http://www.imdb.com/title/tt0112384/
Der NASA-Astronaut James A. Lovell (Tom Hanks)
muss eine wichtige Entscheidung treffen: Die usprüngliche Besatzung der
Apollo 13 muss aufgrund eines Krankheitsfalls ausgetauscht werden. Die
Wahl fällt auf ihn und seine zwei Kollegen, von denen aber ebenfalls
einer im Laufe der Vorbereitungen erkrankt. Lovell will sich dennoch die
Chance auf eine Mondlandung nicht entgehen lassen und so wird
kurzfristig John L. Swigert (Kevin Bacon)
mit an Bord geholt. Die Mission scheint auch weiterhin vom Pech
verfolgt zu sein, denn bereits beim Start des Raumfahrzeugs treten
Probleme auf: Ein Triebwerk versagt. Glücklicherweise kann der Ausfall
von den restlichen Antriebsraketen kompensiert und die Reise somit
fortgesetzt werden. Die ersten Tage in der Schwerelosigkeit verlaufen für Lovell und
seine zwei Mitstreiter ohne weitere Komplikationen. In der Zentrale der
NASA in Texas ist man zufrieden. Doch dann erreicht eine vielfach
zitierte Nachricht die Erde. Eine Explosion auf der Apollo 13 stellt die
Astronauten an Bord ebenso wie die Mitarbeiter der Weltraumbehörde vor
große Schwierigkeiten. Weil das Leben der Crew auf dem Spiel steht,
spielt die Landung auf dem Mond keine Rolle mehr. Ein waghalsiger Plan
soll die Astronauten retten und zurück auf die Erde bringen.
"Houston, wir haben ein Problem."
- Das sind wahrscheinlich die berühmtesten und meistzitierten Worte in
der Geschichte der bemannten Raumfahrt. Die Geschichte der Raumfahrt hatte für mich schon immer etwas
Faszinierendes an sich, es muss wirklich ein unheures Gefühl des
Aufbruchs und der neuen Möglichkeiten gewesen sein, als Ende der
sechziger Jahre zum ersten Mal ein Mensch den Mond betrat. Wie gern hätte ich diesen Moment miterlebt. "Apollo 13" fängt hier genau diesen Geist
der Ära ein. Doch es geht ja nicht um die erfolgreiche
11er-Mission (die auf dem Mond landete), sondern um die Alptraumtour mit der Unglückszahl 13 im
Namen. Damals interessierte sich schon wieder fast niemand mehr für die
Mondmission, zweimal ging sie ja reiblungslos über die Bühne, doch als
dann klar wurde, dass die drei Astronauten womöglich nicht mehr lebendig
auf die Erde zurückkehren, waren alle Augen auf das Trio gerichtet (man
merkt, der Film zeigt auch, wie die Geschehnisse von der
Weltöffentlichkeit wahrgenommen wurden).
Somit ist Ron Howards Film ein
für mich nahezu perfekt inzeniertes und packend gefilmtes, sowie emotional berührendes Raumfahrtdrama, dass ich mir immer wieder ansehen kann, ohne das es langweilig wird oder gar ausgelutscht wirkt. Tom Hanks als Jim Lovell und Ed Harris als
der leitende Flight Director Gene Kranz, der mit seinen NASA-Arbeitern
um das Leben der Astronauten kämpft, brillieren in ihren Rollen und spielen immer völlig überzeugend und - das ist das wichtigste: glaubhaft. Zwar nehme ich es dem Film
immer noch ein bisschen übel, dass Gary Sinise zu Beginn aus der
Mannschaft gekickt und durch Kevin Bacon ersetzt wird, doch so war es
auch in der Realität, für meinen persönlichen Geschmack hätte man
trotzdem die beiden Schauspieler tauschen können. Bacon bleibt auch der
Außenseiter im Team, die Show liefern Tom Hanks und Bill Paxton ab. Die
Kommunikation mit der Kontrollzentrale am Boden nimmt auch wichtigen
Raum ein, "Apollo 13" spart dabei auch nicht mit technischen Details,
die man womöglich nicht alle versteht. Über mangelnde Authentizität kann sich somit wohl
niemand beklagen, interessant sind auch die Zwischenschnitte auf die
Frau von Jim Lovell, die sich beispielsweise mit sensationslüsternen
Reportern auf ihrem Grundstück auseinandersetzen muss.
"Apollo 13" ist ein überzeugendes, großartiges und fesselndes
Raumfahrtabenteuer, dass durch die ausgezeichnete Technik und die
schauspielerischen Leistungen punkten kann. Die klaustrophobische Enge der Raumfähre, die Kälte des Alls, die mangelnde Energie... man sitzt einfach gefesselt vor dem Bildschirm. Bis zur
(und da verrät man ja nicht zu viel) Ankunft auf der Erde nimmt der Film einen mit in den Weltraum und
versetzt einen in die Lage der Astronauten der Apollo 13 im Jahr 1970.
9/10
Exklusiv bei zavvi.com gab es den Film im limitierten, schlichten und schicken Steelbook. Natürlich mit deutschem Ton an Bord.
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