http://www.imdb.com/title/tt1300854/
Nach "Iron Man", "Iron Man 2" und dem allumfassenden Installment "The Avengers" ist es nun endlich Zeit für den dritten Teil um den narzistischen Playboy im Metallanzug. Schon vorab offenbarte der Teaser/Trailer einen sehr dramatischen, verzeifelten Unterton und lies hoffen; funktionierte diese Verzweiflung doch schon in "The Dark Knight Rises" wunderbar und überhaupt passt es ja auch irgendwie zum Thema Superheld.
Tony Stark (Robert Downey Jr.), der eben erst New York City von der
Zerstörung bewahrt hat, bekommt es mit einem Gegner zu tun, dessen
Reichweite keine Grenzen zu kennen scheint. Der Mandarin (Ben Kingsley),
Kopf der Terrororganisation "Die Zehn Ringe", zerstört das komplette
Leben des berühmten Tony Stark alias Iron Man. Dieser muss sich der
äußerst schwierigen Aufgabe stellen, seine Welt wieder in Ordnung zu
bringen und jene zu beschützen, die ihm am nächsten stehen - vor allem
seine große Liebe Pepper Potts (Gwyneth Paltrow). Einmal mehr sind dafür
sein ganzer Mut und all sein Können gefragt. Starks Lage ist allerdings
alles andere als aussichtsreich. Er steht mit dem Rücken zur Wand und
muss sich auf seine ureigensten Stärken zurückbesinnen: seinen
Einfallsreichtum sowie seine guten Instinkte. Schritt für Schritt kämpft
er sich vor, doch um dieses Mal zu gewinnen, muss er sich auch der
Frage stellen, die ihn schon lange beschäftigt: Macht ihn erst sein
Kampfanzug zum Helden oder ist er bereits ein Held, der lediglich einen
Kampfanzug trägt?
Und nun bin ich aus dem Kino gekommen und bin wieder einmal von einem Trailer ins Bockshorn gejagt worden. Grundsätzlich ist der dritte Teil ein grundsolides Blockbusterkino mit dem nötigen Witz und der angemessenen explosiven Action. Was hier aber wesentlich besser funktioniert als beispielsweise in Teil 2 ist die Story um den Gegner: den Mandarin. Der Zuschauer wird dabei mitten in die Geschichte geworfen, die der Protagnoist Tony Stark erzählt, nur um dann kurz inne zu halten und die Zeit um 13 Jahre zurück zu spulen, hier wird auch sehr geschickt der Bogen zu Teil 1 geschlagen, sodass die Trilogie, wenn man diese so nennen will, rund genug wird um mir zu gefallen. Tony ist allerdings längst nicht mehr der überhebliche Playboy, der er noch in den "Avengers" war, im Gegenteil: er leidet und wirkt beinahe gebrochen. Und gerade das verpasst dem Film den nötigen Anspruch und die nötige Glaubhaftigkeit, die für mich einen guten Superheldenfilm ausmacht. Das zwischendurch immer wieder Anspielungen auf die Geschehnisse in New York und die Figuren der Avengers, beispielsweise "Thor", kommen ist beinahe unvermeidlich.
Robert Downey Jr. macht seine Sache wie immer brillant. Ihm ist die
Rolle des narzisstischen Milliardärs einfach auf den Leib geschneidert.
Gwyneth Paltrow wird dieses mal mehr in die Action involviert und die
macht dabei wirklich eine gute Figur. Ben Kingsley hat wohl die
eigenartigste Rolle. Manche werden es toll finden, andere werden es
hassen. Aber vor allem Guy Pearce, den ich anfangs gar nicht erkannte, ist genau der richtige für seinen Job.
Ich fand gerade diesen Ansatz, sich mehr mit Tony Stark und seinen Dämonen zu beschäftigen, wahnsinnig interessant.
Einzig zum Punktabzug führt der vergleichsweise seltene Einsatz des Iron Man an sich, so kämpft Tony überwiegend ohne seinen Anzug, was mich ein wenig gestört hat. Aber das nur marginal. Der Score passt und untermalt das Gezeigte auch stimmig, teils mit fetziger Rockmusik, teils mit sehr ruhigen Passagen - eben äquivalent zur Szene. Gut.
Zum Geschehen im Film an sich oder gar zum Ende schreibe ich mal lieber nichts, das würde nur unnötig spoilern. Aber "Iron Man 3" ist definitiv den Gang ins Kino wert. Ein brillanter Superheldenfilm, der mich von Anfang bis Ende gefesselt und vollends überzeugt hat. Kleiner Tipp noch am Rande: der Nachspann bietet nach den Credits noch ein kleines Sahnehäubchen mit Bruce Banner und Tony Stark.
8/10
Bei zavvi UK gab es den Film in 4K von WALT DISNEY Studios Home Entertainment im limitierten Steelbook.
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