Die junge Amerikanerin Greta (Lauren Cohan) will ihre Vergangenheit endlich hinter sich lassen, als sie einen Job als Kindermädchen bei einem älteren, vermögenden Paar in einem abgelegenen englischen Dorf annimmt. Solange Mr. und Mrs. Heelshire (Jim Norton und Diana Hardcastle) verreist sind, soll sie sich um deren achtjährigen Sohn Brahms kümmern. Doch kaum in Übersee angekommen, stellt Greta Sonderbares fest. Denn nicht nur überreichen die Heelshires ihr eine ganze Liste an Dingen, die im Umgang mit Brahms zu beachten sind, auch erweist sich der kleine Junge als lebensgroße Porzellanpuppe. Nach Abreise des Seniorenpaares bricht Greta, allein auf dem großen Anwesen, eine Regel nach der anderen. Jede Übertretung bewirkt ein merkwürdiges, unheimliches Vorkommnis. Greta nimmt sich vor, das Geheimnis hinter Brahms aufzudecken. Sie bittet dazu Malcolm (Rupert Evans) um Hilfe, der das Anwesen mit Essen beliefert. Bald schweben beide in Lebensgefahr...
"The Boy" ist kein Horrorfilm auch wenn die Trailer dies suggerierten. Eher ein Gruselfilm der Moderne, ein kleiner Thriller wenn man so will.Und "The Boy" erfindet das Rad nicht gerade neu. Eher besann man sich auf altbekannte, gut funktionierende Elemente um ein wenig Stimmung aufzubauen, dazu eine etwas mystische Geschichte, fertig. Damit ist schon klar, dass das Thema des Filmes nicht jedem liegen mag. Gerade das Thema Puppen und Geister ist sehr ausgelutscht, aber dennoch kann "The Boy" hier un da punkten.
Viele kennen Maggie Greene aus "The Walking Dead", kampferprobt, treffsicher im Umgang mit einer Waffe, durch und durch eine Kämpfernatur. Nun ist es interessant, Lauren Cohan in einer anderen Rolle zu sehen und man muss feststellen das ihr die Rolle der Greta ebenso gut steht wie die der Maggie. Sie spielt ihre Rolle solide und vor allem glaubwürdig aus und reagiert wie man es sich wünscht. Anfangs panisch, versucht sie sich selbst zur Ruhe zu zwingen und für die Ereignisse rund um die Puppe eine Erklärung zu finden, ohne dabei den typischen Mustern zu entsprechen, wie in etwa hysterisch kreischend durch die Gegend laufen. Unterstützt wird sie dabei durch Rupert Evans, der Retter in letzter Sekunde, denn wie in jedem Film braucht man eben auch einen Helden.
Die düstere Atmosphäre hält den Spannungsbogen aufrecht und obwohl der Film harmlos beginnt endet er mit einem gut durchdachten Twist, der einen wohligen Schauer verursachen kann. Leider (und das hätte man eigentlich wissen können) ist dieser Twist nur geklaut und wurde so (zumindest ansatzweise) schon vor gut zwei Jahren in (Spoiler) einem anderen Film verwurstet. Insgesamt ist "The Boy" aber optisch schick, atmosphärisch und spannend und kann sich als guter Grusel durchaus sehen lassen.
Was allerdings fragwürdig erscheint ist die Freigabe "FSK 12". Auch wenn hier weniger mit Blut gearbeitet wurde ist es doch fraglich, ob dieser Art des Grusels mit seinem teils verstörenden Bildern und Begebenheiten (gerade gegen Ende) für Kinder ab 12 geeignet ist. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu alt für diesen Scheiß.
6,5/10
Von CAPELIGHT PICTURES in Kooperation mit KOCH Films kommt der Film im limitierten Mediabook. Dieses ist in der Beschriftung mit einem silber Finnish versehen und in Leinen gebunden. Äusserst schick.
Quellen:
Inhaltsangabe: Capelight/Koch Films
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