https://www.imdb.com/title/tt3038708/
Vor 20 Jahren wurde die Erde durch eine nukleare Apokalypse zerstört.
Damals begannen Nazis vom Mond aus einen Krieg. Nun ist die Erde
unbewohnbar. Was von der Menschheit übriggeblieben ist, sitzt auf dem
Mond fest, auf dem es nun ebenfalls den Bach runtergeht, denn der
rettende Himmelskörper beginnt, zu zerbrechen! Die Wissenschaftlerin Obi
Washington (Lara Rossi) sieht die einzige Hoffnung der Menschheit
darin, ins Erdinnere zu flüchten. Dort soll es eine verborgene Stadt
geben. Gemeinsam mit der Tochter von Renate Richter (Julia Dietze) und
James Washington begibt sich Obi auf eine Mission. Doch in der
Hoffnungsstadt stoßen sie nicht auf Verbündete, sondern auf prähumane
Dinosaurier und frühere Weltherrscher. Diese haben sich unter einer
menschlichen Maske bisher versteckt gehalten; doch seit Jahrhunderten
kontrollieren die sogenannten „Vril“ die irdische Staatsregierung. Ihr
Ziel ist die Vorherrschaft ihrer reptilen Rasse über die Menschheit...
Wie bereits im Vorgänger spielt der finnische Regisseur Timo Vuorensola
mit zahlreichen Klischees und Verschwörungstheorien. In der abstrusen
Geschichte der auf der Nazi-Mondbasis den irdischen Atomkrieg
überlebenden Flüchtlinge, die auf der Suche nach einer Energiequelle ins
Erdinnere reisen müssen, spielen Handys nicht nur wieder eine
gewichtige Rolle, sie sorgen auch für die zentralen Lacher und den
Charme der Fortsetzung.
Die Story plätschert trotzdem relativ belanglos vor sich hin. Die Charaktere sind
einem durch die Bank vollkommen egal und auch beim Payoff im letzten
Drittel bleibt viel Potential auf der Strecke. Mit einer großen Portion
mehr Mondnazi-Wahnsinn und dafür weniger Anspielungen auf einen sowieso
längst vergessenen Zeitgeist wäre hier deutlich mehr drin gewesen. Noch stärker als beim Vorgänger kommt dafür die Kritik an unseren
gesellschaftlichen und politischen Zuständen zu ihrem Recht, und das
gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit – allerdings heftigem –
Augenzwinkern. Die Verschwörungstheoretiker unserer Zeit bekommen
jedenfalls eine ganz lange Nase gezeigt. Dank des wie immer gut
aufgelegten Udo Kier, insbesondere auch Julia Dietze sowie
der auf wie erwähnt demselben hohen Niveau angesiedelten Schauwerte ist
der Wiedererkennungswert hoch.
Dennoch: "Iron Sky" hatte einen gewissen Kultstatus, vom Nachfolger kann man dies nun nicht mehr behaupten. Der Versuch, eine von klassischen
Abenteuerromanen inspirierte Geschichte mit dem Trash von "Iron Sky" zu
kombinieren, führt zu keinem nennenswerten Ergebnis. "The Coming Race"
überzeugt weder als das eine, noch das andere, es mangelt am Ende sowohl
an zündenden Gags wie auch an Spannung.
5,5/10
Zum Film gab es erneut ein geprägtes und im Dunkeln leuchtendes Steelbook namens "Limitierte Stahlbuch-Ausgabe".
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