http://www.imdb.com/title/tt0790636/
Wir schreiben das Jahr 1985: Ein Virus geistert durch die Gazetten
wie ein Schreckgespenst und bringt Verwirrung, Hilflosigkeit, Leid und
schließlich den Tod. Der Virus ist der HI-Virus, und er bringt die
tödliche Krankheit Aids. Es ist eine Krankheit, die man im Volksmund
zunächst als ‘Schwulenkrankheit’ bezeichnete, da sie in
Homosexuellenkreisen weit verbreitet ist. Der Vollblut-Cowboy und Teilzeit-Elektriker Ron Woodroof (Matthew McConaughey)
ist Homophobiker, der die Frauen ebenso liebt wie die Drogen. Als dem
Elektriker die Diagnose Aids eröffnet wird, fällt er entsprechend aus
allen Wolken. Die Ärzte geben ihm noch einen Monat zu leben. Da das
einzig legale Medikament AZT Ron mehr schadet als nützt, sucht er nach
anderen Wegen, die ihn jedoch in die Illegalität führen. Er importiert
Medikamente aus dem Ausland, die bei seinen Leidensgenossen reißenden
Absatz finden. Als Ron unter stillschweigender Billigung seiner Ärztin Dr. Eve Saks (Jennifer Garner) und mit dem ebenfalls kranken Rayon (Jared Leto)
den sogenannten Dallas Buyers Club gründet, der schnell landesweit
verstreute Vertretungen findet, gerät Ron mit der FDA (Food and Drug
Administration) in Konflikt. Aber Ron sagt diesen Repressalien mit der
gleichen Hartnäckigkeit den Kampf an wie seiner Krankheit.
Ein richtig ehrlicher Film, der sich auch traut von Tränendrüse
herunterzugehen, um auch mal kritische Töne anschlagen zu können.
Matthew McConaughey spielt den homophoben Cowboy namens Ron
Woodroof, der wettet, Drogen konsumiert und ungeschützten
Geschlechtsverkehr praktiziert. Nachdem er unerwartet zusammenbricht
kommt er ins Krankenhaus, wo HIV bei ihm diagnostiziert wird. Er hat
höchsten noch einen Monat. Ron, naiv wie er ist, glaubt davon kein Wort
und ist auch der Meinung, dass die Diagnose ein Fehler sein muss, denn
nur Homosexuelle bekommen HIV. Nach eigener Recherche erkennt er
allerdings die bittere Wahrheit.
Das ist die ernste Grundsituation von Dallas Buyers Club, aber der
Film kann noch viel mehr. Denn Ron Woodroof freundet sich relativ
schnell mit AIDS-Kranken Rayon (dargestellt von Jared Leto) an. Rayon
ist Transsexuell und an dieser Stelle greift der Streifen einen
interessanten Aspekt auf. Ron entwickelt sich von der Homophobie zu
einem Befürworter. So gibt es in der Mitte des Films eine Szene, indem
er einen Mann zwingt sich zu entschuldigen, nachdem Rayon als
"Schwuchtel" beschimpfte.
Außerdem erzählt der Film auch vom Kampf ums Überleben. Jon
Woodroof beschafft sich nicht zugelassene Medikamente, die sein Leben
erheblich verlängern. Schnell fällt ihm ein, dass er auch das Leben
anderer HIV-Erkrankte verlängern kann. Er gründet den titelgebenden "Dallas Buyers
Club", in dem sich Patienten unter einer Monatsgebühr selbst mit
Medikamenten verarzten können, so schützt er sie vor dem Medikament AZT,
mit dem in den US-Krankenhäusern experimentiert wird. Der Film ist somit auch eine nette kleine Anklage an die Pharmaindustrie, an die US- Politik
seinerzeit und an diesen elenden bürokratischen Lobbyismus. Aber er ist
auch ein Film voller Mut und Hoffnung.
Ich bin begeistert von "Dallas Buyers Club", denn er versucht nicht
einfach nur auf die Tränendrüse zu drücken (im Gegenteil), sondern spricht viel mehr
von einem Kampf gegen die Hoffnungslosigkeit.
Jared Leto und Mathhew McConaughey verkörpern zudem die beiden Hauptcharaktere wunderbar. Matthew McConaugheys Leistung ist unglaublich, beinahe außergewöhnlich. Er spielt brilliant, er spielt um sein Leben in allen
psychischen und physischen Facetten des Films und das ist berührend und
prägend. Ein schöner filmischer Stil, atmosphärisch sehr dicht und eine Erzählweise, die ihre Dynamik gut dosiert und so wirklich zu überzeugen weiß. Ich bin beeindruckt.
8,5/10
In einer Sammlerdeition gibt es den Film inkl. eines informativen 12-seitigen Booklets auch im Mediabook, welches den Film auf BD und DVD beinhaltet. Einziges Manko dieser Edition: der FSK-Hinweis ist fest aufgedruckt...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen