Donnerstag, 24. Juli 2014

Dallas Buyers Club (2013)

http://www.imdb.com/title/tt0790636/

Wir schreiben das Jahr 1985: Ein Virus geistert durch die Gazetten wie ein Schreckgespenst und bringt Verwirrung, Hilflosigkeit, Leid und schließlich den Tod. Der Virus ist der HI-Virus, und er bringt die tödliche Krankheit Aids. Es ist eine Krankheit, die man im Volksmund zunächst als ‘Schwulenkrankheit’ bezeichnete, da sie in Homosexuellenkreisen weit verbreitet ist. Der Vollblut-Cowboy und Teilzeit-Elektriker Ron Woodroof (Matthew McConaughey) ist Homophobiker, der die Frauen ebenso liebt wie die Drogen. Als dem Elektriker die Diagnose Aids eröffnet wird, fällt er entsprechend aus allen Wolken. Die Ärzte geben ihm noch einen Monat zu leben. Da das einzig legale Medikament AZT Ron mehr schadet als nützt, sucht er nach anderen Wegen, die ihn jedoch in die Illegalität führen. Er importiert Medikamente aus dem Ausland, die bei seinen Leidensgenossen reißenden Absatz finden. Als Ron unter stillschweigender Billigung seiner Ärztin Dr. Eve Saks (Jennifer Garner) und mit dem ebenfalls kranken Rayon (Jared Leto) den sogenannten Dallas Buyers Club gründet, der schnell landesweit verstreute Vertretungen findet, gerät Ron mit der FDA (Food and Drug Administration) in Konflikt. Aber Ron sagt diesen Repressalien mit der gleichen Hartnäckigkeit den Kampf an wie seiner Krankheit.

Ein richtig ehrlicher Film, der sich auch traut von Tränendrüse herunterzugehen, um auch mal kritische Töne anschlagen zu können. Matthew McConaughey spielt den homophoben Cowboy namens Ron Woodroof, der wettet, Drogen konsumiert und ungeschützten Geschlechtsverkehr praktiziert. Nachdem er unerwartet zusammenbricht kommt er ins Krankenhaus, wo HIV bei ihm diagnostiziert wird. Er hat höchsten noch einen Monat. Ron, naiv wie er ist, glaubt davon kein Wort und ist auch der Meinung, dass die Diagnose ein Fehler sein muss, denn nur Homosexuelle bekommen HIV. Nach eigener Recherche erkennt er allerdings die bittere Wahrheit.


Das ist die ernste Grundsituation von Dallas Buyers Club, aber der Film kann noch viel mehr. Denn Ron Woodroof freundet sich relativ schnell mit AIDS-Kranken Rayon (dargestellt von Jared Leto) an. Rayon ist Transsexuell und an dieser Stelle greift der Streifen einen interessanten Aspekt auf. Ron entwickelt sich von der Homophobie zu einem Befürworter. So gibt es in der Mitte des Films eine Szene, indem er einen Mann zwingt sich zu entschuldigen, nachdem Rayon als "Schwuchtel" beschimpfte.

Außerdem erzählt der Film auch vom Kampf ums Überleben. Jon Woodroof beschafft sich nicht zugelassene Medikamente, die sein Leben erheblich verlängern. Schnell fällt ihm ein, dass er auch das Leben anderer HIV-Erkrankte verlängern kann. Er gründet den titelgebenden "Dallas Buyers Club", in dem sich Patienten unter einer Monatsgebühr selbst mit Medikamenten verarzten können, so schützt er sie vor dem Medikament AZT, mit dem in den US-Krankenhäusern experimentiert wird. Der Film ist somit auch eine nette kleine Anklage an die Pharmaindustrie, an die US- Politik seinerzeit und an diesen elenden bürokratischen Lobbyismus. Aber er ist auch ein Film voller Mut und Hoffnung.

Ich bin begeistert von "Dallas Buyers Club", denn er versucht nicht einfach nur auf die Tränendrüse zu drücken (im Gegenteil), sondern spricht viel mehr von einem Kampf gegen die Hoffnungslosigkeit. Jared Leto und Mathhew McConaughey verkörpern zudem die beiden Hauptcharaktere wunderbar. Matthew McConaugheys Leistung ist unglaublich, beinahe außergewöhnlich. Er spielt brilliant, er spielt um sein Leben in allen psychischen und physischen Facetten des Films und das ist berührend und prägend. Ein schöner filmischer Stil, atmosphärisch sehr dicht und eine Erzählweise, die ihre Dynamik gut dosiert und so wirklich zu überzeugen weiß. Ich bin beeindruckt.

8,5/10

In einer Sammlerdeition gibt es den Film inkl. eines informativen 12-seitigen Booklets auch im Mediabook, welches den Film auf BD und DVD beinhaltet. Einziges Manko dieser Edition: der FSK-Hinweis ist fest aufgedruckt...

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