http://www.imdb.com/title/tt1617661/
Die Bewohner der Erde ahnen nicht, dass das Leben auf ihrem und vielen
anderen Planeten einst von außerirdischen Adelshäusern gepflanzt wurde.
Sobald die kreierten Lebensformen einen bestimmten Entwicklungsgrad
erreicht haben, werden sie "geerntet". Aus dem Ertrag wird ein
Jugendserum gewonnen, das der außerirdischen Herrscherrasse ein ewiges
Leben ermöglicht. Als die Regentin der mächtigsten jener Alien-Dynastien
stirbt, entbrennt zwischen ihren Kindern Balem (Eddie Redmayne),
Kalique (Tuppence Middleton) und Titus (Douglas Booth) ein Krieg um das
Erbe. Doch völlig unverhofft tritt auf der Erde noch eine weitere
mögliche Erbin auf den Plan: die junge Jupiter Jones (Mila Kunis), die
nichts von ihrem Schicksal ahnt und sich mehr schlecht als recht als
Putzfrau über Wasser hält. Als der genetisch veränderte Ex-Söldner Caine
(Channing Tatum) sie aufspürt, soll sich alles ändern. Er verschafft
der jungen Frau einen Einblick in ihre wahre Natur und zeigt ihr, dass
sie das Gleichgewicht des gesamten Universums beeinflussen könnte.
Jupiters Abstammung birgt allerdings auch große Gefahr, will der
finstere Balem sie doch um jeden Preis tot sehen...
Man muss tatsächlich feststellen, dass der Film den schlechten Kritiken und üblen Verrissen im Netz nicht wirklich gerecht wird. Natürlich suggerierte der Trailer etwas völlig anderes und es ist so gewisserweise nachvollziehbar, warum die Entäuschung bei einigen Kinogängern groß war. Und wieder nehmen sich die Wachowski-Brüder die Menscheit zur Brust.
Diesmal nicht als Batterie, sondern als Quell ewiger Jugend und somit
den wertvollsten Rohstoff überhaupt. Und genau der Part der Handlung
speist die so oft kritisierte Ernshaftigkeit. Der Mensch an sich als
Ware. Die Unterdrückung vieler durch wenige Mächtige und das Geschäft
mit dem Tod. Und rund um dieses perfide Machtgefüge tobt ein buntes
Science-Fiction/Action-Spektakel, welches auf über 2 Studnen sehr gut unterhält und das durch
sein Setdesign, die Effekte und die Music fast epische Züge annimmt.
Die Erzählweise ist gut strukturiert, sodass man nie den Faden in der leichten Story verliert.
"Jupiter Ascending" ist ein Märchen für Erwachsene oder sagen wir mal für Jugendliche und Erwachsene, das vor allem auf Eines setzt: Optik. Und die ist in der Tat bombastisch, wie man es von den Schöpfern der "Matrix"-Trilogie auch erwarten konnte. Denn die Story ist im großen und ganzen "nur" die aufgepeppte und ins 21,. Jahrhundert verlagerte Version des Aschenputtels, gewürzt mit vielen Elementen aus Science-Fiction und mit einigen actionreichen Einlagen. Inzwischen sind Fans von Action-Sci-Fi von dem herrlich augenzwinkerndem
Humor verwöhnt, die jede abstruse Story der hochgelobten Marvel-Filme spielend
abfedert. Aber auch dieser Film hatte seine lustigen Momente und es hätten
ruhig ein paar mehr sein dürfen. Doch es ist fraglich ob die recht
ernste Thematik des Films zu viel Humor vertragen hätte, ohne das Ganze zu sehr
ins Lächerliche abdriften zu lassen. Unterhaltungswert wird also defintiv geboten und sicherlich wird das ganze
Szenario durch seine visuelle Wucht getragen. Es fühlt sich ein wenig wie eine völlig untypische Space Opera an, die in ihrem Kern
die Menschheit mal wieder zu einem Spielzeug bzw. dem unbedeutendem Etwas
degradiert. Ein interessanter Grundton also und dazu natürlich eine
märchenhafte Romanze inmitten dieses bunten Chaos.
Wenn man sich darauf einlässt und die Figuren nicht zu ernst nimmt, der
kann an diesem Weltraummärchen viel Freude haben. Darüber hinaus finde
ich es bemerkenswert, welch unterschätzter Aufwand hinter der Schöpfung
dieses eigenen Universums steht. Es gibt allerdings
einen echten Kritikpunkt der das Vergnügen dann etwas dämpfte und wegen dem die Kritiken urchaus ihre Berechtigung fanden: die beiden
Hauptdarsteller. Mila Kunis fand so gar nicht ins Geschehen hinein und
wirkte daher wie ein Stück Treibholz das von den Wellen der Ereignisse
hin- und hergetrieben wird und auch Channing Tatum ist hier ganz nahe am Preis für die goldene Himbeere,
denn Ihm kann man weder den Held, noch den Wolf, und erst recht nicht
irgendeine Art von Emotion zu Jupiter abkaufen. Wie auch schon in
"The Matrix" beweisen die Wachowskis, dass sie keinerlei Gespür für emotionale
Interaktion besitzen und sie wären gut beraten, wenn sie sich für ihr
nächstes Drehbuch (und zumindest in dieser Hinsicht) einen Profi hinzuziehen würden.
Verrückten Ideen, coole und vor allem gut designte Figuren und eine
abgedroschenen Story mit nettem Hintergrund: "Jupiter Ascending" ist ein schönes, durch seine pure Bildgewalt und überwältigender
Optik fast schon episch anmutendes Science-Fiction-Action-Abenteuer mit ernsthaften Anleihen zu
aktuellen Fragen der Zeit, das leider etwas an seinen Hauptcharakteren
und dessen Darstellern lahmt und durch Marvel einen schier unbesiegbaren
Genre-Konkurrenten hat. Aber definitiv nicht so schlecht wie vermutet.
7/10
Exklusiv bei amazon.de gibt es den Film im limitierten Steelbook. Dieses enthält den Film auch in 3D und kannmit einer kraftvollen und bombastischen Dolby ATMOS-Tonspur aufwarten. Woo-hoo!
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