http://www.imdb.com/title/tt0075314/
Travis Bickle: ein Mann, der von seinen schweren Erlebnissen im
Vietnamkrieg vollkommen traumatisiert ist. Auch wenn er
nach außen hin nicht wirklich einen solchen Eindruck macht, so ist
dennoch ein Mann dem der Krieg hart zugesetzt hat und ihn vor allem in
stiller Einsamkeit versinken ließ. Er lebt in New York, einer der
größten Städte der Welt, und kann Tag für Tag einfach nicht fassen was
aus dieser Gesellschaft, aus der Stadt selbst, geworden ist.
Prostitution, Korruption, Drogen und Gewalt bestimmen die Stadt, sie
beginnen New York nach und nach wie ein dichtes Netz zu umschlingen.
Viele Menschen sehen zu, erkennen die tiefen Abgründe der Stadt und
bleiben trotz allem tatenlos. Doch ein Mann kämpft für seine Stadt, will
sie nicht im Stich lassen und versuchen seine innere Reinheit
wiederzuerlangen: Der Taxi Driver Travis. Er kutschiert diverse
zwielichtige Gestalten Nachts in seinem Taxi, ist so ganz nah dran an
den wiederlichen Schattenseiten der Stadt, muss ansehen das sogar
Kinderprostitution betrieben wird. Er will so nicht mehr leben, nicht in
so einem New York und unter solch einer Gesellschaft. Er erhebt sich
und sagt es ist genug, will einem 13 jährigen Mädchen aus den Fängen der
Prostitution helfen und so mit der "Reinigung" New Yorks beginnen.
Travis Bickle, der Mann der nicht die Augen verschloss sondern etwas
unternimmt, auch wenn ihm die Lage psychisch und seelisch schwer
zusetzt. Doch selbst wenn Travis erfolg haben sollte, er ist
paradoxerweise bereits selbst Teil dieser Gesellschaft geworden und so
scheint es eigentlich kein Entrinnen zu geben...
Mann muss schon sagen das dieser Film für ein Frühwerk von Martin
Scorsese einfach nur unglaublich stark ist und für einen solch frühen Film des
damals so jungen Regisseures fast schon zu gut. Es gibt Regisseure,
die in ihrer gesamten Karriere nicht einen Film drehten der eine solche
Intensität wie "Taxi Driver" erreicht. Martin Scorsese betrieb hier
Gesellschaftskritik, eine Milieustudie vom Feinsten und stellt Großstädte, hier vertreten von New York, als
das dar, was es in seiner tiefsten Schicht ist: eine Thematik die mit
ziemlicher Sicherheit immer Aktuell bleiben wird. "Taxi Driver"
hypnotisiert, saugt einen sofort in die Straßen New Yorks und man kann von Anfang an komplett in die Gesellschaft eintauchen
und die tiefsten Abgründe aus einer sicheren Distanz betrachten.
Die wunderbaren und perfekt eingesetzten Kamerafahrten, aber
auch die stilsichere Filmmusik tragen einen erheblichen Teil zur Klasse
dieses Filmes bei. Wer aber einfach nur bombastisch gut spielt ist Robert De
Niro als Travis Bickle, der Taxi Driver. Er verkörpert seinen Charakter perfekt;
jede Mimik, jede Bewegung jede noch so kleine
Kleinigkeit sitzt. Er erst gibt Bickles Charakterzüge, seinen
seelischen Schmerz durch den Vietnamkrieg und seinen Hass auf das, was
aus seinem geliebten New York geworden ist bravourös wieder. Vor allem die Schlußszene gehört zu den intensivsten, besten und eindringlichsten Szenen, die das Kino je hervorgebracht hat. Auch die Nebendarsteller liefern sehr gute Leistungen ab.
Jodie Foster zeigt das sie schon in jungen Jahren ein wahres Talent war
und einiges auf dem Kasten hatte. Selbst Harvey Keitels Nebenrolle war
spitze.
"Taxi Driver" ist ein vollkommen zeitloser Klassiker den
einfach jeder kennen muss. Allein durch die Figur des Travis Bickle, der für mich einer der besten
Filmcharakter ist. Er besitzt ebendas Potential und genügend Tiefe, sodass man sich
mühelos mit ihm identifizieren kann. Ein ganz starker Film von Martin Scorsese. Ein
Meisterwerk.
9/10
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen