Sonntag, 1. September 2019

Pig Farm Massacre - Slaughterhouse (1987)

https://www.imdb.com/title/tt0093990/

Moderne Schlachthöfe und skrupellose Geschäftsmänner, wie Murdock und Sanford, sind Lester (Don Barrett) schon lange ein Dorn im Auge. Nun will die Stadt Lakeside auch sein altes, heruntergekommenes Schlachthaus konfiszieren, da er nicht mehr in der Lage ist, seiner Steuerpflicht nachzukommen. Aus Hass töten Lester und sein zurückgebliebener Sohn Buddy (Joe Barton) nacheinander alle involvierten Mitglieder. Auch potentielle Zeugen werden beseitigt, wie eine Gruppe von ahnungslosen Jugendlichen, die sich dort zufällig aufhält...

Die 80er-Jahre waren ein Paradies für alle Fans des Slashers. Gleichzeitig waren sie jedoch auch ein Fundus an abstrakten, abstrusen und immer bescheuerteren Ideen. Der amerikanische Slasher der 80er Jahre hat vor keiner noch so sinnlosen oder lächerlichen Prämisse halt gemacht. Hauptsache ein weiterer Kassenhit, am besten gleich ein ganzes Franchise war geboren. Und wenn nicht? Dann wird sich das Ding schon in den Videotheken absetzen lassen. Insbesondere deshalb ist "Slaughterhouse" ein perfektes Beispiel für den Genreprozess der glorreichen 80er. Das Grundprinzip ist bekannt. Ein böser Killer metzelt sündige Teenager ab. Die Variation? Der Killer grunzt, ist strohdumm und kuschelt gerne mit Schweinen. Fertig ist ein neuer Film. Das Drehbuch von Regisseur Rick Roessler legt nie einen Schwerpunkt auf Charakterentwicklung. Völlig beliebig austauschbar sind die Jungdarsteller, die im Vergleich zu anderen Slashern nicht mal besonders schick im Kameralicht ausschauen. Der Großteil der Darsteller hatte hier den ersten und letzten Auftritt im Filmbusiness, wie auch der Regisseur.

Die Sozialkritik von "Slaughterhouse" ist dreist aber auch würdigend vom "Texas Chainsaw Massacre" abgekupfert. Generell bedient sich Roessler häufig an seinem scheinbar großen Vorbild. Doch während das "Texas Chainsaw Massacre" völlig humorlos daher kommt, wandert "Slaughterhouse" zwischen düsterer Ernsthaftigkeit, vor allem in den Mordszenen und offensichtlicher Albernheit, was auch den manchmal nervtötenden Soundtrack erklärt. Wenn es dann mal wirklich zur Sache geht, kann "Slaughterhouse" auch kurzzeitig glänzen. Killer Buddy ist schon eine Wucht, vor der man trotz seines Schwachkopfes gehörig Respekt hat. Doch nur selten versteckt sich auch die eine oder andere clevere visuelle Idee in dem Slasher. Fazit: "Slaughterhouse" ist ein netter Slasher für Genrefans, aber auch nur für eben solche. Alle anderen sollten einen großen Bogen um Roesslers Streifen machen. Hier erkennt man, besonders nach dem viel zu plötzlichen Ende, dass hier eine Menge Potential auf der Strecke blieb. Wahrlich kein Klassiker, aber ein Musterexemplar des amerikanischen 80s-Slashers.

4/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 444 Stück limitierten Mediabook:

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen