http://www.imdb.com/title/tt0060315/
Ein mexikanischer Mob foltert die Halbmexikanerin Maria (Loredana
Nusciak) und droht, sie zu hängen. Da erscheint plötzlich der wortkarge
Revolverheld Django (Franco Nero), der einen Sarg mit sich
herumschleift. Nachdem er sich der Banditen entledigt hat, kommt Django
mit Maria in die Stadt Nogales. Das Nest im amerikanisch-mexikanischen
Grenzgebiet ist Schauplatz eines blutigen Kleinkriegs zwischen dem
rassistischen Major Jackson (Eduardo Fajardo) und dem Revoluzzer-Ganoven
General Rodriguez (José Bódalo). Django gerät zwischen die Fronten,
aber das ist nur ein Nachteil für seine Kontrahenten. Die erfahren schon
bald leidvoll, was er in seinem Sarg mit sich trägt. Ein kleiner Tipp:
Es ist tödlich...
Nachdem in den kommenden Tagen "Django Unchained" seine Heimkinoauswertung erfährt, ist es eigentlich mal wieder Zeit für den Original-Django... Sergio Leone hatte im selben Jahr gerade seine Dollar-Trilogie beendet und damit den
Italo-Western auf eine nicht für möglich gehaltene hohe Ebene gehoben, da kam
Regisseur Sergio Corbucci und kreierte einen weiteren Meilenstein
des Western-Genres. Franco Nero spielt den namensgebenden Einzelgänger Django, der in eine kleine,
matschige Wüstenstadt kommt, um sich am Mörder seiner Frau zu rächen und auch
sonst ordentlich aufzuräumen. Die ganze Stadt wirkt dreckig und baufällig, die wenigen Menschen die dort noch leben, machen einen
mehr als erbärmlichen Eindruck und auch Django selbst ist alles andere
als der typische Westernheld... "Django" ist eben anders als die üblichen Western, der Film hat rein gar nichts mit
dem üblichen Westernimage zu tun.
Das
Corbuccis Film etwas schäbiger und roher wirkt als die von Leone macht auch
seinen Charme aus. Mit einer -
für damaligen Verhältnisse - ungewohnten Kompromisslosigkeit lässt Franco Nero das Bild des wortkargen Fremden
mit dem Sarg im Schlepptau auf den Zuschauer wirken. Corbucci serviert seinen sehr einfachen Plot unglaublich zielgerichtet und
mit einer wahnsinnigen Durchschlagskraft. Der Bodycount ist für eine
damaligen Produktion vermutlich einmalig, die expliziete Gewaltdarstellung ebenso. Vor allem die Ohrszene, die für Tarantino eine
grosse Inspiration für "Reservoir Dogs" war.
7,5/10
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