https://www.imdb.com/title/tt5685006/
Edgar Easton (Thomas Lennon) hat sich von seiner Frau geschieden und
zieht nun wieder bei seinen Eltern ein. Im Zimmer seines verstorbenen
Bruders entdeckt er eine Art Puppe, die einen äußert bösartigen Eindruck
macht. Kein Wunder, schließlich wurde sie vor 30 Jahren vom
berüchtigten Toulon-Mörder (Udo Kier) geschnitzt. Edgar hofft, mit der
obskuren Figur Profit machen zu können. Er möchte sie auf einer makabren
Convention verkaufen, die zum Jahrestag der brutalen Mordserie
stattfindet. Dort angekommen ist Edgar nicht der Einzige, der eine
morbide Marionette dabei hat. Dutzende der vom Toulon-Mörder
geschnitzten Gestalten befinden sich an diesem Ort. Die Besucher der
Veranstaltung ahnen nicht, dass sie in großer Gefahr schweben. Denn
plötzlich ergreift eine finstere Macht von den Puppen Besitz und
verwandelt sie in blutrünstige Killermaschinen. Eine neue Mordserie
nimmt ihren Lauf...
Seit
30 Jahren gibt es "Puppet Master" nun bereits und die Reihe ist nicht
totzukriegen. Zählt man den Fernsehfilm "Puppet Master vs. Demonic Toys"
mit, dann gibt es bereits 12 Teile und nun, 30 Jahre nach dem Original,
folgt mit "Puppet Master: The littlest Reich" schon der 13. Streich.
Erstmals handelt es sich dabei um keinerlei Fortsetzung, sondern um eine
komplette Neuausrichtung. Etwas, was der Reihe definitiv gut tut, denn
selten zuvor wurde man so gut unterhalten, wie bei "The littlest Reich".
Die größte Änderung ist, dass Toulon hier als Bösewicht dargestellt
wird. Ansonsten ist eigentlich alles beim Alten geblieben und trotzdem
weicht die Erzählweise von den anderen Teilen deutlich ab. Nachdem man
anfangs kurz den bösen Toulon in der Vergangenheit sehen durfte,
wechselt das Geschehen in die Gegenwart und da geht es um Edgar, der
sich gerade erst scheiden hat lassen. Er findet im Zimmer seines
verstorbenen Bruders eine Puppe, die er mit zu einer Convention nimmt,
denn der 30. Todestag von Toulon wird gerade gefeiert. Erst mal bei der
Convention angekommen, entwickelt nicht nur eine Puppe ein bedrohliches
Eigenleben und es dauert nicht lange, da häufen sich die Leichen. Der
Hintergrund ist dabei sicherlich nicht besonders wichtig und viel Story
hat „The littlest Reich“ auch gar nicht zu erzählen, trotzdem ist das
Drehbuch, welches sogar von S. Craig Zahler geschrieben wurde, brauchbar
und es tut mal gut, dass hier ein Neustart gewagt wurde. Wie schon in
einigen Vorgängern wird das Szenario stark mit den Nazis verknüpft und
selbst wenn der Fokus mehr auf Splatter liegt, bekommt die Geschichte
hinterher noch eine ganz solide Dynamik. Regie durften das Duo Tommy Wiklund und Sonny Laguna
führen. Man sieht natürlich, dass hinter "The littlest Reich" nicht das
große Geld steckt, aber das war bei dieser Reihe nie der Fall.
Allerdings sieht der Film schon deutlich aufwendiger aus, als die
Vorgänger, die Charles Band (hier selbstverständlich wieder als
Produzent mit an Bord) gedreht hat. Nach einer recht ausgiebigen, aber
irgendwie sympathischen Einleitung, wird in der zweiten Hälfte
vordergründig gemetzelt und hier kann der Film durchaus punkten, denn er
bietet reichlich Splatter, welcher erfreulicherweise sogar fast
komplett von Hand gemacht wurde. Der Gorehound kommt da definitiv auf
seine Kosten und an nackter Haut mangelt es ebenfalls nicht. Die
Kulissen sind dabei nicht unbedingt sehr aufwendig, erfüllen ihren Zweck
aber vollkommen und es ist zudem schön, dass man die Titelmelodie
leicht beibehalten hat. Bereits der liebevoll gestaltete Vorspann zeigt,
dass man sich hier doch Mühe gegeben hat, um die Fans zu bedienen und
die bekommen hier das volle Programm. Ist man nur auf mordende Puppen
aus, wird man auf jeden Fall ordentlich bedient und im letzten Drittel
wird das Ganze auch noch ein wenig aufwendiger.
Den positiven Gesamteindruck runden die soliden Darsteller dann ab.
Thomas Lennon funktioniert als Identifikationsfigur für den Zuschauer
und spielt das ganz sympathisch. Als Toulon gibt es Udo Kier
zu sehen, der zwar leider nur am Anfang einen kurzen Auftritt hat, aber
perfekt in diese Rolle passt. Mit Barbara Crampton ist sogar jemand mit
dabei, der schon im Original mitgespielt hat und Matthias Hues ist ebenfalls nicht unbekannt. Es gibt eine ganze Menge Rollen und selbst
wenn man hier nicht das beste Schauspiel erwarten sollte, so ist doch
alles zweckdienlich und es wird niemals nervig. So viel Qualität gab es
in dieser Reihe jedenfalls nicht immer. Unterm Strich ist "Puppet Master: The littlest Reich" natürlich nicht mehr
als ein kleiner B-Horrorfilm, doch er stellt tatsächlich den besten Teil
der Reihe dar und sollte Fans der früheren Werke dieser Reihe durchaus
gefallen. Die Puppen morden sich kräftig durch den Film und sorgen für
viel Splatter, so dass jeder Gorehound auf seine Kosten kommt. Nebenbei
ist die Geschichte als Neustart ganz in Ordnung und die Darsteller
erledigen ihre Arbeit solide. Das ist relativ simpel gemacht, besitzt
aber dennoch eine gewisse Qualität und ist einfach recht unterhaltsam.
Wer noch nie etwas mit diesen Filmen zu tun hatte, kann eine gewisse
Euphorie vielleicht nicht nachvollziehen, doch gerade wenn man alle
Teile gesehen hat, wird man überrascht sein, denn "The littlest Reich"
ist ein durchaus brauchbarer Film geworden und er wird mit Sicherheit
nicht der letzte Teil der Reihe bleiben.
7,5/10
"Pierrot Le Fou UNCUT #16", so lautet der Editionsname des limitierten
Mediabooks, welches den Film in der ungeschnittenen Fassung
enthält:
Quellen:
Inhaltsangabe: Pierrot Le Fou
Poster/Artwork: Pierrot Le Fou
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