Samstag, 28. Februar 2015
Silent Hill (2006)
Rose (Radha Mitchell) will nicht akzeptieren, dass ihre Tochter Sharon (Jodelle Ferland) an einer tödlichen Krankheit sterben soll. Gegen den Willen ihres Ehemanns Christopher (Sean Bean), flüchtet sie mit dem Kind, um es von einem Wunderheiler behandeln zu lassen. Auf dem Weg dorthin landet sie auf mysteriöse Weise in der unheimlichen Geisterstadt Silent Hill. Als Sharon plötzlich verschwindet, folgt Rose einer Silhouette durch die Stadt, von der sie glaubt es sei ihre Tochter. Bald wird klar, dass Silent Hill anders ist als alle Orte, an denen sie zuvor gewesen ist...
Ich bin kein Fan der Videospielvorlage, habe sie auch nie angetestet, geschweige denn intensiv gespielt. Von daher mag mir in manchem Zusammenhang der Bezug fehlen. Als geneigter Film- und besonders Horrorfilmfan war der Film für mich ein echter Genuss. Der gesamte Stil ist nahezu perfekt eingefangen und passt in das düstere Setting eines verlassenen Dorfes. Sei es der unheimliche Nebel, der Ascheregen, die furchterregende Soundkulisse oder das verstörende Creature-Design, besonders das "Pyramid-Head"-Monster, welches mir auch ohne die Spiele ein Begriff ist. Statt einer abgehalfterten Ballerorgie gibt es hier eben Survival-Horror im Vorhof zur Hölle, einen nicht greifbaren Albtraum der dann am besten ist, wenn das Geheimnis um das verfluchte Minenstädtchen noch ungelüftet ist. Beginnt der Film zu erklären, wird das unrunde und eigentlich nur zweckdienliche Skript zu offensichtlich, die Stärken von "Silent Hill" liegen ganz klar nicht in der Geschichte. Die Präsentation macht den Reiz aus.
Radha Mitchell ist eine tolle Hauptdarstellerin und sie schafft es, den Film nahezu im Alleingang zu tragen. Auch die Nebencharaktere wurden sensationell gut eingesetzt. Wie das für ein Spiel typisch ist, tauchen sie auf und verschwinden auch wieder für einige Zeit. Laurie Holden gefiel mir hier als Cop richtig richtig gut. Die kleine Jordelle Ferland beweist erneut, warum sie hervorragend gruselige Kinder spielen kann und Sean Bean spielt hier eine Rolle, die so gar nicht seinem typischen Muster entspricht. Allerdings macht er wie immer einen hervorragenden Job und überzeugt als besorgter Ehemann und Vater.
Mit "Silent Hill" ist so ein atmosphärischer Horrorthriller gelungen, welchem man vor allem seinen Verzicht auf Jumpscares hoch anrechnen sollte. Es wurden hier ebenfalls kein zu extremes Splatter-Feuerwerk abgefeiert, es gibt durch die gelungenen Effekte jedoch trotzdem enorme Schauwerte, die für eine 16er Freigabe höchst erstaunlich sind.
Durch sein perfektes Handwerk und der finsternen Stimmung gelingt es dem Film, oft bedrohliche Spannung zu erzeugen. Dadurch können auch die zu lange Laufzeit (125 Minuten) und eine etwas wirre Story mit einem eiskaltem Ende ausgeglichen werden. Mir als Nicht-Kenner der Spiele hat der Film gut gefallen und ich denke Fans wurden ebenfalls zufriedengestellt. Eine schöne albtraumhafte Adaption mit teils recht hartem (gut gemachtem) Horror, jedoch leicht verworrener Story.
7/10
Freitag, 27. Februar 2015
Into The Storm - Storm Hunters (2014)
In kürzester Zeit jagt eine ganze Reihe von Tornados über die Kleinstadt Silverton hinweg und richtet erheblichen Schaden an. Allerdings erfährt die Gemeinde, dass das Schlimmste erst noch bevorsteht. Die Einwohner gehen sehr unterschiedlich mit dieser beunruhigenden Ankündigung um. Zwar suchen die meisten Schutz in Häusern und Kellern, doch eine kleine Gruppe professioneller Sturmjäger macht sich auf die Jagd nach dem Hurrikan, der die vielen Tornados ausgelöst hat. Der Dokumentarfilmer Pete Moore (Matt Walsh), die Meteorologin Allison Stone (Sarah Wayne Callies) sowie die Kameramänner Lucas (Lee Whittaker), Daryl (Arlen Escarpeta) und Jacob (Jeremy Sumpter) haben nur ein Ziel: die Naturgewalt für die nächste sensationelle Dokumentation zu filmen. Währenddessen sucht Trey (Nathan Kress) mit seinem alleinerziehenden Vater Gary Morris (Richard Armitage) seinen Bruder Donnie (Max Deacon), der mit seiner Freundin Kaitlyn (Alycia Debnam-Carey) spurlos verschwunden ist. Und das im Angesicht des drohenden Desasters...
... und am Anfang nimmt der Film einen sogar noch mit, jedoch ist irgendwann auch der Punkt erreicht, an dem man das Interesse verliert. Und das ist schade, denn "Storm Hunters" bietet eigentlich eine (auf den ersten Blick) interessant klingende Effektjagd. Natürlich hat man das alles so oder zumindest so ähnlich in "Twister" gesehen und von daher ist es auch keine Überraschung, die einen erwartet. Altbekannte Kost in neuem Kleid würde man sicher sagen. Die Nebengeschichten geben dem eigentlichen Hauptprotagonisten, dem Twister, den vielleicht nötigen Rahmen - mehr aber auch nicht. Dafür lassen die in die Handlung eingebauten Handycameras eine Art "Found-Footage"-Feeling aufkommen, wenn sie die Twister aus jeder Richtung zeigen. Doch gerade da sieht man tricktechnisch schon hin und wieder ein paar Schwächen - da war das Budget offensichtlich etwas zu schmal ausgefallen. Trotzdem sehen die großen Szenen des Trichters - wenn der Tornado die volle Größe erreicht hat - genial aus. Die Schneise der Verwüstung ist ebenfalls beeindruckend und schon mit ordentlich Materialeinsatz dahinter. Keines Emmerichs würdig, aber immerhin. Aber dafür dass das Panzerfahrzeug 'Titus' so ein Witz ist, gibt es einen ganzen Punkt Abzug. Die Bodenverankerung soll halten, während ein Tornado Steinhäuser plattmacht und Stahlträger verbiegt - und abreisst? Also bitte!
6,5/10
Exklusiv bei Saturn/MediaMarkt gibt es den Film sogar im Steelbook:
Donnerstag, 26. Februar 2015
Mirrors (Unrated) (2008)
Nach dem Tod seines Partners verliert Ben Carson (Kiefer Sutherland) dank seines starken Alkohol- und Medikamentenkonsums auch noch Frau (Paula Patton) und Kinder (Cameron Boyce und Erica Gluck). Schließlich kommt er vom Alk los und nimmt einen Job als Nachtwächter im baufälligen Mayflower Building an. Doch schon in der ersten Nacht auf der neuen Arbeitsstelle scheinen Bens Sinne ihm einen Streich zu spielen. Ben hört Geräusche und die gewaltigen Zierspiegel in dem maroden, rußverschmierten Bauwerk offenbaren ihm unheimliche Visionen. Die Neugier des Ex-Cops ist geweckt - und bald auch das blanke Entsetzen!
Endlich mal wieder ein Horrorfilm bei dem ich mich gegruselt habe. Alleine die Anfangssequenz, simple Idee mit großartiger Wirkung. Die düstere Stimmung des ausgebrannten Kaufhauses ist einmalig. Ganz sicher einer besten Sets, die ich je in einem Horrorfilm gesehen habe. "Mirrors" ist das dritte Werk von Regisseur Alexandre Aja, der die Filmwelt schon mit "High Tension" und "The Hills Have Eyes" schockierte. Wieer ein Remake, aber mit "Mirrors" ist dieses Mal sogar ein namhafter Schauspieler an Bord und der Film konzentriert sich endlich mal etwas mehr auf Story, statt nur auf harten Splatter. Der ist zwar auch gut positioniert vorhanden und bietet ein paar echt fiese Szenen, aber man merkt doch deutlich, dass Aja etwas erwachsener geworden ist.
"Mirrors" bietet eine sehr gute Spannung und eine dazu passende gruselige Atmosphaere. Die Schockmomente kommen kurz und knackig, der Gorefaktor ist etwas "milder". Was den Film darüber hinaus zu einem guten Horrorstreifen macht, ist definitiv nicht die Story oder der große Gruselfaktor, sondern ganz klar Hauptdarsteller Kiefer Sutherland, der den Film quasi im Alleingang trägt. Aber auch der "Hauptdrehort" hat es in sich: dieses Haus hat durch die perfekte Set-Einstellung und die Bestückung der Spiegel eine außergewöhnlichen Part dazu beigetragen, dass die Szenen in diesem Gewölbe so schaurig-schön ablaufen. Ich liebe zudem die Art des Gruseleffekts, der größtenteils nur im Kopf entsteht. Spiegelbilder, die stehen bleiben, auch wenn die Person sich schon abgewandt hat. Da krabbelt Gänsehaut den Rücken entlang. Das gefällt.
Zum Ende hin bewegt sich der Film auf einem ganzen schmalen Grad hin zum Übertriebenen, aber irgendwann bekommt er dann doch noch die Kurve. Spannung und Angst werden zugunsten eines Thrillers vernachlässigt und gegen Ende sogar völlig ausgeblendet. Als purer Horrorfilm funktioniert "Mirrors" daher nur eher mäßig, als Thriller im Horrorfilmgewand weiß der Film jedoch sehr gut zu unterhalten. Je nach Anspruch wird man daher als Zuschauer enttäuscht sein oder eben sehr gut unterhalten. Bei mir war es letzteres.
8/10
Von STUDIOCANAL kommt der Film endlich in seiner "Unrated Version" - natürlich im Mediabook:
Inhaltsangabe: Studiocanal
Dienstag, 24. Februar 2015
American Hustle (2013)
Ende der 1970er Jahre betreibt der windige Geschäftemacher Irving Rosenfeld (Christian Bale) zwar auch ganz legal eine Reihe von Waschsalons in New York, seine Haupteinnahmequellen sind aber entschieden illegal. Mit seiner Partnerin und Liebhaberin Sydney Prosser (Amy Adams) verkauft er gefälschte Kunstwerke und betrügt Leute, die in extremen finanziellen Schwierigkeiten stecken, indem er ihnen für die vermeintliche Vermittlung eines Kredits hohe Gebühren abverlangt. Nachdem der ambitionierte FBI-Agent Richie DiMaso (Bradley Cooper) ihrer Masche, bei der sich Sydney als adlige Engländerin Edith Greensly ausgibt, auf die Schliche gekommen ist und sie verhaftet, bietet er ihnen einen Deal an. Richie setzt die Betrüger auf den Politiker Carmine Polito (Jeremy Renner) an, den er als korrupt entlarven will. Irving und Sydney sollen den umtriebigen Bürgermeister von Camden, New Jersey dazu verführen, Bestechungsgelder anzunehmen. Doch schnell wächst ihnen die Sache über den Kopf, denn nicht nur Irvings Ehefrau Rosalyn (Jennifer Lawrence) sorgt für Ärger, sondern bald mischt auch noch die Mafia mit.
Ein schier beeindruckendes Staraufgebot, gleich 10 Mal für den Oscar nominiert und dennoch ging der Streifen leer aus. Und auch ich wurde nicht zu 100% warm mit dem Aufbau und den Figuren der Geschichte. Der Beginn des Films ist aber schon ein kleines Meisterwerk, Irving richtet sich mühsam sein Toupet, nur damit es 5 Minuten später schon wieder zunichte gemacht wird. Ab da hatte ich grosse Erwartungen an den Film, die leider nicht ganz erfüllt wurden. Ich finde beispielsweise die Figur von Irving Rosenfeld (Christian Bale) etwas überzeichnet und unglaubwürdig. Bale kann dafür wenig, er spielt seinen Part großartig. Ich hätte die Figur einfach anders gezeichnet.
Die Story dreht sich um Grunde genommen um einen grossen "Clou", der sich etwa aber Mitte des Films langsam abzeichnet. Der Film schafft es daher lange etwas undurchsichtig zu sein, was die Motivation der Figuren und deren Handeln genau bedeutet, und ob da ein Doppelspiel stattfindet oder nicht. Leider fand ich auch die Figur der Rosalyn (Jennifer Lawrence) etwas blass und irgendwann auch sehr nervig. Der restliche Cast überzeugte mich aber sonst durchwegs, Amy Adams spielt unglaublich sexy und auch Bradley Cooper zeigt, dass er sich flexibel in jede Rolle einspielen kann und man Ihm gerne zuschaut. Am besten gefiel mir alelrdings Jeremy Renner, jedoch ist sein Part eher bescheiden, dafür aber auch äusserst unterhaltsam gespielt.
Der Film schwankt von genial bis durchschnittlich was die Dialoge und Wendungen angeht, und man hat zu Beginn immer das Gefühl dass einem hier ein zukünftiger Kultfilm vor die Augen kommt, was durch den nicht aufdringlichen aber sehr passenden Soundtrack auch immer unterstrichen wird. Dennoch schafft es der Film nicht diese letzte Hürde zu nehmen, zu verworren wird die Geschichte und daher unnötig kompliziert erzählt. Es gibt verschiedene Subplots mit denen sich die Figuren herumschlagen müssen, die der Geschichte leider ein wenig den "Drive" nehmen. Dass das Drehbuch also unnötig kompliziert zu sein scheint ist das eine, was der Regisseur daraus macht ist das andere. Und ich muss sagen, es ist schade dass David O. Russell es nicht geschafft hat, das Potenzial voll auszuschöpfen.
Ich vermisse hier irgendwo die Coolness eines "Pulp Fiction" oder den klaren Aufbau eines "Ocean's Eleven". So bleibt "American Hustle" am Ende ein guter Film, aber eben doch keiner der einem lange in Erinnerung bleibt oder wirklich überzeugen kann um Ihn zu den ganz grossen Filmen zu zählen bei denen es um eine ähnliche Thematik geht und das "gewisse Etwas" fehlt einfach.
7/10
Montag, 23. Februar 2015
Beetlejuice - Lottergeist Beetlejuice (1988)
Barbara und Adam Maitland (Geena Davis und Alec Baldwin) sind frisch verheiratet. Doch bei einem Autounfall kommen die beiden ums Leben und müssen von nun an für 125 Jahre in ihrem Haus bleiben. Sobald sie es verlassen wollen, landen sie nicht außerhalb des Hauses, sondern auf dem Saturn, um von einem riesigen Sandwurm verfolgt zu werden. Auch die Behörde für das Leben nach dem Tod kann ihnen nicht weiterhelfen. Als schließlich eine neue Familie in das Haus einzieht – Delia (Catherine O’Hara), Charles (Jeffrey Jones) und Tochter Lydia (Winona Ryder) – haben die Maitlands keine ruhige Minute mehr. Mit allen Mitteln des Spuks versuchen sie, die Familie aus dem Haus zu jagen. Dafür rufen sie den Poltergeist Beetlejuice (Michael Keaton) um Hilfe, der immer dann kommt, wenn man seinen Namen dreimal ausspricht und durch dasselbe Ritual wieder verschwindet. Doch Beetlejuice schreckt vor nichts zurück und bald müssen die Maitlands alles daran setzen, um ihn wieder loszuwerden.
Wenn ich ich an kreative, skurrile und verrückte Filme denke, fällt mir auch sofort der Name Tim Burton ein. Und das kommt nicht von irgendwo. "Beetlejuice" hier ist das perfekte Beispiel. Der Film ist voller illustrer Ideen. Eigentlich beginnt er mit dem Tod, doch "Beetlejuice" ist kein trauriger oder gar (sehr) gruseliger Film. Schon in der ersten Szene zeigt der Film eine Kamerafahrt von einer realen Stadt in ein Modell - was so geschickt gemacht wurde, das es einem - wenn überhaupt - erst ganz spät auffällt. Leider ist Burtons Stil weitestgehend so gut wie ausgestorben, aber der Meister höchstpersönlich schafft hier einen wunderbar abgedrehten, schaurig-lustigen Film der Extraklasse. Und in der Tat ist der Film mit so unheimlich verrückten Ideen vollgestopft, das man aus dem Staunen manchmal nicht heraus kommt. Es scheint fast, als kennt Burton einfach keine Grenzen. Auch Danny Elfman, der für die musikalische Untermalung verantwortlich zeichnete, scheint keine zu kennen: sein Score ist so unglaublich vielfältig und gleichzeitig wirr, dass er perfekt zum Film passt.
Die angewendete Stop-Motion-Technik kommt auch nie lächerlich und gibt dem Film noch mal einen eigenwilligen und besonderen Flair. Generell mag ich das an Burton. Bei seinen Filmen bekomme ich immer ein Gefühl, das ich nicht bei anderen Regisseuren bekomme, es ist eine Atmosphäre vorhanden, die mir einfach verdammt gut gefällt. Manchmal albern, aber nie nervig. Manchmal bissig, aber nicht so (offensichtlich) doll, das es schmerzt. Immer phantasievoll und mit enormer Hingabe umgesetzt, total detailverliebt. Michael Keaton als Beetlejuice ist wirklich gut (vor allem, weil fast alles improvisiert war), aber der eigentliche titelgebende Charakter bekommt meiner Ansicht nach viel zu wenig Screentime. Aber weit abseits dieser eigentlich tragischen Thematik des Todes erscheint Burton dahingegen trotz seiner zweifellos vorhandenen misanthropischen Ader wieder ganz als der galante Idealist; sein Leben nach dem Tod ist die lang ersehnte zweite Chance, nochmals miteinander glücklich zu werden. Eben ein hemmungsloser Romantiker.
7,5/10
Sonntag, 22. Februar 2015
Moonraker - James Bond 007: Moonraker - Streng geheim (1979)
Als eine Boing 747, die ein "Moonraker" genanntes Space Shuttle nach England überführen soll, von Luftpiraten übernommen und entführt wird, schrillen die Alarmglocken beim britischen Geheimdienst MI6 in den höchsten Tönen. Sofort wird der beste Agent, den ihre Majestät zu bieten hat, auf den Fall angesetzt: James Bond (Roger Moore). Die Ermittlungen führen ihn direkt zum Hersteller und Eigentümer des Shuttels, Hugo Drax (Michael Lonsdale) von Drax Industries. Als Bond auf die schöne Astronautin Dr. Holly Goodhead (Lois Chiles) trifft, bestätigt sich der Verdacht, Drax könnte etwas mit dem Raub zu tun haben. Denn Goodhead arbeitet verdeckt für die CIA und ist Drax schon länger im Auftrag der amerikanischen Regierung auf der Spur. Doch der hat mittlerweile erfahren, dass man ihm auf der Spur ist. Um seinen Plan, mittels einer vom Radar versteckten Raumstation im Weltall ein tödliches Gas auf der Erde auszusetzen, ungehindert ausführen zu können, setzt er seine besten Killer auf die Agenten an. Dazu gehört auch Bonds ehemaliger Widersacher, der Beißer (Richard Kiel)...
"Moonraker" ist ein meiner Meinung nach sehr unterschätzer Film rund um den Agenten seiner Majestät. Das man sich nun vom Thema her eher an "Star Wars" orientiert hat (war ja zu dem Zeitpunkt gerade "in"), hat mich dagegen noch nie gestört. Roger Moore gibt den Geheimagenten ihrer Majestät in gewohnt routinierter Manier mit dem für ihn typischen Augenzwinkern, welches er in "Der Spion der mich liebte" ja schon so perfekt zur Schau stellte. Die Französin Corinne Clery und die Amerikanerin Lois Chiles geben als Bondgirls definitiv eine gute Figur ab, bleiben jedoch nicht wirklich nachhaltig in Erinnerung.
Die Rolle des Sir Hugo Drax hingegen, in den Romanen von Ian Fleming ein Nazi namens Graf Hugo von der Drache, wurde zunächst James Mason angeboten, der sicherlich eine sehr gute Wahl gewesen wäre. Michael Lonsdale, der die Rolle schließlich bekam, kann als Antagonist von James Bond allerdings ebenfalls überzeugen, wenngleich er in diesem "Over The Top"-Werk unterfordert scheint. Richard Kiel kehrt als Handlager des Bösewichts zurück, was sich jedoch als nicht allzu glückliche Wahl erweist. Hier ist die Figur zu comichaft angelegt und damit gänzlich ihrer Bedrohlichkeit beraubt. Der Beißer ("Jaws") verkommt hier leider nur allzu oft zur Witzfigur mit Stahlzähnen und bekommt im wohl unnötigsten Nebenplot der Bondreihe noch eine an Lächerlichkeit kaum zu überbietende Liebesgeschichte angedichtet. Generell wirken hier alle Szenen mit ihm - gelinde gesagt - unglücklich. Spektakuläre Szenen wie der Kampf auf der Kabine der Seilbahn am Zuckerhut wirken selbst für einen James Bond-Film absolut unrealistisch.
Das Beste an diesem (objektiv betrachtet) eigentlich recht schwachen Agententhrillers, der selbst bei eingefleischten Fans auf wenig Gegenliebe stieß und ständig in der Flop 3 aller Bondfilme zu finden ist, ist zweifellos der Titelsong von Shirley Bassey. Wie bereits in "Goldfinger" und "Diamantenfieber", stellt sie mit dem ballladenhaften Song zu "Moonraker" einmal mehr ihre außergewöhnlichen Qualitäten als Sängerin unter Beweis. Auch die sehr gute Musik von John Barry sollte gewürdigt werden, er untermalt die Szenerie sehr anschaulich und absolut erinnerungswürdig.
Aber der größte Fehler dieses elften 007-Abenteuers ist, dass er von allem einfach zu viel hat. Zu viele Effekte, zu viele comichafte Überzeichnungen, zu viele absurde Actionszenen und zu viele nutzlose Nebenplots, die die Handlung nicht wesentlich voran treiben. Die Trickeffekte sind dabei durchaus akzeptabel, aber der Film verliert gegen Ende im wahrsten Sinne des Wortes die Bodenhaftung. Laserpistolen und Raumstationen gehören einfach nicht in einen James Bond-Film. Oftmals kann sich der Film nicht entscheiden, ob er eine Parodie auf die vorherigen Filme anstrebt oder als Agentenfilm mit Science-Fiction-Touch neue Wege beschreiten möchte. Wäre dies nicht mein erster Bond-Film gewesen, ich hätte ihn vermutlich in Grud und Boden geschrieben. So hat er einen gewissen persönlichen Bonus.
Glücklicherweise bemerkten die Produzenten aber noch rechtzeitig, dass man sich mit "Moonraker" auf den falschen Pfad begeben hatte, der irgendwann zum endgültigen Ende der Reihe geführt hätte. So entschloss man sich, James Bond in "In tödlicher Mission" wieder bodenständiger werden zu lassen.
Dennoch hat "Moonraker" eine für mich sehr gute Atmosphäre, die auch den ganzen Film lang anhält. Aber da Roger Moore sowieso meine erste Berührung mit dem Bond-Universum war, kriegen seine Filme von mir vermutlich sowieso (viel zu viele) Sympathie Punkte. Für mich ist "Moonraker" ein beinahe perfekter Bond-Film mit vielfältigen und wundervoll eingefangen Schauplätzen zum Beispiel Rio, Venedig oder den USA sowie vielen actionreichen und ironischen Höhepunkten. Die Verfolgungsjagd in Venedig ist ja schon fast legendär und das Finale des Filmes überzeugt durch eine tolle Studio Kulisse. Mit Bonus also:
7,5/10
Zum Jubiläum 2012 gab es eine tolle Box, die alle Filme (nur "Sag niemals Nie" fehlt, da dieser Film nicht offiziell zur Reihe gehört) rund um den Geheimagenten 007 enthält - es war sogar Platz für den zu dem Zeitpunkt im Kino laufenden "Skyfall".
Samstag, 21. Februar 2015
Galaxy Quest - Galaxy Quest: Planlos durchs Weltall (1999)
Die Science-Fiction-Serie Galaxy Quest mit den Schauspielern Jason Nesmith (Tim Allen), Gwen DeMarco (Sigourney Weaver), Guy Fleegman (Sam Rockwell), Sir Alexander Dane (Alan Rickman) und Fred Kwan (Tony Shalhoub) ist zwar längst abgesetzt, aber sie müssen immer noch zu Fan-Veranstaltungen, um Autogramme zu schreiben. Eines Tages werden sie von einer Gruppe Außerirdischer kontaktiert, die Galaxy Quest im All empfangen haben und die Serie für real halten. Ihr Planet wird von bösartigen Wesen bedroht und es liegt nun an der Gruppe um die abgehalfterten Schauspieler ihre Egos in den Griff zu bekommen und zu zeigen, was in ihnen steckt...
Man muss ja nicht unbedingt ein Trekkie sein, um die kultige Parodie "Galaxy Quest" zu verstehen, oder gar um diese gut zu finden. Ich habe den geringen Vorteil, durch und durch ein "Star Trek"-Fan zu sein. Dadurch gewinnt "Galaxy Quest" ganz klar ein paar Punkte mehr auf meiner Bewertungsskala, denn er setzt das ganze Drumherum einfach so geschickt um, dass es eine wahre Freude ist. Angefangen bei der gelungenen Titelmelodie der fiktiven Serie, geht es weiter über die Mannschaft, zu der natürlich auch ein reptilisch aussehender Ausserirdischer vom Planeten Mak'Tar gehören muss, bis zum Raumschiff, das sich in eine obere und untere Sektion teilen läßt. Hinzu kommt, dass dieser Film mit allem gewürzt ist, was eine gute Story ausmacht, neben dem (köstlichen) Humor gibt es ein merkwürdiges Steinmonster (Gerignak), einen oberfiesen, durchtriebenen Bösewicht (Sarris), eine gefährliche Eskapade durch ein Weltall-Minenfeld und ein Volk Ausserirdischer mit seltsamen Lachanfällen und ohne Hang zu Täuschung und Lüge, das gerettet werden muss.
Alan Rickman spielt die Rolle des Außerirdischen, der immer den Satz "Bei Grapthas Hammer, bei den Söhnen von Warvan - du wirst gerächt werden" sagen muss und dessen Rolle von allen geliebt wird außer von ihm selbst, sehr gekonnt, auch Tim Allen ist die Rolle des egomanischen Captain auf den Leib geschrieben und Sigourney Weaver liefert auch eine sehr gute Leistung mit der launischen Blondine ab, die eigentlich nur wegen ihren zeigefreudigen Outfits an Bord ist.
Die Idee, das Leben abgehalfteter Serienhelden zu zeigen, bis diese plötzlich realen Gefahren gegenüberstehen, wird hier durchaus unterhaltsam präsentiert, dazu entwickelt sich der beinahe noch belanglose Anfang zu einem packenden Drama, bei dem auch Action-Fans auf ihre Kosten kommen, bis zum hochdramatischen Ende, wenn das Raumschiff (die "Protector") auf der Erde, zufällig genau in einer Convention landet, dort der Bösewicht eleminiert wird und die Fans davon so begeistert sind, dass neue Folgen der Serie gedreht werden. Auf so etwas muss man erst mal kommen. Überhaupt wird auch alles auf die Schippe genommen, was im Fernsehen und in Filmen so alles an Unsinn (Bombe stoppt immer bei 01:00:000) und Unlogik (die "Stampfer") gezeigt wird.
"Galaxy Quest" ist für mich einfach einen rundum gelungene und vor allem lustige und kurzweilige Unterhaltung, die das Prädikat "Sci-Fi Parodie" voll und ganz verdient und leider viel zu sehr unterschätzt wird.
8/10
[SERIE] Star Trek: Voyager, Season 05
Die vorhergehende Staffel 4 endete ohne einen nennenswerten Cliffhanger, wie man es ja sonst mittlerweile von Serien gewohnt ist. Dennoch schaffte es die Serie eine gewisse Spannung, wie denn nun die Reise weiter geht, aufrecht zu erhalten. In der fünften Staffel geht die Reise des Raumschiffs Voyager spannend weiter und bietet mit einigen richtig guten Folgen einen ansprechenden Handlungsrahmen. Erwähnenswert sind unter anderem die Folgen "Drone", "Timeless", "Latent Image", "Dark Frontier (Part I + II)" und "Relativity". Besondere Erwähnung muss hier (neben dem Borg-Zweiteiler "Dark Frontier" die Folge "Course: Oblivion" erhalten, die ich für eine der besten der ganzen Staffel halte. Nur wenige etwas lahmere Folgen (zum Beispiel "11:59" oder "The Fight") begleiten die ansonsten gute Staffel und münden in einem sehr fetzigen Staffelfinale.
http://www.imdb.com/title/tt0708936/
5.1 Nacht (Night)
Die Voyager dringt in einen planetenlosen Raum zwischen den Galaxien vor. Als die Crew erfährt, dass dieser Abschnitt der Reise zwei Jahre dauern wird, sinkt die Stimmung auf den Nullpunkt. Da entern fremde Wesen das Schiff. Sie bezichtigen die Mannschaft der Voyager ihre Feinde zu unterstützen. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708882/
5.2 Die Drohne (Drone)
Seven of Nine (Jeri Ryan) und der Doktor (Robert Picardo) werden Opfer eines Transporterunfalls. Die Nanotechnologie der Borg-Drohne vermengt sich mit dem mobilen Emitter des Doktors und menschlicher DNA. Es entsteht ein neues Lebewesen – halb Borg, halb Mensch. Captain Janeway (Kate Mulgrew) will die Drohne in die Mannschaft integrieren – mit gefährlichen Konsequenzen. - 9/10
http://www.imdb.com/title/tt0708890/
5.3 Extreme Risiken (Extreme Risk)
Um den Tod ihrer Maquisfreunde zu verdrängen, spielt B’Elanna Torres (Roxann Dawson) heimlich lebensgefährliche Holodeck-Simulationen ohne Sicherheitsprotokolle. Unterdessen arbeitet der Rest der Crew rund um die Uhr, um den Delta-Flyer fertigzustellen. Er soll eine verlorene Sonde der Voyager aus der hochgiftigen Atmosphäre eines Gasgiganten bergen. Die Zeit wird knapp. Denn auch die Malon sind hinter der Sonde her. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708912/
5.4 In Fleisch und Blut (In The Flesh)
Die Crew der Voyager stößt abermals auf Spezies 8472. Diese trainiert innerhalb einer Simulation des Sternenflottengeländes in San Francisco die Infiltration der Föderation. Durch eine Droge haben es die Wesen geschafft, menschliche Form anzunehmen. Jetzt liegt es an Captain Janeway (Kate Mulgrew) den Plan der Spezies 8472 zu verhindern. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708940/
5.5 Es war einmal (Once Upon A Time)
Nach einem Ionensturm müssen Tuvok (Tim Russ), Paris (Robert Duncan McNeill) und Fähnrich Wildman (Scarlett Pomers) mit dem Delta Flyer auf einem Planetoiden notlanden. Obwohl es keine Überlebenden zu geben scheint, starten Chakotay (Robert Beltran) und Seven of Nine (Jeri Ryan) eine Rettungsmission. Neelix (Ethan Phillips), der sich um die Tochter des Fähnrichs kümmert, überlegt verzweifelt, wie er ihr die schlechte Nachricht überbringen soll. - 6/10
http://www.imdb.com/title/tt0708997/
5.6 Temporale Paradoxie (Timeless)
Beim Versuch mit einem neuartigen Slipstream-Antrieb schneller nach Hause zu kommen, verursacht eine Falschberechnung von Fähnrich Kim (Garrett Wang) den Absturz der Voyager auf einen Eisplaneten. Fünfzehn Jahre später wollen er und Chakotay (Robert Beltran), die als einzige überlebt haben, eine Nachricht in die Vergangenheit schicken und so die Voyager retten. Doch Captain Geordi La Forge (LeVar Burton) von der USS Challenger soll dies verhindern. - 9,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708913/
5.7 Das Vinculum (Infinite Regress)
Auf einem zerstörten Borg-Schiff findet die Voyager-Crew ein Vinculum – ein Gerät, mit dem man die Gedanken der Drohnen bündeln kann. Ein mysteriöses Signal des Vinculums verändert Seven of Nines (Jeri Ryan) Wesen. Plötzlich erinnert sie sich an all diejenigen, die sie ins Kollektiv assimiliert hat. Die verschiedenen Persönlichkeiten drohen sie zu töten. - 7,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708939/
5.8 Inhumane Praktiken (Nothing Human)
Ein Parasit befällt B’Elanna Torres (Roxann Dawson) und droht sie zu töten. Um ihr zu helfen, kreiert der Doktor (Robert Picardo) das holographische Abbild eines cardassianischen Exobiologen. Doch als B’Elanna erfährt, dass der cardassianische Arzt medizinische Experimente an bajoranischen Gefangenen durchgeführt hat, will sie die Behandlung abbrechen. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708994/
5.9 Dreißig Tage (Thirty Days)
Die Voyager trifft auf einen riesigen Wasserplaneten, dessen Ozean durch ein Kraftfeld zusammengehalten wird. Doch der Raubbau der Bewohner hat das ökologische Gleichgewicht des Planeten durcheinander gebracht. Jetzt droht ihm die Vernichtung. Als Captain Janeway (Kate Mulgrew) den Bewohnern helfen will, stößt sie bei der Regierung auf taube Ohren. Da nimmt Tom Paris (Robert Duncan McNeill) die Sache selbst in die Hand. - 6,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0394909/
5.10 Kontrapunkt (Counterpoint)
Captain Janeway (Kate Mulgrew) gewährt zwölf Telepathen, die auf der Flucht sind, Asyl an Bord der Voyager. Doch als das Schiff durch das Gebiet der Devore fliegen muss, wird das zu einem ernsten Problem. Die Devore sind äußerst misstrauisch gegenüber Telepathen und machen unerbittlich Jagd auf diese. Captain Janeway muss nun einen Weg finden ihre telepathisch begabten Besatzungsmitglieder und die Flüchtlinge zu verstecken. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708920/
5.11 Verborgene Bilder (Latent Image)
Durch Zufall entdeckt der Doktor (Robert Picardo), dass sein Gedächtnis manipuliert wurde. Seltsame Erinnerungslücken machen ihm zu schaffen und die Crew benimmt sich ihm gegenüber immer merkwürdiger. Als der Doktor der Sache nachgeht, stößt er auf eine schreckliche Wahrheit. Anscheinend war er während einer Außenmission für den Tod eines Crewmitglieds verantwortlich. - 8,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708860/
5.12 Chaoticas Braut (Bride Of Chaotica)
Tom Paris (Robert Duncan McNeill) und Harry Kim (Garrett Wang) spielen auf dem Holodeck gerade eine Episode ihres ‚Captain Proton‘-Programme, als plötzlich fremde Wesen aus einer photonischen Welt auftauchen. Sie glauben, dass sie von echten Feinden angegriffen werden und zetteln mit den Holo-Charakteren einen Krieg an. Das Programm gerät außer Kontrolle und droht die Voyager zu vernichten. - 6,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708905/
5.13 Schwere (Gravity)
Während einer Außenmission erfasst eine Gravitationswelle das Shuttle von Tuvok (Tim Russ), Tom Paris (Robert Duncan McNeill) und dem Doktor (Robert Picardo) und bringt es auf einem Planeten zum Absturz. Da es zwischen ihnen und der Voyager ein Zeitdifferential zu geben scheint, ist eine Rettung unmöglich. Die Gestrandeten lernen Noss (Lori Petty) kennen, die vor Jahren ebenfalls hier abgestürzt ist. Gemeinsam mit ihr versuchen sie auf dem unwirtlichen Planeten zu überleben. - 7,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708857/
5.14 Euphorie (Bliss)
Die Voyager entdeckt ein Wurmloch, das direkt in den Alpha-Quadranten zu führen scheint. Die Besatzung reagiert euphorisch, nur Seven of Nine verhält sich merkwürdig. Sie versucht, die Voyager mit allen Mitteln von dem Wurmloch fernzuhalten. - 7,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708872/
5.15 Das ungewisse Dunkel – Teil 1 (Dark Frontier (1)) /
5.16 Das ungewisse Dunkel – Teil 2 (Dark Frontier (2))
Captain Janeway will die Transwarp-Spule eines Erkundungsschiffes der Borg entwenden. Nachdem der riskante Einsatz geglückt ist, weigert sich Seven of Nine, auf die Voyager zurückzukehren. Sie will stattdessen im Kollektiv der Borg bleiben. Seven of Nine ist freiwillig ins Borg-Kollektiv zurückgekehrt. Sie findet heraus, dass die Borg-Königin sie dazu benutzen will, die Bewohner der Erde zu assimilieren. Unterdessen schmiedet Captain Janeway einen Plan, um Seven zurückzuholen. - 8,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708980/
5.17 Das Generationenschiff (The Disease)
Die Crew der Voyager hilft einem Schiff der Varro bei Reparaturarbeiten. Dabei lernt Harry Kim die junge Varro Tal kennen und verliebt sich in sie. Kurz darauf verhält sich Harry immer merkwürdiger. - 6,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0795288/
5.18 Endstation - Vergessenheit (Course: Oblivion)
Tom Paris und B’Elanna Torres heiraten. Kurz nach der Feier ertönt Alarm. Das ganze Schiff scheint sich zu verformen. Plötzlich wird B’Elanna krank und stirbt. Der Doktor stellt einen zellularen Verfall fest. Auch andere Crewmitglieder sind davon betroffen. - 9,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708981/
5.19 Der Kampf (The Fight)
Chakotay hört Stimmen, die außer ihm niemand vernimmt. Er glaubt langsam verrückt zu werden. Unterdessen hält ein rätselhaftes Phänomen die Voyager gefangen. Seven glaubt, dass es sich dabei um den sogenannten Chaos-Raum handelt. - 5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708993/
5.20 Die Denkfabrik (Think Tank)
Die Voyager wird von mehreren Schiffen der Hazari verfolgt. Da taucht plötzlich ein gewisser Kurros mit seinem Schiff auf. Er ist Chef der sogenannten Denkfabrik, die anderen Spezies hilft, Probleme zu lösen. Als Gegenleistung für seine Hilfe fordert er Seven of Nine. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708919/
5.21 Verheerende Gewalt (Juggernaut)
Die Crew der Voyager kommt einem in Not geratenen Müllfrachter der Melon zu Hilfe. Das Schiff droht zu explodieren. Ein Außenteam unter der Führung B’Elannas beamt sich auf den Frachter, um die Katastrophe zu verhindern. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708971/
5.22 Liebe inmitten der Sterne (Someone To Watch Over Me)
Der Doktor unterrichtet Seven in sozialem Verhalten. Sie soll sich mit einem Mann verabreden und einen schönen Abend verbringen. Seven wählt Chapman. Doch die Verabredung verläuft anders als geplant. Der Doktor stellt fest, dass er sich selbst in Seven verliebt hat. - 8/10
http://www.imdb.com/title/tt0708846/
5.23 23 Uhr 59 (11:59)
Janeway versucht, mehr über eine ihrer Vorfahrinnen, Shannon O’Donnel, herauszubekommen. Diese soll beim Bau des „Millenium Gate“ eine bedeutende Rolle gespielt haben. - 5/10
http://www.imdb.com/title/tt0708955/
5.24 Zeitschiff "Relativity" (Relativity)
Captain Braxton vom Föderations-Zeitschiff Relativity entführt Seven of Nine in die Zukunft. Er schickt sie auf eine gefährliche Mission. Sie soll eine verheerende Waffe aufspüren, die ein Saboteur vor Jahren auf der Voyager versteckte. - 8,5/10
http://www.imdb.com/title/tt0709009/
5.25 Geheimnisvolle Intelligenz (Warhead)
Die Voyager empfängt einen rätselhaften Notruf. Die Crew entdeckt eine künstliche Intelligenz, die den Notruf aussendet. Dem Doktor gelingt es, sich mit ihr zu verständigen. Schließlich kommt er hinter ihr Geheimnis: Es handelt sich um eine Massenvernichtungswaffe. - 7/10
http://www.imdb.com/title/tt0708887/
5.26 Equinox - Teil 1 (Equinox (1))
Die Voyager fängt den Notruf des Sternenflottenschiffs Equinox auf. Die Equinox wurde von fremden Wesen angegriffen und beschädigt. Janeway beschließt, die Reise mit nur einem Schiff fortzusetzen. Doch Captain Ransom von der Equinox verfolgt eigene Pläne. - 9/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
Freitag, 20. Februar 2015
悪の経典 - Aku No Kyôten - Lesson Of The Evil (2012)
Englischlehrer Hasumi (Hideaki ITO) ist jung, attraktiv und wird von Schülern wie auch Kollegen vergöttert. Doch hinter seiner charmanten Fassade verbirgt sich ein gestörter Soziopath: Mitgefühl und ein Gewissen sind Hasumi fremd. Auf Vergehen wie Schummeln oder Mobbing folgen daher bald Maßregelungen der besonderen Art: Er erpresst, foltert und ermordet seine Schüler, um im Unterricht wieder Ordnung herzustellen. Auch cholerische Eltern und misstrauische Kollegen müssen dran glauben, bis er sich ganz und gar in seinem Blutrausch verliert und ein nicht mehr zu vertuschendes Massaker begeht. Aber selbst in den Fängen der Polizei weiß sich Hasumi zu helfen...
Mitunter muss man sich wohl die Frage stellen, ob Takeshi Miike nicht "ein wenig" krank ist, spiegeln doch seine Filme ganze Orgien der Gewalt wieder. Insofern ist es auch ein reines Wunder, dass es "Lesson Of The Evil" überhaupt unangestastet durch die FSK-Prüfung geschafft hat, serviert doch der Meister in der letzten dreiviertel Stunde eine wahre Schlachteplatte, für die so manch anderer Film die rote Karte (nicht mehr) gesehen hat. "Lesson Of The Evil" ist eine in der Tat bitterböse Lehrstunde voller Zynismus, die Miike dem Zuschauer vorsetzt. Anfänglich schlägt der handwerklich überaus gelungene Film noch sehr ruhige Töne an und verschleppt auch öfters mal das Tempo. Die erste Hälfte wird quasi nur genutzt, um den gewöhnlichen Alltag an einer japanischen Schule zu zeigen. Schnell könnte man sich als Zuschauer dabei ertappen, wie man an den simplen, stereotypen Eigenschaften der Schüler, den bekannten Handlungssträngen rund um Schummeleien bei Prüfungen oder Mobbing, sprich der bekannten Normalität, Gefallen findet. Er gibt sich merklich unauffällig, spielt genüsslich mit Klischees und Banalitäten, aber es brodelt unter der Oberfläche - das merkt man zu jeder Sekunde.
All dies tut er, nur um moralische Konventionen und wohlige Sehgewohnheiten später surreal, exzessiv und überzogen mit einer Schrotflinte räudig über den Haufen zu schießen. Er gipfelt damit in einem schier nicht endenwollenden, derben, kompromisslosen und in seiner heftigen Radikalität nur schwer zu überbietendenden, exzessiven Blutbad, dass sich ins Gedächtnis brennt und ganz sicher niemanden kalt lässt. Darstellerisch werden hier sicher keine Bäume ausgerissen, doch der Hauptdarsteller kann in seiner ebenso intelligent-überlegenen wie grausam-psychopathischen Rolle weitestgehend überzeugen, auch wenn er ab und an in den Overacting-Modus abdriftet. Aber aufgrund des grotesk-schockierenden und völlig tabulosen Finales bekommt dieser mit über 2 Stunden etwas zu lang geratene, aber dennoch unbedingt sehenswerte Streifen von Meister Miike eine Höchstwertung.
8/10
Mittwoch, 18. Februar 2015
The Equalizer (2014)
Robert McCall (Denzel Washington) führt als Angestellter in einem Baumarkt ein unscheinbares Leben. Was niemand weiß und wissen soll: McCall ist ein ehemaliger Agent eines Spezialkommandos, hat seinen eigenen Tod vorgetäuscht und versucht nun, seine neue Identität und sein relativ friedliches Leben in Boston vor den Schatten der Vergangenheit zu schützen. Doch seine zurückgezogene Lebensweise, seine Ernsthaftigkeit und seine Liebe zur Gerechtigkeit machen ihn zu einem ausgezeichneten Ermittler – und so kommt es, wie es kommen muss: Als die junge Prostituierte Teri (Chloe Moretz) von ihrem Zuhälter Slavi (David Meunier) verprügelt wird, greift McCall ein. Es gibt Tote und bald ist die Russenmafia in Gestalt des furchteinflößenden Teddy (Martin Csokas) hinter ihm her. McCalls Vergangenheit als "Equalizer" droht ihn einzuholen...
"The Equalizer" ist nach "Training Day" also die erneute Zusammenarbeit zwischen Denzel Washington und Regisseur Antoine Fuqua, also Grund genug zur Vorfreude für mich. Den großartigen "Training Day" habe ich lange nicht mehr gesehen und daher freute ich mich in erster Linie auf einen erneuten Auftritt von Denzel Washington. Komisch, manchmal sprechen mich reaktionäre Action-Reißer an, manchmal nicht. Für "The Equalizer" gilt Ersteres, auch wenn der Film im Vergleich mit "Training Day" wesentlich minimalistischer ist.
Denzel Washington als "One-Man-Army" geht irgendwie immer. Ob Denzel jetzt Bohrmaschinen durch Köpfe rammt, seine Wunden mit heißem Honig heilt oder Korkenzieher zweckentfremdet, man verbringt mit ihm fast immer eine feucht-fröhliche Zeit. Egal wie blödsinnig oder unlogisch "The Equalizer" (vor allem am Ende) wird, egal wie klischeehaft der Akzent des Antagonisten klingt, Washington rettet durch seine Präsenz immer die Show. Seine mannigfaltigen Fähigkeiten in der Zerstörung von Körpern werden von Antoine Fuqua einfach zu schön reißerisch inszeniert als dass ich da keinen Spaß haben könnte. Selten habe ich eine so perfekte Inszenierung von Kampf und Gewalt gesehen, wobei der Film nie zu brutal wird, sondern fast schon kunstvoll mit verschiedenen Perspektiven auf das Geschehen arbeitet. Manchmal bin ich da angetaner von der Ästhetisierung von Gewalt, als ich es gerne zugeben möchte. Selbst die Musik (gerade am Ende) passt wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge. Die Kameraarbeit und der Schnitt tun ihr übriges.
Und wenn man bei Actionfilmen gerne mal sein moralisches Urteilsvermögen ausschaltet und Russen-Klischees verarbeiten kann, dann kann man sich auch auf einen extrem blutigen Genre-Kracher gefasst machen. Sicher, "The Equalizer" versetzt allein schon wegen seiner eigentlich altbackene Story sicher keine Berge, aber in seinem beschränkten Universum funktioniert er prächtig. Sei es die Coolness eines Denzel Washington, seien es die überraschend gut gefilmten Actionszenen - ich empfehle den Film und manchmal braucht man auch einfach viel stupides Geballer. Die Drama Elemente sind zwar kaum zu übersehen, verblassen allerdings zugunsten eines etwas konstruierten aber dennoch sehr ansehnlichen Showdowns der zwar dem schön subtilen Aufbau keinen Tribut mehr zollt, aber durchaus zu verschmerzen ist. Alles in allem ein mehr als solides Action-Thriller-Drama, dass durch seine Ästhetik und seinen Hauptdarsteller zu überzeugen vermag.
7,5/10
Exklusiv im Mediamarkt gibt es den Film mit einer Bonusdisk und diversen Features im Steelbook...
Quellen:
Inhaltsangabe: Sony / Columbia Pictures
Poster/Artwork: Sony / Columbia Pictures
Montag, 16. Februar 2015
The Dead (2010)
Bei einem Flugzeugabsturz in Westafrika ist Lieutenant Brian Murphy (Rob Freeman) die einzige Person, die überlebt hat. Glück gehabt, möchte man denken. Doch weit gefehlt - denn in den Steppen des Schwarzen Kontinents lauern heißhungrige Untote, die es auf den Überlebenden abgesehen haben. Auf seiner Flucht vor den Zombies trifft Murphy auf Sergeant Patrick Dembele (Prince David Oseia), der verzweifelt auf der Suche nach seinem Sohn ist. Gemeinsam versuchen sie, zum letzten bemannten Flug-Stützpunkt zu gelangen und ihren blutrünstigen Verfolgern zu entkommen.
Eine Wohltat für (Zombie-)müde Augen! "The Dead" erfährt die maximale Entschleunigung, vermutlich gab es niemals langsamere Zombies. Ein eher ruhigerer Vertreter des Genres mit etwas zu lautem Sound an den Schockstellen, ohne ausufernde Dialoge, die ich aber auch nicht wirklich vermisst habe. Natürlich mit einigen Schwächen gespickt, aber wie sehr man sich daran stört kommt ja auch immer darauf an, wie sehr man sich auf die Geschichte einlassen möchte. Die Inszenierung des Endes gefiel mir nicht besonders, bis dahin hat mich die Atmosphäre aber erreicht. Und die Effekte fand ich teils überraschend gut, wer Zombies wirklich zugetan ist hat da sicherlich schon schlechteres gesehen. Man fühlt sich teils an die alten Romero-Zeiten erinnert, von Zeit zu zeit kommt einem der Film - nicht nur durch seinen filmischen Stil - wie eine Hommage vor.
Sonntag, 15. Februar 2015
Dark Skies - Dark Skies: Sie sind unter uns (2013)
Bei den Barretts läuft gegenwärtig alles schief. Vater Daniel (Josh Hamilton) hat seinen Job verloren und steckt tief in den Schulden. Ehefrau Lacy (Keri Russell) ist dementsprechend ziemlich überarbeitet, nicht nur muss sie sich um ihren Nachwuchs kümmern, sondern auch dafür sorgen, dass noch Geld in die Familienkasse fließt. Obwohl die beiden Brüder Sam (Kadan Rockett) und Jesse (Dakota Goyo) ziemlich unterschiedlich sind, halten sie ob der Familienprobleme zusammen. Als Lacy, geweckt durch einen stechenden Ton, eines nachts feststellt, dass sich jemand am Kühlschrank bedient hat, ist das erst der Auftakt zu einer ganzen Reihe von unerklärlichen Ereignissen. Die Familie muss bald einsehen, dass sie es mit einer tödlichen Macht zu tun hat. Da ihnen niemand glaubt, nehmen Daniel und Lacy die Dinge selbst in die Hand...
Dies ist meiner Meinung nach wieder so ein Film, den man am besten im Dunkeln sehen sollte. Die im Film herrschende Beklemmung wird so noch besser nachempfunden. Mit eigentlich recht einfachen Mitteln (wie Beleuchtung und einem hämmernden, basslastigem Score) wird ein Gefühl der Anspannung erzeugt und schön intensiviert. "Dark Skies" packt zwar alle nur denkbaren Genre-Klischees in einen Film, schafft es aber dennoch über die gesamte Spielzeit zu unterhalten. Regisseur Scott Stewart gelingt damit etwas, was vielen anderen Genre-Regisseuren heutzutage in die Quere kommt: er hat ein Händchen für das Pacing, also Tempo und Filmschnitt. Keine Szene wirkt überflüssig. Er vermeidet es, unnötige Nebenschauplätze zu eröffnen, die ohnehin meist nur dazu dienen vorgegaukelte Charaktertiefe zu schaffen. Die Darsteller machen ihre Sache durch die Bank sehr gut und zusammen mit der gelungenen Atmosphäre macht das einen guten, wenn auch nicht überragenden Film - aber dafür mit reichlich (gut eingesetzten) Gruselmomenten. Das Finale vermochte gar mir kurz die Nackenhaare vor Spannung gen Himmel zu stellen. Fein!
7/10
The Spy Who Loved Me - James Bond 007: Der Spion, der mich liebte (1977)
Ein britisches U-Boot der Polaris-Flotte ist spurlos verschwunden und alle taktischen Atomwaffen an Bord mit ihm. Ein Fall für den besten Mann Ihrer Majestät – James Bond (Roger Moore) lässt sich nicht lange bitten. Die Spur führt nach Kairo und schlussendlich nach Sardinien. Doch anders als sonst, bereiten ihm nicht nur die Bösewichter Probleme. Vielmehr sieht sich 007 zum ersten Mal in einer Konkurrenzsituation: er muss sich mit einem weiteren Agenten (Barbara Bach) messen. Einem russischen, weiblichen und sehr attraktiven noch dazu. Die Spur führt zum größenwahnsinnigen Schiffsmagnaten Stromberg (Curd Jürgens), der die Menschheit ausrotten und gleichzeitig dazu zwingen will, unter Wasser neu anzufangen. Und er hat mächtige Helfer. Allen voran Beißer (Richard Kiel), ein riesigen Killer mit Stahlgebiss. Aber Bond hat wie immer ein Ass mehr im Ärmel…
Bond goes Klamauk. Oder wie sollte man die abstruse Anhäufung von flotten Sprüchen und doppeldeutigen Aussagen wohl sonst noch nennen? Der wohl beste Brüller: in Q's Abteilung köpft das Schwebe-Serviertablett eine Puppe. Q: "Da können sie die Preise halbieren." - Mitarbeiter: "Im Schnitt ja." - Mit solchen und ähnlichen flockigen Sprüchen kämpfen sich die Protagonisten durch den Film, der ja im Grunde immer noch ein Actionthriller sein sollte. In den vorherigen Abenteuern versuchten die Macher auch noch ein wenig Abwechslung mit einzubringen, doch hier recyceln sie mehrere Ideen der Vorgänger. Moores zweiter Ausflug als Agent seiner Majestät mutet damit an wie ein Beinahe-Remake des nicht minder witzigen "Man lebt nur zweimal". Klar ist "Der Spion, der mich liebte" total übertrieben und sehr weit von den (vergleichsweise) realistischen Bondabenteuern "Dr. No" oder "Liebesgrüße aus Moskau" entfernt. Der Film ist ein Comic, bei dem alles eine Nummer größer und viel weniger ernsthaft ist. Das dies nicht jedermanns Sache ist, kann ich voll verstehen.
Aber der Streifen ist für mich auch einer der visuell ansprechendsten Beiträge der Reihe. Der riesige Öltanker, die Unterwasserstation, der sich in ein U-Boot verwandelende 1977er Lotus Esprit - all dies lässt einen schon staunen. Die Actionszenen sind genauso überzeichnet wie die Darstellung des Geheimagenten ihrer Majestät durch Roger Moore, nur wirkt er in den Actionszenen reichlich ungelenk und fast schon amateurhaft. Ich finde seinen trokenen britischen Humor hier völlig angebracht. Er stellt einfach einen guten Kontrast zu der Ernsthaftigkeit, die Sean Connery in die Rolle gebracht hat, dar. Wieder einmal werden Sowjets und Amerikaner gegeneinander ausgespielt, wieder einmal werden Schiffe gekapert und wieder einmal mündet alles in einem sehr eindrucksvollen Finale. War in oben genanntem Film noch Blofeld der Bösewicht, der hinter allem steckte, so stellt Curd Jürgens alias Curt Strombert nun eine Art Blofeld- Ersatz dar. Genau wie der ominöse Glatzkopf bleibt er lieber im Hintergrund, liefert sich ein paar nette Wortgefechte mit Bond und schickt abtrünnige Handlanger in die ewigen Jagdgründe.
Nach seiner imposanten Einführung verkommt Stromberg jedoch zur absoluten Randfigur. Seine Leinwandpräsenz wird sträflich vernachlässigt, wodurch auch ein Curd Jürgens nicht mehr helfen kann um dem Film seinen Stempel aufzudrücken. Hier wird dann doch einiges an Potenzial liegen gelassen. Durch die physische Präsenz des Gehilfen Beissers (genial verkörpert durch den 2014 verstorbenen Richard Kiel) wird er sogar noch weiter in den Hintergrund gedrängt. Kiel hingegen führt die Liste der extrem starken Nebenfiguren im Bond-Universum nahtlos fort.
An den Sets wurde - im Gegensatz zum großen Antagonisten - nicht gespart. Die Schiffsaufnahmen sind grandios, hier wurden offensichtlich keine Kosten und Mühen gescheut. Auch das fulminante Finale entschädigt für so manchen schwachen Moment in der ersten Spielfilmhälfte. Auch die Liebesgeschichte zwischen der russischen Agentin und Bond wirkt erzwungen. Generell ist das Zusammenspiel der beiden arg indifferent und einige Entscheidungen der schönen Barbara Bach scheinen nicht gänzlich zu ihrem Charakter zu passen. So ganz kann der alte Chauvi Moore/Bond dann doch nicht aus seiner Haut. Die alte Krux mit Bond und den Frauen eben. Wenigstens setzen die Produzenten dem Zuschauer kein naives blondes Dummchen vor.
Im Großen und Ganzen ist "Der Spion, der mich liebte" also ein anderer Bondfilm, aber auch ein recht guter. Solide wird die Welt vor einer nuklearen Katastrophe bewahrt und am Ende ist alles wieder gut. Allerdings ist es schade, dass sich die Macher bei ihren eigenen Filmen bedienen und das Setting einfach vom Weltraum in die Weltmeere verlegen. Aber egal, denn unterhaltsam ist Moores zweiter Auftritt allemal.
7,5/10
Zum Jubiläum 2012 gab es eine tolle Box, die alle Filme (nur "Sag niemals Nie" fehlt, da dieser Film nicht offiziell zur Reihe gehört) rund um den Geheimagenten 007 enthält - es war sogar Platz für den zu dem Zeitpunkt im Kino laufenden "Skyfall".
Stardust - Der Sternwanderer (2007)
Der Sternwanderer handelt von einen Mann, der seiner Geliebten verspricht, ihr einen Stern vom Himmel zu holen – im wahrsten Sinne! Sprechende Tiere, magische Bäume, unwiderstehliche Gnome und hinterhältige Kobolde in einer Welt jenseits der unseren. Vorlage für den märchenhaften Streifzug war Neil Gaimans ‘Stardust’, dessen Romane schon mehrfach Türen in betörende Fantasiereiche geöffnet haben. Der Sternwanderer nimmt einen mit in das magische Land Faerie, das durch eine Mauer von dem kleinen englischen Dorf Wall getrennt ist und zum Hauptschauplatz eines atemberaubenden Abenteuers wird. In einer schicksalhaften Nacht verspricht der junge Tristran (Charlie Cox) seiner großen Liebe Victoria (Sienna Miller), ihr als Beweis seiner Liebe den Stern zu bringen, der hinter der Mauer ins Reich der Feen, Hexen und Zauberer gestürzt ist. Gefahren, Wunder und Geheimnisse erwarten ihn auf der anderen Seite und sein gefallener Stern entpuppt sich als wunderschöne Yvaine (Claire Danes), die sich beim Aufprall das Bein gebrochen hat. Michelle Pfeiffer als böse Hexe, Robert De Niro als draufgängerischer Pirat – Spannung, Witz und Romantik in einem etwas anderen Märchen voller faszinierender Geschöpfe und Ideen...
Manche Fantasyfilme sind prädestiniert für die große Leinwand. In fernen, fiktiven Welten und Ländern können Regisseure klotzen statt kleckern, Spezialeffekt an Spezialeffekt reihen und ihre Protagonisten auf Green Screen - Reisen schicken, deren Ausgang meist über nicht weniger als das Schicksal allen Seins bestimmt. Neil Gaiman, Comic-, Roman- und Kinderbuchautor, schuf mit "Der Sternwanderer" aber eine erfrischend andere Parallelwelt, die sich mehr an Grimms Märchen als an Tolkiens Fantasy bedient und sich sowohl durch gut getimte humoristische Elemente, als auch durch unkonventionelle Unbarmherzigkeit an der richtigen Stelle vom Genre-Einheitsbrei der Märchen abhebt.
Regisseur Matthew Vaughn trifft mit seiner Verfilmung, für die Neil Gaiman selbst das Drehbuch verfasst hat, genau den richtigen Ton und schafft so einen unterhaltsamen, witzig-ironischen Genrebeitrag abseits der Blockbusterkonkurrenz. Ist der, für Nicht-Roman-Kenner womöglich verwirrende und abrupt endende Prolog um Tristrans Vater und die Umstände seiner Zeugung erst einmal abgeschlossen und der liebenswerte Tollpatsch als Protagonist eingeführt, inszeniert Vaughn dessen Reise flott, aber nicht zu rasant, und beizeiten bombastisch und laut, wenn die Geschichte danach verlangt, untermalt von einem treibenden, sich sehr in den Vordergrund drängenden Score von Ilan Eshkeri. Ganz ohne Kitsch kann ein Märchen natürlich auch nicht auskommen und da ist es nur angenehm, dass sich der Film durch eine ordentliche Prise (teilweise herrlich schwarzem) Humor immer wieder aufzulockern weiß.
Schauspielerisch gibt es nichts zu meckern, Michelle Pfeiffer brilliert mit Mut zur Hässlichkeit als böse Hexe Lamia, Claire Danes verleiht ihrem "Stern" eine Aura unantastbarer Schönheit und unbeschwerter Naivität, während Robert DeNiro als Kapitän Shakespeare, ein Element, das in Gaimans Romanvorlage nicht auftaucht, eine humorvolle Zwischensequenz einleitet und den Zuschauer vor dem großen Finale noch einmal verschnaufen lässt. Die Entscheidung, Tristan in dem Starensemble mit einem vergleichsweise unbekannten Schauspieler zu besetzen erweist sich als äußerst glückliche, denn die Wandlung des Charlie Cox vom unscheinbaren Dorftrottel zum starken Schönling mit Langhaarfrisur vollzieht sich im Laufe seiner Abenteuer glaubwürdig und nachvollziehbar. Die Moral von der Geschicht ist altbekannt, das Ende abzusehen, der Weg dorthin jedoch eines der bezauberndsten Fantasy-Märchen unserer Zeit.
9/10
Samstag, 14. Februar 2015
Vanilla Sky (2001)
David Aames (Tom Cruise) ist ein New Yorker Vorzeige-Playboy, wie er im Buche steht. Die Aktienmehrheit an einem großen Unternehmen ermöglicht ihm einen luxuriösen Lebensstil, zu dem selbstredend auch Frauen gehören. Er führt eine Beziehung mit dem Model Julie (Cameron Diaz), die er aber ebenso wenig ernst nimmt wie die Freundschaft zu seinem einzigen Kumpel Brian (Jason Lee), dem er die Freundin ausspannt. David ist sofort von der Tänzerin Sofia (Penélope Cruz) fasziniert, als er sie auf einer Party kennenlernt. Doch lange soll das Glück nicht halten. Julie, die gern eine feste Beziehung hätte, fühlt sich hintergangen und ist furchtbar eifersüchtig. Sie verwickelt David in einen Autounfall, gemeinsam rasen sie mit 120 Stundenkilometer eine Brückenbrüstung hinunter - Julie ist tot, David überlebt schwer verletzt - sein Gesicht ist furchtbar entstellt...
Es ist ein komplexer Film, den man lange Zeit als sehr verwirrend erfährt, gegen Ende ergibt er aber doch einen gut zu verstehenden Sinn. Eifersucht, Paranoia, Leidenschaft, Narzissmus und Liebe. 'Vanilla Sky' ist ein Wechselbad der Gefühle und fasziniert durch eine spannend verflochtene Story über Luzidträume und einem kaufbaren, parallelen Universum. Jedenfalls gibt sich "Vanilla Sky" in keiner Minute so wirklich dem Mainstream hin, was wiederum jedem Zuschauer ein Erlebnis bietet, das ganz auf ihn und dessen Geschmack abzielt und somit gefällt oder eben missfällt. Mich hat dieses Machwerk über die volle Distanz gefesselt, man möchte die Geschichte des David Aames verstehen, wissen was Realität und Fiktion ist. Einige Male glaubt man sich kurz davor das Geschehen durchschaut zu haben, doch dann macht Regisseurin Cameron Crowe dem Zuschauer im letzten Moment einen Strich durch die Rechnung.
Rein objektiv betrachtet ist "Vanilla Sky" ein sehr guter Film (mit der ein oder andere Länge und Ungereimtheit), der sich ansonsten keine Blöße gibt. Leider - und das bringt letztendlich den Punktabzug - ist er für einen Thriller zu wenig elektrisierend und für ein Drama zu komplex. Ob man ihn nun erträgt, mag oder verehrt bleibt dem Zuschauer überlassen. Ich mag ihn. Sogar sehr.
8/10
Inhaltsangabe: Paramount Pictures
Dracula Untold (2014)
Die Heimat des Adligen Vlad Tepes (Luke Evans) wird vom gnadenlosen Sultan Mehmed (Dominic Cooper) bedroht, der als gefürchteter Eroberer die Lande unsicher macht. Um seine Frau Mirena (Sarah Gadon), seinen Sohn Ingeras (Art Parkinson) und sein geliebtes Volk zu beschützen, lässt sich der junge Prinz auf eine uralte, mystische Macht ein und muss das wohl größtmögliche Opfer bringen, das von einem Menschen verlangt werden kann: seine Seele. Schließlich wird Vlad Tepes zum ersten Vampir, den die Menschheit je gekannt hat. Als Dracula bekämpft er seine Feinde und setzt alles daran, sein Land und seine Familie aus den Klauen des Sultans zu befreien. Während seine Lieben dem Tod entgehen, ist der Prinz fortan verflucht, als Toter unter den Lebenden zu weilen und seinen Blutdurst an den Kehlen der Menschen zu stillen...
Das nächste Film über die übermächtigen Blusauger. Eie neue Version der Geschichte um den ewigen Fürsten der Finsternis: Graf Dracula. Prinzpiell finde ich es ja immer etwas besser, wenn es in Vampir-Filmen etwas düsterer zugeht. Die Blutsauger sind für mich eher todbringende Romantiker mit Überbiss und animalisch, sexueller Ausstrahlung. Also nicht ganz die "Twilight"-Ecke. Demzufolge ist "Bram Stocker´s Dracula" von Francis Ford Coppola aus dem Jahre 1992 für mich bis heute, die beste Verfilmung der Roman-Vorlage. Tatsächlich ist Coppolas visuell beeindruckende Verfilmung ein sehr guter Gothic-Liebesfilm mit einem irre intensiv spielenden Gary Oldman. Er verkörperte seinen Vampir-Fürsten nicht als Monster, sondern als verletzlichen Verführer.
Das (für solche Filme) obligatorische Happy-End will für mich gar nicht so recht passen und es gibt sogar wieder einmal mehr eine das Publikum unverhohlen ansprechende und nicht wirklich augenzwinkernde Andeutung auf einen vielleicht kommenden zweiten Teil. Das hätte es nicht gebraucht.
Als Action Film taugt er aber alle Mal. Es gibt ein paar klasse Effekte zu bestaunen. Außer man hat den Trailer gesehen, dann gibt es auch von dieser Seite keine wirklichen Überraschungen. Ansonsten wird die Vorlage weitestgehend ignoriert, was aber letztlich auch nicht wirklich schlimm ist. Leider läßt der Film aber nicht viel Zeit für die Charaktere und hastet gerade in der zweiten Hälfte in viel zu schnellen Schritten voran. Da verstecken sich Tiefe und Anspruch dann doch irgendwann in der Fledermaushöhle.
"Dracula Untold" ist kein guter Dracula Film. Aber geschenkt. Es ist ein guter Actionfilm, der - von der schon so oft dagewesenen Story mal abegsehen - über die straffe Laufzeit von knapp 90 Minuten gut unterhalten kann - wenn man sich (wie so oft) darauf einlässt. Auch wenn für meinen Geschmack für einen "Dracula"-Film schlicht zuviel Action- und Fantasy Elemente vorhanden sind und zu wenig Horror und Drama.
6,5/10
Wieder einmal gibt es den Film auch in einer schicken und limitierten Sonderauflage im Steelbook zu kaufen:
7/10