Freitag, 31. Mai 2024

Triple Threat (2019)

https://www.imdb.com/title/tt6643972/

Ein Söldner-Kartell nimmt die Tochter eines Milliardärs ins Visier, die dem organisierten Verbrechen den Kampf angesagt hat. Bei einer von Söldneranführer Collins (Scott Adkins) ausgeführten Attacke scheint es schon um sie geschehen, da verhindern drei Martial-Arts-Kämpfer (Tony Jaa, Tiger Chen und Iko Uwais) ihren sicheren Tod und beschützen sie fortan vor den Schergen. Zahlenmäßig weit unterlegen und unorganisiert stehen die Jungs auch noch vor einem anderen, weitaus gravierenderem Problem: Sie haben alle miteinander noch eine Rechnung offen...

Seit Tony Jaa 2003 seinen Weg in den amerikanischen Mainstream gefunden hat, ist er der Vorbote der Rückkehr des Kampfkunstfilms. Die "Ong-Bak"-Trilogie hat den Weg für die "The Raid"-Filme, die "Ip Man"-Reihe und die überaus kreativen Kämpfe in "Upgrade" geebnet. Und nachdem sie mehr als ein Jahrzehnt lang auf ihre Weise das Spiel verändert haben, macht es nur Sinn, die thailändischen und indonesischen Könige der Kampfkunst in ihrem eigenen Vehikel zu kombinieren. Die titelgebende "Triple Threat" des Films kommt während einer "humanitären Mission" zusammen, die völlig schiefgelaufen ist und größtenteils trifft das Ensemble seine Actionfilm-Archetypen wirklich gut und gibt das gewisse Extra, um so viele dieser Guten und Bösen sehr fesselnd zu machen. Die Chemie zwischen Jaa und Chen ist geradezu ansteckend. Als Jade hinzukommt, passen sich die beiden Stars mühelos der neuen Dynamik an. Es ist erfrischend, das ganze Klischee des Herabwürdigens des neuen Mädchens wegzulassen und Xian einfach direkt in die Kampfmannschaft aufzunehmen. Jaa bekommt sogar ein paar Minuten, um sein komödiantisches Talent zu zeigen, indem er inmitten des ganzen Chaos so tut, als wäre er ein Koch. 

Aber man sollte sich nichts vormachen: Dies ist ein Tony Jaa-Film, und die offensichtlichste Frage für jeden, der sich für diesen Streifen interessiert, ist doch, wie die Action und die Fights sind? Nun - sie sind fast immer kreativ und knallhart. Die von Stunt-Veteran Tim Man choreografierten Nahkämpfe geben der Besetzung so viele Gelegenheiten, zu zeigen, wie unglaublich talentiert sie sind. Leider kann man das nicht sagen, wenn Waffen im Mittelpunkt eines Kampfes stehen. In dieser Welt hassen Kugeln Charaktere, die keine Sprachrollen haben, aber sobald Charaktere von Bedeutung vor eine Waffe treten, egal wie nah sie sind, sind sie unmöglich zu treffen. Leider werden solche Fehler zu einem wiederkehrenden Thema in "Triple Threat". Als Actionfilm ist er durchaus brauchbar, aber die Erzählweise des Films ist irgendwie altbacken und wird zudem durch ein Dutzend kleiner Schnitte dezimiert. Der zum Regisseur gewordene Stuntman Jesse V. Johnson kann einen Kampf mit bemerkenswerter Schnelligkeit und Spannung filmen, aber es gibt genug kleine Momente fehlender Kontinuität oder ungeschickter Schnittarbeit, die es schwer machen, in dieser schnelllebigen Welt den Überblick zu behalten.

Das Drehbuch (geschrieben von Joey O’Bryan, Fangjin Song und Paul Staheli) tut dem Film auch keinen Gefallen, denn das Trio bläst das ohnehin schon verworrene Drehbuch mit einer Schar unnötiger Charaktere auf. So wunderbar Uwais als Actionstar auch ist, seine Anwesenheit wirkt überflüssig: Der Film hätte genauso gut als "Double Threat" funktionieren können und hätte nichts verloren. Unterm Strich hätte der Film ein schlankes, szenenreiches Actionvehikel, das den Fokus auf die herausragenden Kämpfe legt, die alle sehen wollen, werden können. In Wahrheit kommt er nicht im Ansatz an die großen Vertreter des Genres heran.

6/10

Quellen:
Inhaltsangabe:
 Koch Media
Poster/Artwork
Aurora Alliance Films/Hamilton Entertainment

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