Mittwoch, 26. November 2014

Apollo 13 (1995)

http://www.imdb.com/title/tt0112384/

Der NASA-Astronaut James A. Lovell (Tom Hanks) muss eine wichtige Entscheidung treffen: Die usprüngliche Besatzung der Apollo 13 muss aufgrund eines Krankheitsfalls ausgetauscht werden. Die Wahl fällt auf ihn und seine zwei Kollegen, von denen aber ebenfalls einer im Laufe der Vorbereitungen erkrankt. Lovell will sich dennoch die Chance auf eine Mondlandung nicht entgehen lassen und so wird kurzfristig John L. Swigert (Kevin Bacon) mit an Bord geholt. Die Mission scheint auch weiterhin vom Pech verfolgt zu sein, denn bereits beim Start des Raumfahrzeugs treten Probleme auf: Ein Triebwerk versagt. Glücklicherweise kann der Ausfall von den restlichen Antriebsraketen kompensiert und die Reise somit fortgesetzt werden. Die ersten Tage in der Schwerelosigkeit verlaufen für Lovell und seine zwei Mitstreiter ohne weitere Komplikationen. In der Zentrale der NASA in Texas ist man zufrieden. Doch dann erreicht eine vielfach zitierte Nachricht die Erde. Eine Explosion auf der Apollo 13 stellt die Astronauten an Bord ebenso wie die Mitarbeiter der Weltraumbehörde vor große Schwierigkeiten. Weil das Leben der Crew auf dem Spiel steht, spielt die Landung auf dem Mond keine Rolle mehr. Ein waghalsiger Plan soll die Astronauten retten und zurück auf die Erde bringen.

"Houston, wir haben ein Problem."
 - Das sind wahrscheinlich die berühmtesten und meistzitierten Worte in der Geschichte der bemannten Raumfahrt. Die Geschichte der Raumfahrt hatte für mich schon immer etwas Faszinierendes an sich, es muss wirklich ein unheures Gefühl des Aufbruchs und der neuen Möglichkeiten gewesen sein, als Ende der sechziger Jahre zum ersten Mal ein Mensch den Mond betrat. Wie gern hätte ich diesen Moment miterlebt. "Apollo 13" fängt hier genau diesen Geist der Ära ein. Doch es geht ja nicht um die erfolgreiche 11er-Mission (die auf dem Mond landete), sondern um die Alptraumtour mit der Unglückszahl 13 im Namen. Damals interessierte sich schon wieder fast niemand mehr für die Mondmission, zweimal ging sie ja reiblungslos über die Bühne, doch als dann klar wurde, dass die drei Astronauten womöglich nicht mehr lebendig auf die Erde zurückkehren, waren alle Augen auf das Trio gerichtet (man merkt, der Film zeigt auch, wie die Geschehnisse von der Weltöffentlichkeit wahrgenommen wurden).

Somit ist Ron Howards Film ein für mich nahezu perfekt inzeniertes und packend gefilmtes, sowie emotional berührendes Raumfahrtdrama, dass ich mir immer wieder ansehen kann, ohne das es langweilig wird oder gar ausgelutscht wirkt. Tom Hanks als Jim Lovell und Ed Harris als der leitende Flight Director Gene Kranz, der mit seinen NASA-Arbeitern um das Leben der Astronauten kämpft, brillieren in ihren Rollen und spielen immer völlig überzeugend und - das ist das wichtigste: glaubhaft. Zwar nehme ich es dem Film immer noch ein bisschen übel, dass Gary Sinise zu Beginn aus der Mannschaft gekickt und durch Kevin Bacon ersetzt wird, doch so war es auch in der Realität, für meinen persönlichen Geschmack hätte man trotzdem die beiden Schauspieler tauschen können. Bacon bleibt auch der Außenseiter im Team, die Show liefern Tom Hanks und Bill Paxton ab. Die Kommunikation mit der Kontrollzentrale am Boden nimmt auch wichtigen Raum ein, "Apollo 13" spart dabei auch nicht mit technischen Details, die man womöglich nicht alle versteht. Über mangelnde Authentizität kann sich somit wohl niemand beklagen, interessant sind auch die Zwischenschnitte auf die Frau von Jim Lovell, die sich beispielsweise mit sensationslüsternen Reportern auf ihrem Grundstück auseinandersetzen muss.

"Apollo 13" ist ein überzeugendes, großartiges und fesselndes Raumfahrtabenteuer, dass durch die ausgezeichnete Technik und die schauspielerischen Leistungen punkten kann. Die klaustrophobische Enge der Raumfähre, die Kälte des Alls, die mangelnde Energie... man sitzt einfach gefesselt vor dem Bildschirm. Bis zur (und da verrät man ja nicht zu viel) Ankunft auf der Erde nimmt der Film einen mit in den Weltraum und versetzt einen in die Lage der Astronauten der Apollo 13 im Jahr 1970.

9/10

Exklusiv bei zavvi.com gab es den Film im limitierten, schlichten und schicken Steelbook. Natürlich mit deutschem Ton an Bord.

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