http://www.imdb.com/title/tt2637276/
Der kiffende, saufende und fluchende Teddybär Ted (Stimme im Original:
Seth MacFarlane / deutsche Fassung: Jan Odle) und sein bester Freund
John Bennett (Mark Wahlberg) sind zurück. Letzterem kommt nach Teds
Hochzeit mit seiner großen Liebe Tami-Lynn (Jessica Barth) eine ganz
besondere Rolle zu. Weil Ted und seine menschliche Frau nun nämlich auch
noch Eltern werden wollen, die Biologie den Zeugungsakt zwischen Mensch
und Teddybär jedoch unmöglich macht, soll John Samen spenden. Abseits
dessen bliebe aber auch noch eine weitere Hürde zu überwinden: Damit Ted
Papa sein darf, muss er beweisen, dass er eine waschechte Person ist.
Also wenden sich die zwei Kumpels an die taffe Anwältin Samantha Jackson
(Amanda Seyfried) und mit ihrer Hilfe schließlich an den renommierten
Menschenrechtsanwalt Patrick Meighan (Morgan Freeman), um Teds
Bürgerrechte einzufordern.
Wie schon beim ersten Auftritt der Donner-Buddies zündet längst nicht
jeder Gag und über manche Zote kann man sich auch eher fremdschämen als lauthals loslachen, doch
immer mal wieder glänzt Autor, Produzent, Regisseur und Teds originale
Synchronstimme, Seth MacFarlane, mit beinahe schon intelligentem Dialogwitz. Lobend darf man auch das
Kunststück erwähnen, aus der Kiffer-Buddy-Komödie von 2012 eine
Kiffer-Trio-Komödie mit leichten Anwandlungen von Gesellschafts- bzw.
Menschenrechtskritik zu stricken.
Mehr als im Vorgänger scheint das Script aber dieses Mal aus Sketchen
regelrecht zusammengelötet worden zu sein, die das Kinopublikum im Minutentakt zum Grölen bringen soll. Dadurch
lassen sie jedoch den Eindruck entstehen, drei Episoden einer Fernsehserie
zu sehen. Jede dieser Episoden ist sogar sauber dreigetaktet. Und wieder beweist Seth MacFarlane mit "Ted 2", dass er mit der
Inszenierung eines Leinwand-Features regelrecht überfordert ist. Aber - und das muss man ihm zugute halten - er hat sich dieses Mal aber spürbar mehr Gedanken
gemacht und spickt sein Comedy-Sequel hier und da mit wirklich
originellen Zwerchfellkitzlern, die nicht nur aus vulgären Gesprächen hervorgehen, sondern sich auch gerne mal
durch lustig eingesetzte Popkultur-Referenzen auszeichnen. So dürften manche Witze beim englischsprachigen Publikum wohl
besser ankommen, dennoch sind Anspielungen auf das Disney-Universum, Seitenhiebe
auf Comic-Nerds und das frivole Benutzen allseits bekannter Soundtracks
nicht zu übersehen. Grandios ist die Impro-Comedy-Szene.
Storytechnisch hat man sich dagegen so gut wie gar nicht
weiterentwickelt. Handlungspunkte aus dem Vorgänger wurden unübersehbar und unaufwendig
neu aufgelegt (sogar der "Bösewicht ist derselbe) und in der nicht wirklich nennenswerten Geschichte platziert,
was zur sowieso bestehenden Vorhersehbarkeit beiträgt. Und das ist
etwas schade, denn auch reinen Comedy-Filmen tut eine interessante Handlung
gut. So hangelt man sich, wie schon im ersten Teil, zum
vorhersehbaren und diesmal noch weniger spektakulären Ende, wurde aber in der Zwischenzeit immerhin so gut mitgenommen dass man diesen Aufguss verzeiht. Auch die Cameo-Auftritte bekannter Schauspieler sorgen in ein paar Szenen für reichlich Lacher - und es ist besonders erfrischend zu sehen, dass sich viele auch selbst auf die Schippe nehmen können.
Tja, "Ted 2" ist also weit weniger anarchistisch als Teil 1, aber deswegen nicht minder gelungen. Die Gags bringen einen stellenweise herrlich zum Brüllen, gerade wann man unvoreingenommen in den Film geht. Daher gibt es für "Ted 2" dieselbe Punktzahl wie für den Erstling, denn unterhalten wird man hier einfach nur grandios.
7/10
Auch im limitierten Steelbook erhältlich:
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