Hausmeister Winston Gooze (Peter Dinklage), der mit jeder Menge Problemen zu kämpfen hat, wird eines Tages in ein Fass voller Giftmüll gestoßen. Dadurch verwandelt er sich in eine mutierte Kreatur und verfügt fortan über übermenschliche Kräfte. Doch nun muss er vom Ausgestoßenen zum Helden werden, um seinen Sohn Wade (Jacob Tremblay), seine Freunde und seine Stadt vor Korruption und Gier zu retten. Dabei stehen ihm einige fiese Gestalten im Weg, allen voran sein ehemaliger Chef, der schmierige Industrialist Bob Garbinger (Kevin Bacon), sowie dessen widerlicher Bruder Fritz (Elijah Wood).
Das bereits 2023 abgedrehte Reboot des Klassikers "The Toxic Avenger" aus dem Jahr 1984 ist das im Grunde erhoffte überdrehte, liebevoll respektlose Remake, welches mit einer spürbaren Begeisterung ins neue Jahrzehnt schwappt und dabei die anarchische Energie des Originals nicht nur einfängt, sondern gekonnt weiterdreht. Dabei bleibt er zwar in Bezug auf Anarchie und Over-the-top-Momenten zwar etwas zahmer als die 4 Toxie-Filme, bietet aber dem Zuschauer dennoch das wunderbare Gefühl der alten Troma-Produktionen. Im Zentrum steht Peter Dinklage als Winston Gooze, ein tragikomischer Loser, der durch eine toxische Mutation zum grotesk-entstellten, aber liebenswerten Antihelden (mit Luisa Guerreiro im Anzug und Dinklages Stimme) mutiert. Dinklage spielt diese Rolle mit beispielloser Hingabe - er ist sowohl das emotionale wie das komische Herzstück des Films und balanciert echtes Drama mit wildem Slapstick und groteskem Körpereinsatz.
Doch auch das restliche Star-Ensemble hebt die Neuinterpretation weit über das eigentlich zu erwartende B-Movie-Format hinaus: Kevin Bacon gibt als hemmungslos böser CEO Bob Garbinger einen herrlich überzeichneten Schurken, Elijah Wood zelebriert als abgedrehter Nebencharakter den Trash-Charme mit sichtbarem Vergnügen, Taylour Paige überzeugt als toughe Whistleblowerin, während Jacob Tremblay als verzweifelter Stiefsohn die nötige Erdung inmitten des Splatter-Chaos bringt. Regisseur Macon Blair liefert eine wilde Melange aus Grindhouse, Slapstick, Horror und Superhelden-Ironie und zollt dabei dem Troma-Mythos ("St. Roma Village") seinen verdienten Tribut: Die praktischen Effekte sind blutig, enthusiastisch übertrieben und oft mit einem Augenzwinkern inszeniert, das jedem Fan der Vorlage ein Lächeln entlockt, wohingegen geschickt eingesetzte CGI-Elemente das Oldschool-Gemetzel auf moderne Weise ergänzen - auch wenn man oft das Gefühl hat, dass die Macher im entscheidenden Augenblick nicht mehr den Mumm hatten, die Kamera draufzuhalten.



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