Sonntag, 9. November 2014

Compliance (2012)

http://www.imdb.com/title/tt1971352/

An einem besonders fordernden Arbeitstag erhält Sandra, die ohnehin gestresste Geschäftsführerin eines Fast-Food-Restaurants, einen Telefonanruf von einem Polizistin. Jener offenbart Sandra, dass die junge Kassiererin Becky einem Kunden Geld gestohlen hat. Ohne diese Behauptung zu hinterfragen, beordert Sandra die ahnungslose Becky in ihr Büro. Beeinflusst vom Polizisten am Telefon fängt Sandra mit der Befragung von Becky an. Es ist der Beginn eines Kreislaufes aus Verdächtigungen und Anschuldigungen mit dem einen Ziel: die systematische Demütigung von Becky.


Gerne werben Horror-Filme, Thriller oder Kriegsfilme, dass sie  "auf wahren Begebenheiten" beruhen. Die Tatsache, dass sich dies so ähnlich abgespielt haben soll - wobei der vorliegende Fall im Film tatsächlich sogar noch entschärft wurde (der wirkliche Tatbestand war angeblich wesentlich schlimmer), erscheint unvorstellbar und man fragt sich unwillkürlich, ob die handelenden Personen auch nur einen Funken gesunden Menschenverstand hatten.

Der Film ist irgendwo sichtlich konstruiert und betrachtet man die Story etwas genauer, so sind die Handlungen der Charaktere auch reichlich naiv. Ein Problem kommt schnell zum Nächsten, sodass das anfängliche Problem mit dem Diebstahl nur der Beginn einer langen Liste ist, die es zu lösen gilt. Es erscheint zu unglaubwürdig und zu übertrieben was hier gezeigt wird. Als dann andere Mitarbeiter und Personen von außerhalb mit in diese "Untersuchung" einbezogen und sie dadurch zusätzlich zu Opfern oder gar zu Mittätern werden gerät dann die Story ins völlige Abseits. Man fragt sich, warum jemand so etwas tut und warum er/sie nicht einmal das Hirn einschaltet und beginnen, Dinge zu hinterfragen. Und wo dann viele Thriller einfach draufhalten, zeigt der Film erstaunlich wenig von der Entblößung und sexuellen Erniedrigung des Opfers. So entstehen viele Bilder im Kopf und machen die Umstände noch schlimmer, noch unangenehmer, als sie ohnehin schon sind. Es ist ein sehr verstörender Film und sicher nichts für allzu zarte Gemüter. Oder für Logiker.

6,5/10

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen