Donnerstag, 15. August 2019

Commando: A One Man Army (Uncut Version) (2013)

https://www.imdb.com/title/tt2658126/

Karanvir Dogra (Vidyut Jamwall) ist indischer Elitesoldat in einer Spezialeinheit. Während eines Trainingsfluges kommt es eines Tages zu einem Unfall: Sein Helikopter stürzt über chinesischem Territorium ab. Die Chinesen sind sofort zur Stelle, nehmen Karanvir gefangen und foltern ihn, da Verdacht auf Spionage besteht. Nach einem Jahr Gefangenschaft schafft er es schließlich, zu flüchten. Durch den Dschungel schlägt er sich bis in seine Heimat Indien durch, wo er Simrit (Pooja Chopra) begegnet. Diese ist auf der Flucht vor einem gefährlichen und brutalen Verbrecher namens Amrit (Jaideep Ahlawat), welcher sie aus politischen Gründen heiraten will. Karanvir warnt Amrit und sein kriminelles Gefolge, Simrit aus dem Weg zu gehen, doch das erzürnt Amrit nur noch mehr. Ein Katz- und Maus-Spiel zwischen Karanvir und Amrits Männern beginnt - wird es ihm gelingen, Simrit vor den Plänen des Schurken zu retten?

Bei "Commando: One Man Army" muss man sich erst einmal extrem überwinden, diesen Film überhaupt zu starten. Wieso? Weil "Commando: One Man Army" ein Bollywood-Film ist. Und er ist genau das, was einem dabei im Hirn rumspukt: Große Gefühle, kitschige Musik, viel zu viel Gesinge und Getanze und drei Stunden Herzschmerz.

Doch trotz diverser sinnfreier und die Story kaum weiterbringender Tanzeinlagen bekommt man dann doch noch eine Art B-Action-Best-of. In der Art, wie man sie sich von Hollywood einfach mal wieder wünschen würde: ein übergroßer Held, rotzencool, eiskalt, zynisch, brutal, durchtrainiert und vor allem ein genialer Fighter, der mittels Westernthemas in jede Szene eingeführt wird und durch eine absolut nichtige Story stolpert. Dazu ein weiblicher Love Interest, die nur Grütze labert, den schweigsamen Helden aber gekonnt aufbricht und für den Zuschauer zugänglich macht. Die beiden vereint man dann im Kampf gegen einen Fiesling, der mit allen Mitteln ins Diabolische überhöht wird und mittels "Harfafa"-Chorälen seinem fiesen Tagwerk nachgeht. Nebenher verstört er mit den beschissensten Witzen aller Zeiten, killt alles und jeden und hat fiese Augen.

Zur Freude jedes B-Fans hat dieses hassenswerte Subjekt immer neue ganze Wagenladungen an Finstermännern dabei, die der Held in immer neuen Actioneinlagen zusammenfalten darf. Und wie er das tut! Karan-Darsteller Vidyut Jamwal hat ein paar spektakuläre Moves drauf. Dazu nutzt er Menschen, Baumstämme, Mauern und andere Set-Bestandteile, um sich, davon abspringend, durch die Lüfte zu schrauben und Beine und Füße auf die Gegner herabregnen zu lassen. Dabei legt er zudem eine beeindruckende Härte an den Tag. Messer und Macheten landen in allen Körperteilen, Knochen werden gebrochen, Gegner erhängt und erwürgt und freilich dürfen derbe Genickbrüche nicht fehlen. Wird geballert, endet das immer blutig… Handgemacht, wohlgemerkt! Optisch wird das hervorragend in Szene gesetzt: die Fights wirken immer übersichtlich, die Kamera fliegt dynamisch am Ort des Geschehens hin und her. Fast Forward-Sequenzen wechseln sich mit ultrastylischen Zeitlupeneinlagen ab... Kurzum: "Commando" sieht in der Action richtig fett aus. Vor allem der Schauplatz des Showdowns rockt gewaltig und wird für nette Parkour-Momente genutzt.

Das Tempo ist zackig, der Film aber eher langweilig und die dünne Story will nicht mal gegen Ende zu selbigem kommen. Allgemein ist das Finale nach dem großen Showdown die größte Schwäche des Streifens. Zwar ist es herrlich, zu sehen, wie der Oberlump mit der flachen Hand verteilte Maulschellen im Akkord kassiert, das Gewese um den dann lancierten "Rambo"-Ausklang will aber keinen rechten Sinn machen.Alles in allem irgendwie nicht Fisch, nicht Fleisch, aber in der ungeschnittenen Fassung immerhin erträglich.

4,5/10

Von NAMELESS Media kommt der Film in HD im auf 222 Stück limitierten Mediabook:

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