http://www.imdb.com/title/tt2389182/
Der Familienvater Craig (Pat Healy) verliert seinen Job, ihm und seiner Familie droht die Zwangsräumung. Mit seinem Freund Vince (Ethan Embry) will er seinen Kummer in einer Bar in Alkohol ertränken. Die beiden werden jedoch von einem wohlhabenden Pärchen (David Koechner und Sara Paxton) beobachtet und zu Mutproben aufgefordert. Alles scheint recht harmlos und ein paar leicht verdiente Dollarscheine locken als Belohnung, doch dann wird aus dem Spiel blutiger Ernst. Wie weit werden Craig und Vince für das ihnen angebotene Geld gehen?
Was für eine bitterböse Satire! Hinter dem nicht sonderlich spektakulären Titel "Cheap Thrills" verbirgt
sich einer der überzeugendsten Geheimtipps der letzten Zeit.
Unterhaltsam, verstörend, sozialkritisch, aber im Endeffekt leider nicht
konsequent genug. "Cheap Thrills" scheut sich nicht, Szenen zu zeigen,
die in der Fülle nicht viele Filme bieten können oder wollen. Tatsächlich funktioniert der Film auf verschiedenen Ebenen. Das Thema "Käuflichkeit" (auch aus der Not heraus) ist dabei sicherlich eines der am besten verbreiteten
Themen in der heutigen Gesellschaft. So fängt man zwangsläufig bei jedem
Deal an, sich zu überlegen, welchen Preis man selbst für diese Aktion
hätte und warum Geld generell die Macht hat, Antrieb zu sein, um Dinge
zu tun, auf die man sonst im Leben nicht käme. Genau diese Prämisse steigert der Streifen ins Extreme und man wird mit
Szenen konfrontiert, die einen aufgrund ihrer überspitzten Momente
teilweise zum Lachen bringen, während man sich im nächsten Augenblick
beinahe schon daran verschluckt. Spätestens gegen Ende erreicht der Film
in dieser Hinsicht seinen grotesken Höhepunkt, um mit einem bitterbösen
Schlusspunkt zu enden.
Das Zusammenspiel der vier Charaktere nimmt dabei schnell Fahrt auf und
entwickelt eine sehr ansehnliche Dynamik. Bis zu dem Punkt wirkten auf
mich auch noch Violet und Colin interessant. Was umtreibt sie? Was ist
ihr Ansinnen? Was ist der große Plan? Die Auflösung ist eine 2-sekündige
Szene an der Tür, die mich dann ernüchtert zurücklässt. Da war doch mehr
drin. Aber auch das lässt natürlich eine Deutung möglich und diese ist
nicht weniger sozialkritisch. Die Charakere sind wunderbar gewählt, auch
wenn gerade Craig und Vince mit zwei stärkeren Schauspielern sicherlich
noch mehr zu einem grandiosen Kammerspiel hätten beitragen können. Aber so bleibt "Cheap Thrills", was es ist: ein wunderbares Produkt
abseits des Mainstreams, welches Fragen aufwirft - positive wie
negative und unterm Strich einfach kurzweilig unterhält. Auch der Soundtrack ist mir äußerst positiv aufgefallen und passt in allen Szenen perfekt.
Auch wenn der letzte Drive zu
einem großen Film fehlt, "Cheap Thrills" ist ein richtiger Geheimtipp, der mich seit längerem
mal wieder überraschen konnte, trotz der simplen
Ausgangslage.
7,5/10
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