http://www.imdb.com/title/tt0463854/
Nach 28 Wochen sieht alles so aus, als sei das "Wutvirus", das Menschen
in Zombies verwandelte, ausgestorben. Die NATO und die amerikanische
Regierung wollen England neu bevölkern. Sie gründen einen Distrikt, auf
drei Seiten von Wasser umgeben und damit einfacher zu überwachen, in den
die Flüchtlinge unter Aufsicht des Militärs zurückgebracht werden.
Darunter sind auch Andy (Mackintosh Muggleton) und Tammy (Imogen Poots),
die Kinder von Distriktverwalter Don Harris. Trotz strenger
Militärkontrolle gelingt es den beiden Geschwistern, zu ihrem Elternhaus
durchzudringen. Dort machen sie eine beängstigende Entdeckung: Ihre tot
geglaubte Mutter Alice (Catherine McCormack) hockt völlig apathisch in
einer Ecke. Sie wird in Quarantäne verfrachtet. Obwohl sie mit dem
"Rage"-Virus infiziert ist, zeigt sie keine Anzeichen der Krankheit.
Doch nach einem Zwischenfall eskaliert die Lage und das Virus wird
plötzlich erneut freigesetzt. Die Militärärztin Scarlet (Rose Byrne),
die Alice betreut hat, versucht Andy und Tammy zu schützen...
Fünf Jahre nach dem überragenden "28 Days Later" folgte das
unausweichliche Sequel, diesmal jedoch ohne Danny Boyle auf dem
Regiestuhl. Der Spanier Juan Carlos Fresnadillo übernahm und durfte
damit erstmals eine große, internationale Produktion in Szene setzen. Und Fresnadillo besitzt durchaus Talent, denn trotz der Schwierigkeit, nach dem großartigen Vorgänger ein Sequel zu basteln, beweisen allein die ersten schwer verdaulichen 10 Minuten des Films und die wieder herausragend
verstörende Musik, die den zweiten Teil sehenswert machen.
"28 Weeks Later" ist aber auch insgesamt ein sehr bedrückender Film. Seine wohl größte Stärke ist die einzigartige
Atmosphäre. Zudem ist das von Zombies verseuchte London unglaublich packend
und zugleich so realistisch dargestellt, dass der Film nie langweilig
wird. Selbst die Story ist gelungen und die Schauspieler (u.a. Jeremy Renner und Idris Elba) gut gewählt. Aber trotz des vorhandenen Potenzials für ein Sequel, ist "28
Weeks Later" ein zwiespältiges Anliegen. Danny Boyle's
Film bestach in erster Linie durch seine außergewöhnliche Mischung aus
genrespezifischen Zutaten und gleichzeitig dem Abweichen von
ausgetrampelten Pfaden. Bei ihm standen die Figuren, das Szenario und
dessen Auswirkung im Fokus, weniger Action und Gore. Dass dieser Weg sich kaum noch einmal so bestreiten lies, zeigt "28 Weeks Later"
deutlich. Er ist einfach mehr der Genrefilm, von dem sich der Erstling in vielen
Punkten noch entfernt hatte. Das muss nicht zwangsläufig negativ sein, doch
gerade im direkten Vergleich fällt die Fortsetzung fühlbar ab.
In Sachen Tempo und Blut geht "28 Weeks Later" dafür - und wie zu erwarten -
mehr in die Offensive als der oft nur subtil-bedrohliche Vorgänger. Vor allem die
"Helikopter-Szene" schlägt im wahrsten Sinne des Wortes richtig ein. Aber
auch sonst wirken diverse Actionszenen in keinster Weise albern oder
langweilig. Das liegt vor allem an den perfekt dargestellten Zombies,
die beim Zuschauer tatsächlich ein Gefühl der Angst wecken. Man nimmt
sie als Bedrohung wahr, nicht wie in manch anderen Genrevertretern. Damit ist "28 Weeks Later" auch eine klare Empfehlung für all jene die Zombie Filme lieben und die die den Vorgänger kennen.
7/10
Als "Limited Collector's Edition" von eightyfour Entertainment erschien der Film im schicken und limitierten Mediabook:
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