Samstag, 28. September 2019

Iron Sky: The Coming Race (2019)

https://www.imdb.com/title/tt3038708/

Vor 20 Jahren wurde die Erde durch eine nukleare Apokalypse zerstört. Damals begannen Nazis vom Mond aus einen Krieg. Nun ist die Erde unbewohnbar. Was von der Menschheit übriggeblieben ist, sitzt auf dem Mond fest, auf dem es nun ebenfalls den Bach runtergeht, denn der rettende Himmelskörper beginnt, zu zerbrechen! Die Wissenschaftlerin Obi Washington (Lara Rossi) sieht die einzige Hoffnung der Menschheit darin, ins Erdinnere zu flüchten. Dort soll es eine verborgene Stadt geben. Gemeinsam mit der Tochter von Renate Richter (Julia Dietze) und James Washington begibt sich Obi auf eine Mission. Doch in der Hoffnungsstadt stoßen sie nicht auf Verbündete, sondern auf prähumane Dinosaurier und frühere Weltherrscher. Diese haben sich unter einer menschlichen Maske bisher versteckt gehalten; doch seit Jahrhunderten kontrollieren die sogenannten „Vril“ die irdische Staatsregierung. Ihr Ziel ist die Vorherrschaft ihrer reptilen Rasse über die Menschheit...

Wie bereits im Vorgänger spielt der finnische Regisseur Timo Vuorensola mit zahlreichen Klischees und Verschwörungstheorien. In der abstrusen Geschichte der auf der Nazi-Mondbasis den irdischen Atomkrieg überlebenden Flüchtlinge, die auf der Suche nach einer Energiequelle ins Erdinnere reisen müssen, spielen Handys nicht nur wieder eine gewichtige Rolle, sie sorgen auch für die zentralen Lacher und den Charme der Fortsetzung. 

Die Story plätschert trotzdem relativ belanglos vor sich hin. Die Charaktere sind einem durch die Bank vollkommen egal und auch beim Payoff im letzten Drittel bleibt viel Potential auf der Strecke. Mit einer großen Portion mehr Mondnazi-Wahnsinn und dafür weniger Anspielungen auf einen sowieso längst vergessenen Zeitgeist wäre hier deutlich mehr drin gewesen. Noch stärker als beim Vorgänger kommt dafür die Kritik an unseren gesellschaftlichen und politischen Zuständen zu ihrem Recht, und das gänzlich ohne erhobenen Zeigefinger, sondern mit – allerdings heftigem – Augenzwinkern. Die Verschwörungstheoretiker unserer Zeit bekommen jedenfalls eine ganz lange Nase gezeigt. Dank des wie immer gut aufgelegten Udo Kier, insbesondere auch Julia Dietze sowie der auf wie erwähnt demselben hohen Niveau angesiedelten Schauwerte ist der Wiedererkennungswert hoch.

Dennoch: "Iron Sky" hatte einen gewissen Kultstatus, vom Nachfolger kann man dies nun nicht mehr behaupten. Der Versuch, eine von klassischen Abenteuerromanen inspirierte Geschichte mit dem Trash von "Iron Sky" zu kombinieren, führt zu keinem nennenswerten Ergebnis. "The Coming Race" überzeugt weder als das eine, noch das andere, es mangelt am Ende sowohl an zündenden Gags wie auch an Spannung.

5,5/10

Zum Film gab es erneut ein geprägtes und im Dunkeln leuchtendes Steelbook namens "Limitierte Stahlbuch-Ausgabe".

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