Donnerstag, 11. Juni 2015

The Interview (2014)

http://www.imdb.com/title/tt2788710/

Dave Skylark (James Franco) ist der Moderator der erfolgreichen Promi-Talkshow "Skylark Tonight". Doch er und sein Kumpel Aaron Rapaport (Seth Rogen), der die Sendung produziert, wollen höhere journalistische Wellen schlagen. Als sie erfahren, dass Kim Jong-un (Randall Park) ein Fan ihrer Sendung ist, planen sie, ein Interview mit dem nordkoreanischen Machtinhaber zu führen. Damit würden sie in der Medienbranche endlich ernst genommen werden. Tatsächlich lädt sie der extravagant auftretende Diktator in sein Land ein, Dave und Aaron stehen vor dem ganz großen journalistischen Wurf. Doch dann tritt plötzlich die CIA-Agentin Lacey (Lizzy Caplan) an die Freunde heran: Der US-amerikanische Geheimdienst sieht mit dem anstehenden Interview die Chance gekommen, die Kim-Dynastie zu stürzen und will die TV-Macher rekrutieren, um einen Mordanschlag auf den Despoten zu verüben...

Der Skandal, der sich um diesen Film entwickelt hat, war völlig unnötig. Einmal mehr wird dem Zuschauer eine "normale" Seth Rogen-Komödie einem vorgesetzt, in der all das gleich, was man von ihm kennt, wieder benutzt wird. Lediglich die Location nach Nordkorea zu legen und Witze über Kim Jong Un zu machen war wohl der Punkt, der den Fass bei den Nordkoreaner zum überlaufen gebracht hat. Bei der Thematik sollte man ja auch gewissermaßen davon ausgehen, dass der Film durchaus eine scharfe Satire ist. Das er sich etwas traut, dass er sehr viel riskiert, dass er Geschichte schreiben wird. Wenn man dann genau das erwartet, dann wird man, was man eigentlich hätte wissen müssen, enttäuscht, denn der Film ist zu keiner Zeit wirklich bissig und großartig Satire steckt, bis auf einige Ausnahmen, auch nicht drin. Im Gesamtbild wirkt der Film einfach zu sehr wie ein typisches Grundgerüst eines solchen Streifens, dass man schon oft genug gesehen hat, eingekleidet in ein real existentes Umfeld, in Form von Kim Jong-un. An sich mag das vielleicht, wenn auch nicht unbedingt neu, recht gut funktionieren, wenn man dann aber den Aufschrei drum herum beachtet, ist das nicht der Rede wert.

Sieht man den Film nun aber als reinen Klamauk, als Blödel-Komödie im Stil von "Ananas-Express" oder auch "Bad Neighbors", mit dem gewohnt derben und abgefuckten Humor von Rogen und Franco, tja dann kann man durchaus Spaß am Film haben. Er unterhält, ist kurzweilig und die Chemie zwischen den beiden Buddys stimmt auch wieder. Ich muss dennoch sagen, dass im Gegensatz zur vorigen Ablegern aus dem Hause Rogen tatsächlich wirklich wenig richtig lustig ist und die Gagdichte demzufolge recht klein war bzw. mein Geschmack einfach häufig nicht getroffen hat. Das wiederum war weniger erfreulich, dass der Film auch als Komödie nicht all zu gut funktioniert hat.
 
So leid es mir auch tut, aber so richtig zufrieden bin ich mit "The Interview" nicht und nüchtern betrachtet bleibt also letztlich viel Lärm um gar nicht soviel: "The Interview" ist, wenn überhaupt, nur Satire mit der Brechstange und nicht halb so brisant wie seine Geschichte. Seth  Rogen und James Franco bleiben ihrem bewährten Humorkonzept treu: lärmend, vulgär und ausufernd, jedoch schließlich harm- und auch etwas einfallslos.

6,5/10

Ich frage mich rein privater Natur, ob die FSK bei der Bewertung des Films Drogen genommen hat. Ab 12? Ernsthaft? Hier werden Leute blutigst erschossen, mit dem Panzer überrollt und vulgäre Ausdrücke gibt es alle paar Sekunden. Klar, im Kontext ist das alles etwas milder zu betrachten, aber ich würde diesen Film keinem 12-jährigem zeigen.

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