http://www.imdb.com/title/tt0057115/
Im Zweiten Weltkrieg werden britische, amerikanische und französischer
Kriegsgefangene in ein großes Gefangenenlager zusammengelegt. Die Nazis
versprechen sich hiervon, die Insassen besser bewachen zu können. Sie
haben jedoch nicht damit gerechnet, daß die Aliierten sich auch hier
zusammentun und einen Fluchtplan schmieden. Zuerst sind es nur einzelne
Fluchtversuche, doch irgendwann wird daraus eine große Organisation, die
250 Gefangenen zur Flucht verhelfen will. Viele Experten werden
speziellen Jobs zugewiesen, so gibt es zum Beispiel einen, der für
gefälschte Ausweise zuständig ist, ein anderer muß Erde, die beim
Tunnelbau angefallen ist, unauffällig entsorgen. Doch ist es wirklich
möglich, einen Ausbruch in diesem großen Ausmaß überhaupt durchzuführen?
Ein großer Klassiker des Films. Mit Steve McQueen, James Garner, Richard Attenborough, Charles
Bronson, Donald Pleasence und James Coburn wartet der Film mit einer
wirklichen Starbesetzung wie man sie (angesichts der zeitlichen Entstehung des Films) besser nicht hätte hinbekommen
können. Dabei gilt er wohl als Großvater des Gefängnisausbruch-Films,
als Vorlage für tausende andere, wie zum Beispiel "Die Verurteilten",
was man merkt wenn man sich daran erinnert, was der gute Andy Dufresne mit der Erde anstellt, als er
sie nach draußen auf den Hof trägt. Man könnte es als 1:1-Kopie
ansehen, eine Art der Hommage - und so etwas ist es letztendlich auch. Selbst Leslie Nielsen parodierte diese Szene in "Die nackte Kanone 33 1/3". Aber, wer kann's einem
verübeln, mit "Gesprengte Ketten" hat man hier wirklich ein Vorbild
geschaffen, das es verdient hat, dass weitere Generationen sich daran
orientieren. Zwar hat der Streifen mit beachtlichen 172 Minuten eine ordentliche Überlänge, jedoch merkt man diese eigentlich weniger, vielmehr tut es dem
Film in keinster Weise schlecht. Wie immer unter dem Gesichtspunkt, dass man sich darauf einlässt.
Der Streifen kommt zwar zu Beginn etwas
langsam in Fahrt, aber auch darüber kann man mit einem zugedrückten Auge
größtenteils hinwegsehen. Man glaubt anfänglich, man habe es mit einer Komödie zu tun, eine Art "M*A*S*H*" oder "Ein Käfig voller Helden", aber wenn man hinter die Kulisse schaut (und das Entstehungsjahr im Hinterkopf behält), dann fallen einem plötzlich ganz andere Dinge auf. Natürlich in erster Linie der Spaß, wenn der Genosse wegen der
fehlenden Latten unter seiner Matratze bis nach ganz unten durchbricht, aber auch Spannung, wenn alle Flüchtlinge auf einmal durch ein dummes Versehen von
den Wachen dabei erwischt werden, als sie ihre Körper gerade versuchen,
auch dem Tunnel zu quetschen, und letztendlich natürlich die Freude des Sieges, des Willens,
die man verspührt, wenn man das erste mal wieder richtige frische
(freie) Luft atmen und sich über den geglückten Ausbruch freuen darf. Aber auch Trauer, wenn man erfährt, was danach passiert.
Sicherlich sieht man "Gesprengte Ketten" an, dass er schon so einige
Jahre auf dem Buckel hat, jedoch lenkt das nicht davon ab, was ein
toller Film hier gezaubert wurde, der jede Menge Unterhaltung bietet und
auch nach mittlerweile über 50 Jahren immer noch vom Start weg
überzeugen kann. "Gesprengte Ketten". Viel wahrer hätte der Titel kaum ausfallen können.
8/10
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