http://www.imdb.com/title/tt0299977/
China vor über 2.000 Jahren: Das Reich ist in sieben Teile gespalten. Krieg und Terror herrschen zwischen den einzelnen Königreichen. Weil der grausame König Qin (Chen Dao Ming) Kaiser werden und die vollkommene Macht an sich reißen will, trachten ihm seine Widersacher nach dem Leben. Qin liefert sich, vor allem mit den drei starken Gegnern Zerbrochenes Schwert (Tony Leung Chiu-Wai), Fliegender Schnee (Maggie Cheung Man-Yuk) und Weiter Himmel (Donnie Yen) erbitterte Schlachten. Doch selbst nach zehn Jahren des Kampfes kann er sie nicht besiegen, bis plötzlich der geheimnisvolle Namenlose (Jet Li) den Palast betritt und eine außergewöhnliche Geschichte erzählt...
Ein Wuxiafilm bestehend aus schönen Bildern, Musik und Menschen. Ein
Epos über asiatische Ethik und konfuzianische Philosophie. Wer diesen Film lieben und verstehen will, sollte
sich zuvor ein Bild der Lebensphilosophie und Mentalität der Ostasiaten machen. Es sind andere Wertmaßstäbe
und Vorstellungen von Ethik und Treue, die auf manche eventuell
sogar unverständlich wirken können. Denn selbst wenn "Hero" gar nichts zu erzählen hätte, wenn ihm sonst jeglicher
Inhalt fehlen würde, ja selbst dann wäre es ein sehenswerter Film. Er zelebriert die Schönheit der Bilder, entfaltet eine
fast schon perfekte Ästhetik und macht sich dadurch phasenweise
unangreifbar. Denn erzählerisch ist dies sicherlich nicht das Gelbe vom
Ei. Gerade gegen Ende hin geht "Hero" storytechnisch spürbar die Luft aus und lebt tatsächlich nur noch von seinen Bildern.
Zugegeben, die Handlung scheint eher dünn zu sein, aber nur auf den
ersten Blick. "Hero" erzählt eine durchaus
interessante Geschichte. Der Film besticht durch seine Ästhetik und Bildgewalt,
durch seine Gfühle. "Hero" erzählt seine Handlung und Denkensart durch
Farben und Formen, sowie durch zeitlupenartige Aufnahmen von langen
Blicken der Protagonisten, ihrer Kunst der Kalligrafie oder dem Kampf.
Dem Kampf kommt natürlich eine besondere Bedeutung zu. Auch hier fliegt
man durch die Lüfte und scheint nicht an die
Naturgesetze gebunden zu sein. Alles wirkt aber ungleich schöner,
bildgewaltiger und damit fast schon religiös. Sie sind einfach nur schön. Anders als bei banalen Darstellungen, wo der Kampf nur zum Schauwert
dient, agiert "Hero" auf ganz anderem Niveau. Es ist ein mentales Ringen, die
Kämpfe finden im Kopf statt, werden aber zugleich bildgewaltig und
erhaben dargestellt. Egal ob durch die musikalische Untermalung, den
Zeitlupenaufnahmen, Regentropfen oder der wunderschönen Natur Chinas.
Alles ist stimmig. Allein die Szene in
der sich die fallenden Blätter Rot wie das Blut färben... zum Niederknien.
Wo bei anderen Filmen eine tolle Optik oft das Sahnehäubchen auf
einer packenden Geschichte ist, da verhält sich dies bei "Hero"
genau andersherum. Dieser Film ist für das Auge gemacht, für die Sinne.
Ein Film, wie er sonst meist nur im Kopfkino läuft. Ein Film bei dem die
Realität der Schönheit weichen muss. Er will zum Gefühl werden, zum Kunstwerk... und in seinen
besten Momenten schafft er das ganz phänomenal. "Hero" ist für mich eines dieser Werke, bei dem ich weiß, warum es das Medium Film gibt - und warum ich es so sehr liebe.
9/10
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