http://www.imdb.com/title/tt0066995/
Geheimagent ‘007’ James Bond (Sean Connery) spürt seinen Erzfeind Blofeld (Charles Gray)
auf, als dieser gerade dabei ist, sich einen perfekten Doppelgänger
schaffen zu lassen. Nach hartem Kampf befördert Bond den Superschurken
ins Schlammbad. Das ist Blofelds Ende (meint Bond). Anschließend
erwartet ‘M’ (Bernard Lee)
von seinem Spitzenmann ein Stück solider Alltagsarbeit, als er ihn
unter falscher Flagge auf internationale Diamantenschmuggler ansetzt.
Der Fall scheint fast unter Bonds Niveau zu liegen, lediglich die
aufregende Tiffany Case (Jill St. John),
an die er dabei in Amsterdam gerät, entspricht seinem Format. Die hart
gesottene Schöne ist ebenso attraktiv wie undurchsichtig, mit der
Haarfarbe scheint sie auch öfters die Fronten zu wechseln.
So also kehrt Ex-Bond Sean Connery noch ein letztes Mal zurück.
Und nachdem er am Anfang Katzenliebhaber und Erzfeind Blofeld nun endlich erlegt hat... ach nein, Halt! Der Kerl ist einfach
nicht totzukriegen! Aber dennoch darf sich Bond, so scheint es,
niederen Tätigkeiten widmen, denn es geht mal nicht um die
Weltherrschaft, sondern nur um ein paar gestohlene Diamanten. Gut, so harmlos die Ausgangssituation auch ist, umso spannender ist die
Story, die sich daraus ergibt. Aus meiner Sicht tut es dem Film gut,
dass Bond seinen Gegner am Anfang noch nicht kennt. Auch fällt mir auf, dass Diamantenfieber der bislang witzigste Teil der Reihe ist: beispielsweise ertrinkt Blofeld in einer Chemie-Suppe und wird damit
ironischerweise mit seinen eigenen Waffen geschlagen und die
Verfolgungsjagd durch Las Vegas ist aufgrund der völlig überforderten Polizisten
gestaltet sich auch durchaus spaßig.
Auch das Gespräch mit dem doppelten Blofeld ist eine witzige
Angelegenheit. Die Krönung sind aber die beiden verrückten und albernen
Auftragskiller und vor allem Bonds Flucht im Mondauto, dass er vorher
aus einem Fernsehstudio geklaut hat. Ein Schelm, wer böses denkt. Sehr positiv finde ich, dass der Film damit etwas realistischer ist. Die Vorgänger (zum Beispiel "You Only Live Twice") hatten meist übertriebene Sci-Fi- und
Action-Effekte, welche damals vermutlich auf der Höhe der Zeit waren,
heute aber eher etwas lächerlich wirken. Diesem Teil fehlen solche
Elemente zum größten Teil, sodass der Film für mich optisch etwas
aufgewertet wird. Zumindest gilt das für die ersten neunzig Minuten,
danach nehmen die albernen Effekte wieder zu.
Geblieben sind auch die riesigen technischen Applikationen (zum
Beispiel die Satellitensteuerung oder die Superlaser), die ebenfalls
etwas albern sind, aber, wie in den anderen älteren Filmen, den
besonderen Charme aus dieser Zeit und vor allem einen der vielen Teile der Bondfilme ausmachen, weswegen man sich den Superagenten eben auch gern ansieht. Die hiesige Story finde ich ganz nett, aber leider nicht außergewöhnlich. Leider ist
es letztendlich doch wieder die Untergrundorganisation "Spectre", die es zu bekämpfen gilt, aber
dadurch, dass dies erst am Ende klar wird und Bond immer wieder
erheiternde Gespräche mit ihrem Anführer führen darf, weil er mehrmals
gefangen genommen wird, geht das in Ordnung. Ich habe auch das Gefühl, dass Sean Connery etwas mehr Spaß an seiner Rolle als
Bond hatte als in seinem letzten Film, zumindest sieht er nicht mehr so
gelangweilt aus wie zuvor.
Alles in allem ein spannender Bond-Film mit Comedy-Elementen und ein
würdiger endgültiger Abschluss von Sean Connerys Karriere als Darsteller
des britischen Super-Agenten. Ab hier übernimmt Roger Moore in seinem ersten Auftritt, der klären soll, wen man leben oder besser sterben lassen soll.
7,5/10
Zum Jubiläum 2012 gab es eine tolle Box, die alle Filme (nur "Sag niemals Nie"
fehlt, da dieser Film nicht offiziell zur Reihe gehört) rund um den
Geheimagenten 007 enthält - es war sogar Platz für den zu dem Zeitpunkt
im Kino laufenden "Skyfall".
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