http://www.imdb.com/title/tt0411477/
Die ewige Waffenruhe zwischen unserer Welt und den unsichtbaren Gefilden
der fantastischen Unterwelt hat ein Ende. Die schlafende ‘goldene
Armee’ wurde von einem grausamen Herrscher der Finsternis, Prinz Nuada,
zu neuem Leben erweckt, und die einzige Chance der Menschheit stellt der
rot gehörnte Katzenfreund aus der Hölle dar. Gemeinsam mit seiner Feuer
beherrschenden Freundin Liz (Selma Blair), dem Tiefsee- Empathen Abe (Doug Jones) und dem Protoplasma-Seher Johann (John Alexander) stellt sich Hellboy (Ron Perlman)
den unheimlichen Kreaturen Nuadas entgegen. Mehrere mörderische
Zahnfeen, die Horde goldener Krieger, ein buchstäblicher Berg von einem
Monster, ein vieläugiger Engel des Todes und ein haushoher Krake sind
nur einige der unglaublichen Wesen, die Hellboy zu schaffen machen. Und
ganz nebenbei muss er sich auch noch um seine Beziehung zu Liz kümmern
und als Geschöpf und Außenseiter beider Welten seinen eigenen Weg
finden.
Regisseur Guillermo del Toro erzählt mit dem zweiten Teil "Die goldene Armee" die Geschichte um den Anti-Helden Hellboy nahtlos weiter. Im Vergleich zum ersten Teil merkt man hier das wesentlich höhere Budget, was dem Meister noch mehr Möglichkeiten zur Entfaltung allerlei phantastischer und teilweise unglaublicher Figuren gab. Ernsthaft: was del Toro so machnes Mal ersinnt geht über meine Phantasie weit hinaus - und das bewundere ich. Von der großen und sehr lauten Action mit 70 mal 70 goldenen
Kampfmaschinen bis zu klugen Spielereien um das Wesen von Maschinenwesen
und Puppen - alles ist dabei und wird liebevoll ausgereizt. Der Reichtum an fantastischen Kreaturen von kleinen bösen Zahnfeen bis zu gigantischen grünen Naturgöttern übertrifft
so manch anderen Fantasyfilm. In manch kleinem Detail und manch surrealen Bild verbirgt sich immer mal wieder eine
geniale Idee, die einen lächeln lässt.
"Hellboy II" ist eine rein an Unterhaltung orientierte Comic-Verfilmung, die ebenso
humoristisch-ironisch wie sympathisch ist. Auch bei dem Mexikaner
findet sich mal wieder die alte Prämisse, dass das Gute und das Böse
sich bedingen, so wie aus dem angreifenden Baumgott eine wunderschöne,
blühende Fauna wird, so sind der dunkle Elfenprinz und seine ungleich edelmütigere Schwester unteilbar miteinander verbunden. Überstrahlt wird das erzählerische Gerüst von der optischen Brillanz des Films und natürlich von der
zuvor angesprochenen unglaublichen Phantasie seines Regisseurs, so gehört der schaurig-schöne
orakelnde Engel des Todes, dessen Weissagung gerade hinsichtlich eines
dritten Teils der Hellboy-Saga von Relevanz sein könnte, zu einem der
faszinierendsten Geschöpfe des Films. Die Story ist somit eigentlich nichts gänzlich Neues, bietet aber eine kurzweilige Unterhaltung.
Dieser
grandiose Film mit seinen ebenso grandiosen Bildern und
Effekten ist eine gigantisch-gute Fortsetzung: selten sah man digitale Kreationen, die so sehr nach Dampf und Eisen rochen. Mit diesem Film, der zwar nicht mit dem unbestrittenen Meisterwerk "Pans Labyrinth" auf einer Stufe steht, aber dennoch im oberen Drittel der
Film-Liga spielt, hat Guillermo del Toro wieder mal eindrucksvoll
bewiesen, dass er zu den talentiertesten, weil künstlerisch
ausdrucksstärksten Regisseure der Gegenwart gehört und er bleibt Garant
für üppigen Augenschmaus sowie Phantastisches mit Verstand und Tiefe.
8,5/10
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