Einige Tage nach Weihnachten machen sich die schwedisch-norwegischen Halbschwestern Ida (Moa Gammel) und Tuva (Madeleine Martin) auf den Weg zu einem Wintertauchgang in einem abgelegenen Teil der norwegischen Küste. Gegen Ende des Tauchgangs schließt ein Steinschlag Tuva unter Wasser ein. Als Ida auftaucht, um um Hilfe zu rufen, entdeckt sie, dass der Steinschlag auch über Wasser einschlug und ihre Ausrüstung, Telefone und Autoschlüssel vergraben hat. Sie sind von jeder Möglichkeit einer Rettung von außen abgeschnitten. Während sich ein hektischer Wettlauf ums Überleben entfaltet, wird Ida auf die ultimative Probe gestellt.
Der Unterschied zwischen einem Survival-Horror und einem Survival-Thriller ist einfach: Gehen diejenigen, die in Gefahr sind, gegeneinander an? Das macht den einfachen und (im positiven Sinne) stressigen "Breaking Surface" zu einem perfekten Survival-Thriller. Zwei Schwestern, die eine ist am Grund eines norwegischen Fjords unter einem umgestürzten Felsbrocken gefangen, die andere versucht verzweifelt, sie herauszuholen, bevor die Luft in ihren Tauchflaschen erschöpft ist. Es ist die schlichte Eleganz, gepaart mit der Verzweiflung ihrer Geschwister, die die Gefahr und den Willen des Publikums steigert, ihnen zu helfen, aus einer scheinbar fast unmöglichen Situation herauszukommen. Natürlich ist die gefangene Schwester Tuva (Madeleine Martin) die erfahrenere der beiden, eine professionelle Taucherin, die über Weihnachten hier bleibt, während ihre Schwester Ida (Moa Gammel) über Weihnachten das Haus der Familie besucht. Sie ist auf dem Weg in buchstäblich wärmere Gewässer, weg von der Beseitigung von Trümmern rund um die Propeller von Tankern, während Ida nach einer Pause von ihrer scheiternden Ehe sucht. Sie trägt immer noch mehr als nur ein bisschen Ballast von einem Schwimmtraining in ihrer Kindheit mit sich herum, das Tuva fast das Leben gekostet hätte (die erste einer Reihe von spannungsgeladenen Sequenzen, bevor die wahre Krise ausbricht).
Es ist eine so einfache Gleichung, und jeder Moment ist perfekt abgestimmt: Alles ergibt einen einfachen, lyrischen Sinn. Es handelt sich um ein schlankes, effektives Filmemachen von Autor/Regisseur Joachim Hedén, das sich genau so abspielt, wie man es sich vorstellt, wobei jedes Mal, wenn ein Seitenblick auf einen wackeligen Felsen oder die Luftblase in einem versunkenen Tunnel geworfen wird, ein kleiner Schauer der freudigen Erkenntnis zulässt. Hier gibt es kein einziges Einzelbild, und die Kameraleute Anna Patarakina und Eric Börjeson fangen die kühle Angst in jeder wunderschönen Aufnahme ein, in einer Landschaft aus Schiefergrau, durchtränkt von stählernem Blau und düsteren, dunklen Tiefen. Sogar die Lage macht einen perfekten, strukturierten Sinn. Man hat nie das Gefühl, dass sich die Schwestern irgendwo in einem Tauchbecken befinden: Stattdessen fühlen sich der Fjord und seine Ufer wie ein einziger, einheitlicher Ort an. Wenn Ida also vom Ufer zum Meeresboden geht, ist noch mehr Luft verschwunden, und die Uhr tickt. In einem Genre, das so sehr von Hai-Angriffen dominiert wird (nicht, dass an "47 Meters Down" irgendetwas auszusetzen wäre, abgesehen von der absurden Fortsetzung), ist es eine willkommene Erleichterung, die Unterwasserwelt die ganze nervenaufreibende Arbeit erledigen zu lassen. "Breaking Surface" ist ein unterhaltsamer, spannender Katastrophenfilm im intimen Maßstab.
7/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Koch Media
Poster/Artwork: Way Feature Films/Film i Skåne/Weggefilms
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