen kaum einen Lacher hervorbringen. Allerdings muss man dem
Film eine gewisse Innovativkraft zugestehen - die Art und Weise, wie das Thema hier angepackt wird, ist tatsächlich mal etwas ganz Neues.
6,5/10
Von BIRNENBLATT in Kooperation mit ASCOT ELITE kommt der Film im limitierten Mediabook.
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