Die brillante Datenanalystin Atlas Shepherd (Jennifer Lopez) ist eine Misanthropin. Doch nicht nur Menschen, sondern auch Künstlicher Intelligenz misstraut sie völlig. Seit Jahren macht sie schließlich Jagd auf die KI Harlan (Simu Liu), die einst beinahe die ganze Menschheit ausgelöscht hat. Als sie sich auf eine Mission begibt, um den rebellischen Roboter zu fangen, endet diese im Fiasko und Atlas strandet auf einem fremden und lebensfeindlichen Planeten. Um dort zu überleben, bleibt Atlas nichts anderes übrig, als ausgerechnet einer KI zu vertrauen. Denn nur gemeinsam mit der KI Smith kann sie dem gefährlichen Ort entfliehen. Dabei steht mehr als ihr Leben auf dem Spiel. Es geht um die Zukunft der Menschheit. Denn Harlan macht sich daran, seinen Plan von einst nun endgültig zu Ende zu bringen, und alles menschliche Leben auszulöschen...
Während George Millers bombastisches "Mad Max"-Prequel "Furiosa" die Zuschauer vor die große Leinwand drängt, hat Netflix etwas für die Mensche, die lieber zu Hause bleiben im Angebot: das Science-Fiction-Abenteuer "Atlas" mit Jennifer Lopez in der Hauptrolle, und es ist genau die Art des großen, dummen, ironiefreien B-Movies, der im Kino vor etwas zwei Jahrzehnten Premiere gefeirt hätte. Und das ist vielleicht auch die beste Art, diesen Film so zu sehen: als wissender Nostalgie-Köder, der diejenigen ansprechen soll, die lieber zurück als nach vorne blicken, ein Art Eintauchen in die frühen 2000er-Jahre. Wenn nur die Beteiligten von "Atlas" es so sehen würden, dann gäbe es vielleicht auch mehr Spaß an diesem Film. Aber wie bei vielen anderen Filmen des Streamingdienstanbieters - seinen eher blassen Versuchen, mit den großen Jungs zu konkurrieren - ist alles zu synthetisch und ernst, um auch nur annähernd Selbstbewusstsein zu besitzen.
Für die Hauptdarstellerin Jennifer Lopez, die eigentlich eine Schauspielerin, ist, mit der man immer etwas anfangen konnte. Doch ihre Erfolge werden spärlicher, ihr Leistung rarer. Mit diesem Film begibt sie sich auf der Action-Spur, dieses Mal mit einem zusätzlichen Science-Fiction-Anteil, etwas Neues für den Star, aber dennoch etwas, das sich wie eine etwas unangenehme Diskrepanz anfühlt. Als nervöser, menschenfeindlicher Datenanalyst Atlas Shepherd kommt sich Lopez wie eine seltsame Wahl vor, die den Zuschauer als jemand, die ihre Tage damit verbringt, Kaffee in einem Tech-Silo in sich zu schütten, der Welt den den Rücken zugewandt hat und deren Frisur und Make-up immer tadellos ist, nie ganz überzeugen kann. Ihre Argumentation ist zumindest verständlich, da sie als Kind zusammen mit einem Roboter namens Harlan (Simu Liu, der Vollgas gibt) aufwuchs, der dann zum ersten "KI-Terroristen" der Welt wurde und einen tödlichen Krieg zwischen Mensch und Maschine auslöste, bevor er auf einen anderen Planeten flüchtete. Fast drei Jahrzehnte später wird eine Mission gestartet, um ihn zu fangen (angeführt von einem ziemlich gelangweilten Mark Strong und Sterling K. Brown), mit Atlas als Begleiterin. Natürlich geht alles schief und sie ist gezwungen, die Actionheldin zu spielen und sich mit genau der künstlichen Intelligenz zusammenzutun, die sie mittlerweile verachtet.5,5/10
Quellen:
Inhaltsangabe: Netflix
Poster/Artwork: Netflix
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