http://www.imdb.com/title/tt0183790/
Seiner niederen Herkunft zum Trotz träumt William Thatcher (Heath Ledger) davon, einmal an einem großen Ritterturnier teilnehmen zu können. Leichter gesagt als getan, denn im 14. Jahrhundert ist es nur Männern von edlem Geblüt gestattet, den vornehmsten aller Wettkämpfe zu bestreiten. Doch als William eines Tages unverhofft in den Besitz einer strahlenden Rüstung gelangt, fordert er sein Schicksal heraus. Unter falschem Namen legt William auf dem Turnier-Parcours eine aufsehenerregende Siegesserie hin und avanciert zu einem Superstar seiner Zeit, der nicht nur das Herz der noblen Lady Jocelyn (Shannyn Sossamon) erobert, sondern auch die Massen begeistert. Bis seine Herkunft ihn einholt ...
Ritter, Raufereien, Romantik und Rockmusik - kann es denn überhaupt eine bessere Mischung geben? Kaum. "A Knight's Tale" macht in meinen Augen auch alles richtig. Es ist aber auch ein großartiges Setting: Mittelalter, mit einem modernen Touch aufgearbeitet, untermalt mit Songs von Queen ("We Will Rock You") oder Thin Lizzy ("The Boys Are Back In Town").
Die Turniere und der dort herrschende Tumult erinnern stark an
heutige Sportevents wie Footballspiele oder Boxkämpfe.
Heath Ledger wohl in einer seiner liebenswürdigsten Rollen als
naiver, idealistischer Träumer, der seine Chancen ergreift und vor
Problemen nicht davonläuft. Paul Bettany, der mich in so vielen seiner
Nebenrollen schon überzeugte und hier als Jeffrey Chaucer (wohl als eine
Art Parodie des realen Vorbilds) auftritt, der mit seiner Spielsucht zu
kämpfen hat und seine besondere Fähigkeit, schwülstige überdramatische
Reden zu schwingen, voll ausleben darf. James Purefoy als erhabener und
ehrbarer schwarzer Prinz von Wales Edward sowie Alan Tudyk und Mark Addy
als die loyalen Junker Wat und Roland und Rufus Sewell als Konkurrent
Graf Adhemar runden das Ganze ab. Zwar gibt es nur drei nennenswerte
Frauenrollen, die sind aber - für einen Mittelalterfilm unüblich -
ziemlich stark und emanzipiert dargestellt, wie man an der Schmiedin
Kate und Lady Jocelyn besonders sieht, die beide nicht gerade auf den
Mund gefallen sind.
Trotz des Humors, der aus Situationskomik, derben und ironischen
Sprüchen - alles hervorragend getimed - besteht, bleibt die (eigentlich altbackene)
Geschichte aber immer ernst, der Traum von Will "seine Sterne neu zu
ordnen" immer präsent. Das steigert sich natürlich zum Ende hin, das dem
deutschen Titel entsprechend schon sehr pathetisch wird. Hier
darf man keine historische Genauigkeit erwarten, dafür aber einen Sportfilm
eigener Art mit spitzenmäßigen Kostümen, mit dem Stil eines modernen
Märchens erzählt, der klar durch seine Atmosphäre
gewinnt, da die Darsteller selber wohl beim Dreh eine Menge Spaß hatten.
8/10
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