http://www.imdb.com/title/tt0146838/
Als Star-Quarterback Cap Rooney (Dennis Quaid) durch einen schweren
Schlag spielunfähig wird, kommt ein junger, unbekannter Ersatzmann für
ihn ins Team. Der Neuling zeigt eine beeindruckende Leistung, und so muß
der gealterte Trainer Tony D’Amato (Al Pacino) seine Taktik neu
abstimmen. Auch Christina Pagniacci (Cameron Diaz), die neue Besitzerin
und Präsidentin des Teams, übt einigen Druck auf die Mannschaft aus, um
sich in einer von Männern dominierten Welt zu behaupten...
"Because in either game - life or football - the margin for error is so
small. I mean, one half a step too late or too early and you don't quite
make it. One half second too slow, too fast and you don't quite catch
it. The inches we need are everywhere around us."
Was könnte an einem Tag, an dem das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft stattfindet, besser passen, als ein Film über Sport. Über American Football, für mich einer der härtesten und kontaktfreudigsten Sportarten der Welt?
Es ist ein typischer Film von Oliver Stone, hart aber gerecht. Im Nachhinein
betrachtet fast schon eine Mischung aus Kriegs- und Gladiatorenfilm, der von Anfang an
mit unglaublicher Wucht aus dem Bildschirm springt und den Zuschauer
regelrecht überrennt. Dazu die hektisch geführten Dialoge, immer durch
Hintergrundmusik- oder geräusche fast kaum zu hören. Man freut sich über
jede Ruhepause, in der man mal kurz nach Luft schnappen kann. Aber
selbst diese anfänglich ruhigen Passagen laufen schnell mal aus dem
Ruder und enden oft genug in einem chaotischen Streit. All das macht "An jedem verdammten Sonntag" aus. Man ist immer hart am Zentrum des Geschehens, man fühlt die
Energie und Gewalt dieses Sports, man erlebt hautnah mit, was die
Spieler selbst erleben, ein Chaos aus Leibern, Schreien, Beleidigungen,
Schmerzen und Blut. Wir sehen die Spieler in den Pausen und nach dem
Spiel, am Tropf hängend, mit Schmerzmitteln ruhiggestellt.Eben all das, was man sonst so nie zu sehen bekommt.
Wie vom Regisseur wahrscheinlich beabsichtigt, ist dieser
intensiv-emotionale Einblick in die American-Football-Szene kurzum
gleichermaßen erschreckend wie faszinierend. Anhand eines Teams aus
Miami wird in dezenter Überlänge allerlei Schicksalswege und
Erfolg/Misserfolg-Optionen ins Visier genommen. Dabei zieht Stone formal
so gut wie alle Register, was Bildsprache, Schnittfolge, die Auswahl an
expliziten Szenen oder die Musikuntermalung angeht. Die Spielsequenzen
sind dementsprechend furios. Eine langsame Sogwirkung entsteht für den
Zuschauer, wenn der Weg durch die Endphase der Saison immer
dramatischere Züge annimmt. Gleichzeitig bleibt ein trauriger,
melancholischer Unterton ständig dabei, nachdem auch die Schattenseiten
dieses Profisports eindeutig gekennzeichnet werden. Diese
überschwängliche Vielfalt an unterschiedlichsten Eindrücken beeindruckt
bisweilen sehr.
Sowohl Al Pacino als auch Jamie
Foxx füllen die Zweckgemeinschaft des Coaches (Pacino) und Quarterbacks (Foxx) sehenswert mit Leben und Gefühl. Wie
klischeehaft oder symptomatisch u.a. diese beiden Typen diesen Sport
kennzeichnen, vermag ich nicht eindeutig zu
beurteilen. Doch es funktioniert für diesen Film sehr gut, genauso wie
die Nebenhandlungen in Sachen wirtschaftlicher Zukunftsschreibung des
Vereins oder die nicht zu unterschätzenden Gesundheitsrisiken des
Sports. Unbequem aber trotzdem sehr sehenswert.
8/10
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