http://www.imdb.com/title/tt0062512/
Als amerikanische und russische Raumschiffe auf ungewöhnliche Weise
gekapert werden, verdächtigen Washington und Moskau sich gegenseitig.
Der britische Geheimdienst glaubt, es besser zu wissen, und so kommt
Agent 007 alias James Bond (Sean Connery)
zu einem neuen brisanten Auftrag. Zunächst täuscht er seinen Tod vor,
um sich nach Tokio abzusetzen. Dort bekommt er es mit den Damen Aki (Akiko Wakabayashi) und Mrs. Brandt (Karin Dor) zu tun bekommt. In Japans Geheimdienstchef ‘Tiger’ Tanaka (Tetsuro Tamba)
findet er einen Verbündeten, der ebenfalls mit allen Wassern gewaschen
ist. Es dauert nicht lange und sie finden heraus wer hinter all dem Übel
steckt: Schurke Blofeld (Donald Pleasence).
"Man lebt nur zweimal" führt Bond wieder einmal zurück in witzigere Gefilde.
Man hat langsam aber sicher das Gefühl, dass die Macher sich dachten "Wir machen einen ernsten Bondfilm und dann einen mit Klamauk". War "Feuerball" wieder eine einigermaßen gemäßigte Angelegenheit mit
weitaus mehr Hang zum Realismus, so wildert Sean Connerys fünfter Ausflug
als titelgebender Held doch eher im Phantastischen.
Bond verschlägt es nun erstmalig nach Asien. Dort bekommt er es mit
seinem größten Erzfeind zu tun, der nichts unversucht lässt die
Großstaaten aufeinander zu hetzen. "Man lebt nur zweimal" funktioniert auch prima als ironischer
Kommentar auf den Kalten Krieg, immerhin versucht Bonds Gegenspieler Blofeld Russland und
Amerika gegeneinander auszuspielen.
Das ist zu weiten Teilen natürlich eher naiv und kaum ausgereift,
zudem schreitet der Film schlussendlich sowieso auf ein sehr comichaftes
Finale hin. Die erste Hälfte des Films vergeht sehr zügig, vor allem weil die Story hier noch Zug hat. Aber wie schon "Thunderball" vor ihm, leidet auch dieser Film stark daran, dass er an einigen Stellen in der zweiten Hälfte einfach zu langgezogen ist.
Für mich ist aber Sean Connery als James Bond 007 immer am besten, wenn es halb-ernst zur Sache
geht. Etwa im Stile eines "Liebesgrüße aus Moskau" oder "Feuerball". "Man lebt nur zweimal" schlägt allerdings in dieselbe Kerbe wie der großartige"Goldfinger", steigert dies sogar noch um ein Vielfaches und verliert
sich dadurch aber auch beinahe in seiner überspitzten Darstellung des Bösewichts und
seines Plans.
Dennoch ist das japanische Setting vorzüglich. Zwar werden alle
bekannten Klischees aufgelistet, vom Sumoringer-Kampf bis hin zur asiatischen Gastlichkeit; dennoch: Spaß macht das Treiben trotzdem.
Eines mindert die Qualität des Films aber doch merklich und das ist
die Kung-Fu-Thematik, in der Bond als "Ninja" eher lächerlich wirkt und dieses "Wissen" am Ende noch nicht einmal einen nennenswerten Einfluss auf den Storyverlauf hat. Solange die Geschichte rund um verschwundene Raketen auf dem Boden
bleibt, ist der Zuschauer auch noch voll und ganz bei der Sache.
Sobald Blofeld jedoch in Erscheinung tritt, sein Plan offensichtlich
wird schleichen sich dann doch ein paar Längen ein. Connerys Charme,
der in solchen Situationen vortrefflich wirkt, kann dieses mal auch
nicht alles wieder herausreißen. Seine fünfte und zugleich vorletzte (ich zähle bewusst "Never say Never" nicht mit) Darstellung wirkt mittlerweile zu routiniert
und (man bekommt das Gefühl) auch gelangweilt.
Dafür wird man aber wieder einmal mit einem knalligen Finale belohnt, dass in seiner Größenordnung sogar beeindruckt und mitzureißen weiß. "Man lebt nur zweimal" muss zwangsläufig hinter seinen übergroßen
Vorgängern zurückbleiben, ist aber immer noch ein guter Vertreter der
Reihe.
7/10
Zum Jubiläum 2012 gab es eine tolle Box, die alle Filme (nur "Sag niemals Nie"
fehlt, da dieser Film nicht offiziell zur Reihe gehört) rund um den
Geheimagenten 007 enthält - es war sogar Platz für den zu dem Zeitpunkt
im Kino laufenden "Skyfall".
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