Dienstag, 22. Juli 2014

[KINO] Transformers: Age Of Extinction - Transformers 4: Ära des Untergangs (2014)

http://www.imdb.com/title/tt2109248/

"Transformers 4: Ära des Untergangs" spielt vier Jahre nach der finalen Schlacht, die im vorhergehenden Film "Transformers 3" in Chicago stattfand. Autobots und Decepticons, die für die Zerstörung verantwortlich gemacht werden, sind von der Erde verschwunden und für viele nur noch eine beängstigende Erinnerung. Auch Cade Yeager (Mark Wahlberg), ein Erfinder, der mit seiner Tochter zurückgezogen in Texas lebt, weiß nicht, dass einige Wissenschaftler noch immer mit allen Mitteln versuchen, das Geheimnis der Transformers zu ergründen und für das Militär nutzbar zu machen. Als er eines Tages einen alten Truck zu ausschlachten auf seine Farm holt, erkennt er bald, dass dies einer der letzten verblieben Autobots ist. Gleichtzeitig schwebt die ahnungslose Menschheit in großer Gefahr, denn eine Armada des Bösen ist auf dem Weg zu Erde, mit einer neuen, noch gefährlicheren Waffe: den Dinobots - Mischwesen aus Auto und Dinosaurier-Roboter.

Michael Bay hat es wieder getan. Sonnenuntergang. Militär. Amerikanische Flagge. Am besten noch mit einem aus der Bodenperspektive gefilmten und unfassbar muskulösen Mark Wahlberg. Oder einem Titus Welliver. Oder einer Nicola Peltz, die auch schön ihren Hintern in viel zu kurzen Hot-Pants/Jeans raustrecken darf. Und dazwischen immer wieder Geballer, Explosionen und massive Roboteraction mit einigen - das muss man zugeben - richtig guten Shots und Zeitlupenaufnahmen. Eigentlich müsste das Erfolgsrezept der Vorgänger doch auch hier aufgehen? Müsste man meinen, aber hier mangelt es an allen Ecken und Enden. Darf man einen Film, der scheinbar aus vielen einzelnen Versatzstücken, beliebig austauschbaren und dazu noch recht blassen Figuren und zu 70% aus Zerstörungsorgie besteht, eigentlich noch 'Film' nennen?


Damit fängt es schon an: der Streifen hat eigentlich keine richtige Story - und wenn man doch so etwas wie eine Story hinter der blechernen Fassade zu erkennen vermag, dann fällt einem sofort auf, dass es an Substanz fehlt. Dazu kommt die derzeit allgegenwärtige Vater-(Teeny-)Tochter-Nummer, die schon seit Jahren keinen mehr hinter dem Ofen hervorlockt. 

Prinzipiell ist die Idee, den Film vier Jahre nach der völligen Verwüstung Chicagos in "Transformers 3" spielen zu lassen, völlig in Ordnung. Auch die Jagd auf alle verbliebenen Transformers, seien es nun Autobots oder Decepticons, durch eine Sondereinheit ist nicht schlecht, aber damit hat der Film auch schon das nächste Problem: zu viele Endgegner. Da ist die vorgenannte Spezieleinheit,  da ist Lockdown (Mark Ryan), da ist Galvatron (Frank Welker). Puh. Das ist irgendwann einfach zu viel und hat schon in "Spider-Man 3" und "The Amazing Spider-Man 2" für mich nicht funktioniert.

Ehrlicherweise muss man sagen: die CGI sehen (vor allem auch in 3D) bombastisch aus und machen eine Menge Spaß. Aber selbst mir wurde das irgendwann zu viel und vor allem zu fade. Da blickt man im Kino gelangweilt an die Decke, wenn sich Optimus Prime oder Bumblebee zum gefühlt tausendsten Mal mit einem weiteren Gegner prügelt. Dabei wird man zu Beginn des Films eigentlich gut abgeholt. Ein gemächlicher Einstieg, eine Vorstellung der Figuren, sogar noch halbwegs geschickt verknüpft. OK, Mark Wahlberg, den ich als Schauspieler sehr mag, einen Erfinder abzukaufen ist schon reichlich schwer, aber darüber kann ich ganz großzügig hinwegsehen. Stanley Tucci, den ich ebenfalls immer wieder gern sehe, ist auch noch gut und bringt mit seinem Charakterkopf noch ein wenig frischen Wind in die Geschichte. Titus Welliver darf einmal mehr den fiesen Kerl raushängen lassen. Das hat er drauf. Er macht eigentlich nichts anderes. Und das war es aber dann auch schon.


Positiv zu erwähnen ist, dass die Gagrate deutlich veringert wurde, auch wenn es noch einige (sogar für Lacher sorgende) Sprüche gibt (Hound, während er wild um sich schießt: "Ich bin eine Ballerina!") und der Film dadurch sogar etwas ernster wird. Auch der Soundtrack von Steve Jablonsky ist passend und vor allem fetzig. Trotzdem... man quält sich irgendwann durch den Film und schaut auf die Uhr und hofft, dass er irgendwann enden möge. Eine Straffung hätte dem Film nur gut getan. Dazu stellt der Film einen unfassbar-traurigen Rekord im Product-Placement auf, welches dem Zuschauer quasi ins Gesicht geklatscht und nie subtil oder unauffällig präsentiert wird. Hätte nur noch gefehlt, dass sie das Werbeprodukt direkt in die Kamera halten... ach halt. Das ist ja tatsächlich geschehen! Das ist einfach nur dreist.

Fazit: Dumm, dass das Überwältigungs-Konzept dieses Mal lediglich in den ersten 90 Minuten der unnötig langgezogenen Spieldauer von 166 Minuten aufgeht, weil es anschließend trotz Hongkong-Zerlegung und den monströsen Dinobots einfach keine Steigerung mehr gibt und die reichlich redundante Action trotz technisch perfektem 3D irgendwann eher anstrengt statt zu unterhalten. Mit 6 Punkten tue ich dem Film noch einen großen Gefallen.

6/10

Exklusiv bei der Drogeriekette Müller gibt es den Film in 3D im Steelbook. Bisher einzigartig:  die englische Tonspur liegt in Dolby ATMOS vor und sorgt für brachialen Sound.

Quellen
Inhaltsangabe: Paramount

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen