http://www.imdb.com/title/tt0442933/
Der junge Held Beowulf steht Hrodgar, dem König der Dänen, im Kampf
gegen das trollähnliche Ungeheuer Grendel bei. Das angelsächsische
Gedicht, das der Geschichte zu Grunde liegt, gehört zu den ältesten
Schätzen der altenglischen Literatur. Nähere Infos zu dem Thema findet
man bei wikipedia.org. In grauer Vorzeit der Heldensagen stellt sich der
mächtige Krieger Beowulf dem Duell mit dem monströsen Dämon Grendel.
Der Sieg über ihn erregt den höllischen Zorn von Grendels
ruchlos-verführerischer Mutter, der für ihre Rache jedes Mittel recht
ist. Gewaltige Schlachtpanoramen, spektakuläre Kämpfe mit sagenhaften
Drachen, Verrat und Intrigen am Königshof, die urwüchsige Gier des
Menschen nach Reichtum und Macht – sie alle verwebt der
Oscar-preisgekrönte Regisseur Robert Zemeckis (“Forrest Gump”) zu einem
digital gefilmten und animierten Monumentalepos, das mit seinen
buchstäblich grenzenlosen Fantasy-Dimensionen alle bisherigen
Seherfahrungen in den Schatten stellt.
Robert Zemeckis' "Beowulf" ist - für einen ernsten computeranimierten Film - eine
durchaus positive Überraschung. Zwar sehen die Charaktere (gemessen an heutigen Maßstäben) eher nach Computerfiguren aus, bewegen sich hölzern (und das obwohl die Gesichter fast schon perfekt und echt aussehen) und ich denke noch heute, dass es mit klassischen Effekten und Darstellern aus Fleisch und Blut umso
vieles besser geworden wäre, doch die insgesamt guten Sprecherleistungen von u.a. Ray
Winstone, Anthony Hopkins und John Malkovich machten es mir möglich die Figuren so zu
akzeptieren und auch noch ernst zu nehmen. Vor allem jedoch stellte
ich erstaunt fest, dass sich hier jemand über die Story wirklich
Gedanken gemacht hat. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit in
diesem Genre und das weiß ich zu würdigen.
"Beowulf", das Gedicht, ist vor allem sprachgeschichtlich von
Interesse und für England von ideellem Wert. Die darin erzählte
Geschichte ist nichts als ein wenig originelles Heldenepos: Beowulf tötet das Monster
Grendel sowie dessen Mutter, wird König und erledigt später sogar noch einen Drachen.
Die filmische Umsetzung dieses Werks fällt, gerade weil sie sich nicht
zu eng an den Text hält, etwas interessanter aus. Bei näherer Betrachtung machen
die vielen Änderungen im Kontext des Gedichts durchaus Sinn und
verleihen der Geschichte und den Charakteren mehr Tiefe. Zemeckis' Film gibt nur teilweise den Text
wieder, erscheint vielmehr die Geschichte hinter der erzählten
Geschichte sein zu wollen. Schließlich mochte ich, dass tatsächlich auch
ein wenig altes English ins Drehbuch eingebaut wurde. Das passt. Aber das wohl hervorstechendste Merkmal sind und bleiben die grandiosen 3D-Effekte, die dann letztendlich jeden letzten Zweifler gebannt auf den Bildschirm starren lassen. Kein Film für Kinder (falls man dies aufgrund der Stilrichtung vermuten mag), aber eine spannende Unterhaltung für Erwachsene - wenn man sich darauf einlässt.
7/10
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