Managerin Rachel Phelps (Margaret Whitton) möchte, dass ihre Baseballmannschaft, die "Cleveland Indians", aufgelöst wird. Doch dafür muss das Team in der laufenden Saison den letzten Platz belegen - also kauft Rachel die größten Deppen der Liga und will so dafür sorgen, dass sie ein Spiel nach dem anderen verlieren. Der neue Trainer Lou Brown (James Gammon) muss sich mit sportlichen Nieten wie dem alternden Jake Taylor (Tom Berenger) oder dem kurzsichtigen Wild Thing (Charlie Sheen) herumplagen. Doch schon bald hat die bunte Truppe Phelbs' Plan durchschaut - dadurch erlangt sie die Motivation, die ihnen bisher gefehlt hat. Die Jungs legen eine Saison hin, über die noch lange geredet wird. Und die Wut der Managerin steigt und steigt...
Diese ist eine jener Komödien, die sich tief ins kulturelle Gedächtnis gegraben haben und dabei nie den Charme verlieren, mit dem sie einst ihr Publikum eroberten. David S. Wards Sportsatire entwirft das Bild einer Baseballmannschaft, die nicht aus Stars, sondern aus Verlierertypen und Exzentrikern besteht. Mit ironischem Unterton beginnt die Geschichte: Nach dem Tod des Teambesitzers erbt die intrigante Ex-Showtänzerin Rachel Phelps (Margaret Whitton) den Club und will das Team absichtlich ruinieren, um nach Miami umzusiedeln. Deshalb stellt sie das vermeintlich schlechteste Team zusammen - eine illustre Mischung aus Amateuren, Gescheiterten und Querköpfen, allen voran der Ex-Häftling Ricky "Wild Thing" Vaughn (Charlie Sheen), der exzentrische Powerhitter Pedro Cerrano (Dennis Haysbert), der smarte Veteran Jake Taylor (Tom Berenger) und der narzisstische Roger Dorn (Corbin Bernsen). Der Clou des Films ist, dass gerade dieses Team aus Außenseitern und Underdogs beginnt, die Liga aufzumischen und sich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich zusammenfindet. Die Story entwickelt eine ansteckende Dynamik, die von slapstickhaftem Witz und dem klugen Spiel mit Sportfilm-Klischees lebt.
Tom Berenger bringt als erfahrener Catcher Jake Taylor eine authentische Mischung aus Melancholie und Autorität auf den Platz, sein zurückhaltendes, aber warmherziges Spiel bildet das Rückgrat des Films. Charlie Sheen als Ricky "Wild Thing" Vaughn liefert nicht nur Kultmomente durch sein markantes Äußeres und die legendäre Brille, sondern überzeugt auch durch eine Präsenz, die zwischen jugendlicher Überheblichkeit und verletzlicher Lebenslust schwankt. Corbin Bernsen mimt den eitlem Third Baseman Roger Dorn mit komischem Understatement, während Wesley Snipes als quirliger Willie Mays Hayes für einige der charismatischsten Szenen sorgt und Dennis Haysbert als Pedro Cerrano der Comic-Relief-Figur erstaunliche Tiefe verleiht. Hervorzuheben ist auch Margaret Whitton als Rachel Phelps, die als Antagonistin mit viel Spielfreude und bösem Humor agiert und so der Handlung zusätzliche Würze verleiht. Der Film glänzt durch die chemische Energie seines Ensembles, die feine Balance zwischen Komik und Sportlichkeit und den liebevollen Blick auf Baseball als Spiegel der amerikanischen Seele. David S. Ward gelingt das Kunststück, mit klassischen Versatzstücken ein Werk voller Esprit zu schaffen, das stets nah an seinen Figuren bleibt und die Zuneigung zum Team mit jeder Szene spürbar macht. Wer eine Komödie sucht, die über Pointen hinausgeht und zugleich die Underdog-Story mit viel Herz und slapstickhaftem Humor neu belebt, der findet in "Die Indianer von Cleveland" einen modernen Klassiker, der in jeder Szene beweist, dass Verlierertypen manchmal einfach nur den richtigen Moment brauchen - und das Publikum jubelt mit.


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