http://www.imdb.com/title/tt0059800/
Der skrupellose Mitarbeiter Largo (Adolfi Celi) der Verbrecherorganisation Spectre
stiehlt ein Natoflugzeug mit 2 Atombomben an Board. Spectre’s Forderung:
300 Millionen britische Pfund oder es werden 2 Großstädte der Welt von
ihnen vernichtet. Dem britischen Geheimdienst ist klar, für diesen
Auftrag kann es nur einen geben: 007! Doch die Zeit ist knapp, das
Ultimatum läuft in Kürze ab. Doch der frisch erhohlte James Bond folgt
einer Spur und reist auf die Bahamas, wo er auf die wunderschöne Domino
trifft...
"Feuerball" hat allgemein gesehen kein so hohes Ansehen, wie seine drei Vorgänger. Nach Gert Fröbe alias "Goldfinger" kann dieser einfach keine besseren
Akzente setzen, sei es storytechnisch oder in Bezug auf seinen
Antagonisten.
Letzteres mag vielleicht stimmen, denn Adolfi Celi ist,
bis auf seinen Charakterkopf und seine im Film vorherrschende Vorliebe für gefährliche Haie, nicht sonderlich
einprägsam. Macht aber rein gar nichts, ist der Rest doch zumindest spannend und mitreißend.
Zum allerersten Mal wagen sich hier die Macher für längere
Zeit unter Wasser. Vor der malerischen Kulisse der Bahamas muss Bond nun
nach gestohlenen Atomraketen suchen. Schon der Raub der Waffen ist
unglaublich spektakulär aber unaufgeregt gestaltet und in seiner Art
tatsächlich noch äußerst originell. Zwar entwirrt sich die Story relativ
langsam, doch ist diese fein konstruiert, mit allerlei seltsamen
Nebenfiguren, die allesamt in das Spiel des Raketendiebstahls verwickelt sind. Doch, obwohl dieser Film wie auch die Vorherigen für seine Zeit extrem
gute Action hat, so hapert es bei diesem Film mal so mächtig an der
Story bzw. deren Umsetzung: sie ist löchrig und man hat ständig das
Gefühl, wichtige Sachen verpasst zu haben. Bond ist aber immer noch ein Chauvinist erster Klasse, jedoch beschränkt sich sein diesbezügliches "Treiben" hier auf das erste Drittel des Filmes. Mittlerweile scheint sich bei ihm aber auch schon Routine eingestellt zu haben,
denn er spielt den Superagenten gut wie immer, seine
Darstellung allerdings wirkt schon ein wenig zu abgehoben.
Nachdem sein direkter Vorgänger "Goldfinger" auch noch etwas komödiantisch war, so ist "Feuerball" wieder gemäßigter, was Ton und
Klamauk-Einlagen betrifft. Natürlich treffen Bonds zynische Kommentare
immer noch ins Schwarze, dennoch wirkt sein neuester Auftritt reifer und wesentlich
ernster - wie schon in "Liebesgrüße aus Moskau".
Neben wiedergewonnener Ernsthaftigkeit tritt endlich nochmals die
geheimnisvolle Untergrundorganisation 'Spectre' aus dem Schatten hervor.
Eine Entwicklung, die ich eigentlich schon im Vorgänger "Goldfinger" erwartet
hatte, dessen Ausbleiben mich jedoch auch nicht enttäuschte.
Zusammen mit der Tiefsee als neuen Hintergrund entspinnt sich also ein
spannendes Katz- und Mausspiel, das Bond in bisher unbekannte Gefilde
führt.
So findet der Showdown komplett unter Wasser statt. Das kommt
dermaßen unerwartet, dass der Zuschauer sofort mitgerissen wird. Kein
lautes Actionfeuerwerk, keine Prügeleien - nur stille Messer- und
Harpunenangriffsgeschwader. Das hat was, macht Spaß, ist tatsächlich interessant und spannend, wobei mir die letzte, große Schlacht dann aber doch ein wenig lächerlich und vor allem langatmig vorkam (vor allem auch, weil trotz sichtbar eindringender Harpunen in allerlei menschliches Gewebe kaum oder nur selten Blut zu sehen ist).
Abseits des unüblichen Schauplatzes gibt es mit Claudine Auger als
Domino und Luciana Paluzzi als Fiona Volpe zwei äußerst interessante
Frauenfiguren auf beiden Seiten des Gesetzes. Auch optisch sind beide
wieder eine Augenweide und zeigen, dass Frauen damals
um ein Vielfaches mehr an natürlichem Sexappeal ausstrahlten, als
Hungerhaken heutzutage. "Feuerball" agiert für mich im guten Mittelfeld aller Sean Connery-Bonds, auch wenn das Jammern auf hohem Niveau ist.
7,5/10
Zum Jubiläum 2012 gab es eine tolle Box, die alle Filme (nur "Sag niemals Nie"
fehlt, da dieser Film nicht offiziell zur Reihe gehört) rund um den
Geheimagenten 007 enthält - es war sogar Platz für den zu dem Zeitpunkt
im Kino laufenden "Skyfall".
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